Burg Liebenzell, das Lengenbach- und das Reichenbachtal


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Länge: 20.54km
Gehzeit: 06:20h
Anspruch: mittel
Wegzustand: gut
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Höhenprofil und Infos

Wir starten unsere Tour in der Burgstraße in Bad Liebenzell und klettern erst einmal auf die Burg hinauf. Wie wird vom Bad Liebenzeller Tourismus-Büro berichtet?

"Anfang des 12. Jh. wurde die Burg Liebenzell von den Grafen Eberstein zum Schutz ihrer Besitzungen an der Nagold erbaut. Der letzte von den Ebersteinern als Burgvogt eingesetzte Ritter, Ludwig von Liebenzell, überließ die Burg 1273 dem Deutsch-Ritter-Orden. Dieser verkaufte sie ein Jahr später an den Markgrafen Rudolf von Baden. Zu Beginn des 16. Jh. verlegten die Markgrafen ihren Wohnsitz in die Stadt Bad Liebenzell. Die Burg verfiel mit Ausnahme des trutzigen Turmes und der Schildmauer. Bis 1953 war die Burg Liebenzell eine Ruine. Seit mehreren Jahrzehnten ist die Idee des Gründers des Internationalen Forum Burg Liebenzell Mag. Dr. H.c. Gustav-Adolf Gedat, einen Ort der internationalen Begegnung zu schaffen, verwirklicht. Jugendliche aus aller Welt halfen mit, die Burg wieder aufzubauen. Ein Jahr später waren die Tagungs- und Schlafräume bezugsfertig."

Bleibt jetzt nur noch die Frage, ob die Turmbesteigung jetzt gleich erfolgt – oder erst zum Ende der Wanderung. Das mag jeder selbst entscheiden, der Wanderweg führt nun erst einmal hinunter zur Landstraße und schräg über sie hinweg. Weiter geht es hinunter zum Lengenbach, der nun vorerst unser Begleiter sein soll. Auf dem Lengenbachweg geht es nun immer leicht bergan, bis wir die Maisenbacher Sägmühle erreichen. Früher mal ein beliebtes Ausflugslokal, steht das Gebäude nun schon eine längere Zeit leer, soll nun aber als Wassermühlenmuseum wiederbelebt werden.

Wir wünschen gutes Gelingen und wandern weiter Richtung Maisenbach, kommen bald zur Maisenbacher Straße, die überquert wird. Der Winterhalbenweg führt uns weiter bergauf Richtung Oberlegenhardt, kurz vor Oberlengenhardt machen wir am Waldrand aber einen Rechtschwenk und tauchen wieder in den Wald ein. Reuteweg und Wasserweg bringen uns zu einem Wanderparkplatz an der Straße nach Bieselsberg. Die Straße wird überquert und wir nehmen Kurs auf Bieselsberg.

Bald ist der Maisenbacher Weg erreicht, der uns nach Bieselsberg führt, vorbei am dortigen Observatorium. Das hat seine eigene Geschichte: Eine kleine Gruppe von acht Schülern und Studenten war der Ausgangspunkt zur Gründung des Astronomischen Arbeitskreises Pforzheim mit jetzt rund 70 Mitgliedern, der sich, so seine Satzung, der Öffentlichkeits- und Jugendarbeit hinsichtlich astronomischer Bildung verpflichtet hat. Seit 1982 vereinigt der eingetragene Verein alle Sternfreunde aus Pforzheim, dem Enzkreis und dem Landkreis Calw und er betreibt auch die Sternwarte Bieselsberg, die seit dem Herbst 2003 in Betrieb ist. Die günstige Lage eines Südhangs in circa 600 Metern Höhe, mitten im dünnbesiedelten Nordschwarzwald, bildet einen idealen Standort. Langjährige vorherige Beobachtungen mit transportablen Teleskopen haben die Streulichtarmut und Nebelsicherheit dieser Lage bewiesen. Der tiefe Südhorizont erlaubt die Beobachtung und Fotografie südlichster Himmelsobjekte in Fornax, Walfisch, Schütze oder Skorpion. Auf der Sternwarte gibt es auch regelmäßige Führungen und Veranstaltungen für die Öffentlichkeit, derzeit regelmäßig zweiwöchentlich an Mittwochabenden.

Wir durchwandern jetzt Bieselsberg, dann geht es förmlich bergab. Wir steigen hinab ins Kapfenhardter Tal zu den Kapfenhardter Mühlen. Im Kapfenhardter Tal wurden früher eine Getreide- und eine Ölmühle betrieben, nach einer Oberamtsbeschreibung von 1860 seinerzeit sogar noch eine Hanfreibe-, eine Schleif- und eine Sägmühle. Übrig geblieben ist die Getreidemühle, die 1984 modernisiert wurde und rund um die Uhr in Betrieb ist. Sie wird elektrisch betrieben, die Energie wird vorbildlich durch Wasserkraft gewonnen. Übrig geblieben sind aber auch zwei gastronomische Betriebe, die Obere Kapfenhardter Mühle, aus der das heutige Mönch´s Waldhotel hervorging, und die Untere Kapfenhardter Mühle.

An der unteren Mühle halten wir uns links, durchwandern nun das Kapfenhardter Tal entlang des Reichenbaches bis hinunter nach Unterreichenbach. Dabei kommen wir an einem Feuchtbiotop mit Grillplatz vorbei und am Forellen-Park. Offensichtlich eine Forellenzucht, die, wie wir durch die Hecke erkennen können, toll angelegt ist. Eigentlich wirklich ein kleiner „Park“. Leider ist einerseits geschlossen und andererseits Fischverkauf „nicht an Privat“, also wandern wir weiter. Vorbei an einem am Reichenbach angelegten Wasserspielplatz und auch vorbei am Sportgelände des FC Unterreichenbach kommen wir auf der Talstraße in den Ort hinein. Die Kapfenhardter Straße bringt uns vorbei am Ortspark, die Straße Im Tann bringt uns dann hinüber zum Unterreichenbacher Weg, der uns von der Unterreichenbacher Turnhalle hinauf Richtung Bieselsberg führt.

Oberhalb von Dennjächt wird es ebener, wir wandern auf dem Viertelesweg weiter, vorbei an den Mönchelsteinen, und kommen schließlich zum Rattenkönig. „Rattenkönig“ geht auf eine Geschichte aus dem Dreißigjährigen Krieg zurück, als ein Holzhändler anstelle einer zunächst ausgesprochenen Todesstrafe durch Sturz von der obersten Zinne des Turmes der Burg Liebenzell nach dort verbannt wurde, wo sich im Lauf der Zeit ob der nachlässigen Bewirtschaftung durch jenen Holzhändler eine Rattenplage entwickelte.

Weiter geht es nun auf dem Schlossbergweg, zielsicher streben wir der Burg Liebenzell entgegen, die auch bald erreicht ist. Der Wanderkreis schließt sich. Und wer nicht vorher auf dem Turm war, sollte jetzt rauf…

Autor: Sigi2910
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