Wandern im Winter – welche Stoffe sind dafür am besten geeignet?


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Während wir im Sommer gerne leichte und angenehm kühle Stoffe wie Leinen oder Baumwolle tragen, soll unsere Winterkleidung vor allem eines: wärmen! Insbesondere Wanderer haben bei der Wahl der richtigen Kleidung einiges zu beachten. Denn nicht alle Stoffe sind für sportliche Winteraktivitäten gleichermaßen gut geeignet.

Der häufigste Fehler, den Wanderer zur kalten Jahreszeit machen, ist, dass sie nur an Funktionskleidung denken, die sie vor äußeren Einflüssen wie Kälte und Regen schützt. Wer jedoch unter der Schneehose oder der wasserdichten Daunenjacke die „falsche Kleidung“ wählt, wird schnell feststellen, dass die Kleidung darunter mindestens genauso wichtig ist.

Das liegt daran, dass nicht nur Feuchtigkeit durch Schnee und Nässe entsteht, sondern auch durchs Schwitzen, beispielsweise, wenn wir längere Zeit bergauf wandern. Feuchte Kleidung führt dazu, dass der Körper schneller auskühlt. Meist ist dann auch die Erkältung nicht mehr fern.

Der altbewährte Zwiebel-Look ist hier die Lösung. Dieser darf gerne aus drei oder je nach Wanderregion und Temperatur auch aus vier Schichten bestehen. Ziel des Zwiebelprinzips ist es, durch die richtige Kleiderkombination die Feuchtigkeit vom Körper weg zu transportieren, ihn aber gleichzeitig warmzuhalten.

Die erste Schicht

Direkt auf der Haut können Sie Funktionswäsche tragen. Je nachdem, ob man eher der verfrorene Typ ist oder einem häufig zu warm ist: Funktionsunterwäsche gibt es sowohl als Langarm- als auch in der Kurzarmvariante. Beim Material eignen sich Kunstfasern wie Polypropylen oder Polyamid. Diese leiten den Schweiß vom Körper weg, wodurch er trocken bleibt.

Die zweite Schicht

Bei der zweiten Schicht sollte man darauf achten, dass diese aus atmungsaktiven Material besteht. So kann der Schweiß durch den Stoff hindurch diffundieren und die Körperwärme bleibt erhalten. Besonders beliebt sind Fleece-Jacken, da sie dank Reißverschluss auch mal für kurze Zeit geöffnet werden können. Wenn sie lieber Naturfasern bevorzugen, empfiehlt sich Merino-Wolle. Cardigans aus Merino-Wolle sind der ideale Schutz vor nasskalten Wetterbedingungen. Die Wolle ist nicht nur atmungsaktiv, sie absorbiert ebenfalls Feuchtigkeit, ohne dabei klamm zu werden.

Die dritte Schicht

Als dritte Schicht ist eine Wind-und Wetterjacke sinnvoll. Nicht selten gibt es diese inzwischen mit integriertem und herausnehmbarem Fleece, womit sie zwei Schichten in einer Jacke kombinieren können. Was das Material betrifft, schätzen viele Wanderer wärmende Daunenjacken, nicht zuletzt deshalb, da sie besonders leicht sind. Der Nachteil ist jedoch ihre Empfindlichkeit gegenüber Nässe. Die künstliche Alternative Primaloft dagegen ist nicht ganz so warm, eignet sich aber besonders gut als wasserabweisender Stoff.

Die vierte Schicht

Wer sich für die Daunenjacke entscheidet, sich aber dennoch vor Starkregen schützen möchte, kann zur Sicherheit immer noch ein Regencape in den Wanderrucksack packen. Diese zusätzliche Wetterschicht gibt es in sehr kompakter Ausführung und kann dank Hüftgurt auch direkt am Körper getragen werden.

Neben der richtigen Kleidung sind insbesondere die richtigen Schuhe ausschlaggebend für Ihr Lauf- und Wanderlebnis im Winter. Um optimal ausgestattet zu sein, lesen Sie auch unsere Tipps und Tricks rund um die richtige Wanderausrüstung!

Bildnachweis: Von Kelly Sikkema [Lizenz] via unsplash.com


Dieser Artikel ist im Ressort Wanderratgeber erschienen.
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