Broich-Speldorfer Wald


Mit der Industrialisierung, die übrigens mit dem Ruhrausbau zur Schiffahrtsstraße 1770 in Mülheim losging, begann der Aufschwung der Region zwischen Rhein und Ruhr und mit dem Aufschwung kamen Lärm und Dreck. Wer’s sich leisten konnte, wollte raus aus der Stadt, was 1906 zur Gründung der Broich-Speldorfer Wald- und Gartenstadt AG führte. Kein Grundstück kleiner als 12.500qm, davon maximal 10% verbaut – großer Stil fürs große Portmonee.

Zu den Unternehmervillen, die hier entstehen sollten, zählt Haus Rott. Einer der ersten Industriellen, die sich ein Grundstück in der Gartenstadt sicherten, war damals Hugo Stinnes (baute sich einen Handelskonzern auf mit Kohle, Eisen und Stahl). Er wollte im Broich-Speldorfer Wald seine Residenz bauen. Bis 1914 standen auf dem Areal zwei Pförtnerhäuser, ein Wirtschaftsgebäude und ein Gäste- und Teehaus. Dann kamen der Erste Weltkrieg und die Grundsteinlegung für das Herrenhaus fiel aus.

Direkt benachbart erstreckt sich das 70.000qm große Grundstück der Familie Thyssen, die hier um 1910 die Villa Thyssen als englisches Landhaus bauen ließ. Der zweigeschossige, zweiflügelige rote Backsteinbau mit Walmdach ist sehr repräsentativ und im Park wurden Lauben und Aussichtspunkte mit angelegt. 1993 brannte die sehr gut erhaltene Villa Thyssen bis auf die Grundmauern ab. 2003 wurde das Grundstück mit den Gebäuderesten als Villenpark Uhlenhorst mit Wohneinheiten so bebaut, dass es dem alten Erscheinungsbild nahekam.

Der Streithof wurde im Auftrag von Emil Kirdorf, Vorsitzender der Gelsenkirchener Bergwerks AG, seinerzeit dem größten Bergbauunternehmen Europas, 1905-07 erbaut. Das Anwesen wurde im Stile eines Hofes errichtet mit einem großen Herrenhaus. Hier fühlte sich auch Adolf Hitler wohl, der seinen Förderer Kirdorf öfters im Streithof besuchte. Nach dem Krieg wurde der Streithof zu einer Offiziersunterkunft, später Altenwohnheim und eine Fachkliknik für Suchtkranke.

Nördlich davon im Wald und in Richtung Speldorf steht Haus Küchen, auch als Residenz Uhlenhorst bekannt. Der Kommerzienrat Dr. Gerhard Küchen, der ein Enkel von Mathias Stinnes war, beauftragte den Bau im Stil eines englischen Landhauses mit einer neobarocken Fassade. Das war 1913. Auch ein großzügiger Garten entstand. Das Landhaus wurde später als Haus der Begegnung durch die evangelische Akademie genutzt und war bis Ende 2015 ein Hotel. Jetzt sollen dort zehn Mietwohnungen entstehen.

Im Westen des Broich-Speldorfer Walds an der Autobahn A 3 erstreckt sich das Naturschutzgebiet Hangquellen Tannenstraße. Das Naturschutzgebiet ist 75ha groß. Schutzziele sind der Erhalt und die Entwicklung eines Waldgebiets mit naturnahen Fließgewässern, in deren Begleitung sich Erlen befinden.


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