Zahnschmerzen beim Wandern


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Überlebenstraining, Proviant und viel Mut im Gepäck – alles ist geplant für den großen Abenteuertrip ins Nirgendwo. Und dann passiert das Unerwartete: Zahnschmerzen sind schon in den eigenen vier Wänden fies, doch was tun in der Wildnis?

Das ist eines der Worst-Case-Szenarios, die niemand auf seiner Bucketlist stehen hat. Zur Vorsicht sollte deshalb vor Antritt der Reise eine Visite beim Zahnarzt im Zeitplan nicht fehlen. Ist man bereits auf großer Tour, wird der Weg zurück in die Zivilisation oder mangelnde Nähe zu einem Zahnarzt im Nirvana eher schwierig sein. Insbesondere wenn ein Zahn abgebrochen ist, wird es kompliziert.

Bei normalen Zahnschmerzen greift man am besten zu den üblichen Tricks. Daher sollte im Gepäck ein schmerzstillendes Medikament für den Notfall sowie eine Mundspülung mit dabei sein.

Auch kann es helfen, auf Alkohol und Nikotin zu verzichten bei akuten Zahnschmerzen. Schokolade oder Möhren, also harte Lebensmittel sollte man vorübergehend nicht essen, da diese den Schmerz zusätzlich verstärken könnten.

Wandern mit Schmerzen im Zahn

Oftmals hilft bei einer Entzündung des Zahnnervs tatsächlich nur eine entsprechende Behandlung bei einem Zahnarzt. Vor allem schon, um etwaige Folgeschäden zu vermeiden. Natürlich ist das unterwegs nicht einfach. Die Konzentration fokussiert sich allein auf den Schmerz, nicht mehr auf die Schönheit des Ortes oder die Herausforderungen des Weges. Letzteres ist eine zusätzliche Belastung, denn wer unkonzentriert wandert, ist zusätzlich gefährdet.

Unebene Wege, Wurzeln und klimatische Verhältnisse machen den geplanten Abenteuertrip mit den Zahnschmerzen dann zu einer unwillkommenen Challenge. Hinzu kommt die berühmte Angst vor dem Zahnarzt. Tatsächlich haben 11,5 Prozent ein Überempfindlichkeit. Das fängt an beim Essen von kalten oder warmen Speisen und bei Getränken. Empfindliche Zähne führen auch zu spontanen Zahnschmerzen, ob in der Wildnis oder nicht. Ein stechender Schmerz beim Kauen oder Beißen ist dafür typisch. Selbst beim Atmen durch den Mund spüren dentinempfindliche Menschen diesen Schmerz. Bei der Karies hingegen liegt der Prozentsatz der betroffenen Patienten bei 99 Prozent. Eine erschreckend hohe Zahl, doch oftmals liegt es tatsächlich an den Genen, die zu einem Defekt im Zahnschmelz führen können und die Entwicklung der Karies begünstigen.

Richtige Zahnpflege auf Reisen

Eine gute Kombination aus Mundspülung, Zahnseide, Zahnpasta und einem kleinen Zahnreinigungsset mit einer Bürste leistet insbesondere auf Reisen wertvolle Dienste. Außerdem raten Zahnärzte zu einem erhöhten Trinkbedarf, denn Trockenheit in der Mundhöhle und generell im Körper fördert Karies. Für unterwegs bieten sich Nüsse als Snack an, weil sie die Zahnflora neutralisieren.

Bei längeren Touren in der Wildnis stellt man sich ohnehin eine sinnvolle Versorgung für medizinische Notfälle und Proviant zusammen, denn süße Getränke braucht angesichts der heißen Temperaturen wohl niemand. Kleiner Tipp am Rande: Sonne meiden bei einer Entzündung im Mundraum. Außerdem ist ein antibakterielles Gel, das zumindest vorübergehend den Schmerz betäubt, eine weitere Möglichkeit, sich gegen den Zahnschmerz zu wehren.

Ist der Zahn abgebrochen, sollte man dringend zum Zahnarzt. Eigeninitiative wie Sekundenkleber ist nicht ratsam, nicht einmal im tiefsten Dschungel. Wenn die Zahnkrone selbst herausgebrochen ist und nicht der Zahn, sollte diese aufbewahrt werden. Im Idealfall kann der Zahnarzt sie sogar wieder fixieren.

Bildnachweis: Von engin akyurt [Lizenz] via Unsplash


Dieser Artikel ist im Ressort Wanderratgeber erschienen.
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