Von Kopf bis Fuß auf Wandern eingestellt: Die ideale Wanderkleidung


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Wandern kann richtig Spaß machen. Voraussetzung dafür ist allerdings die richtige Kleidung, denn sonst kann der gemütliche Ausflug schnell zum Höllentrip werden. Deshalb gehen wir hier wie bei einem Aufstieg auf einen Berg vor und wandern von unten bei den Schuhen und Socken bis ganz nach oben zu Mützen und sonstigen Accessoires.

Station #1: Einstieg bei der Talsohle

Die Füße sind es, auf die bei einer Wanderung die größten Belastungen zukommen. Deshalb ist es wichtig, bei der Auswahl der richtigen Ausrüstung keine Kompromisse einzugehen. Das beginnt bereits bei den Socken. Hier sollte besonders auf das Material geachtet werden. Das ist einerseits wichtig, damit die Socken eine gute Passform am Fuß haben und andererseits, um ein angenehmes Mikroklima im Fußbereich herzustellen.

Empfehlenswert sind vor allem Socken aus Merinowolle, die sogar im feuchten Zustand noch wärmende Eigenschaften haben und darüber hinaus besonders geruchsneutral sind. Alternativ dazu eignen sich auch Produkte aus synthetischen Materialien. Diese sind zwar etwas geruchsintensiver, haben dafür aber den entscheidenden Vorteil, dass sie schneller trocknen.

Egal, für welches Material die Entscheidung fällt: Wichtig ist vor allem, dass die Socken nicht rutschen und keine Falten werfen. Denn ist das der Fall, können sich während längerer Wanderungen schmerzende Blasen bilden. Die Wahl der richtigen Wandersocke ist jedoch auch von den Schuhen abhängig. Denn die Socke sollte stets ein kleines Stück über den Stiefelrand reichen, um Druckstellen zu vermeiden. Womit wir auch schon bei den Schuhen angelangt sind.

Passende Wanderschuhe sind die Basis für einen unbeschwerten Ausflug in die Natur. Die Auswahl an Schuhen im Fachhandel ist nahezu unbegrenzt. Besonderen Wert sollte dabei auf eine griffige Sohle und einen guten Grip gelegt werden. Zu den bekanntesten Herstellern guter Sohlen zählen beispielsweise Michelin und Vibram.

Den einen passenden Wanderschuh für alle Ausflüge gibt es nicht. Deshalb ist es vor dem Kauf immer wichtig, zu überlegen, auf welchem Gelände die Schuhe vorwiegend zum Einsatz kommen sollen. Bei Wanderungen im einfachen Gelände sind leichte Schuhe mit luftdurchlässigem Mesh-Gewebe vorteilhaft, bei „intensiveren“ Touren sorgen hingegen hohe Wanderschuhe für zusätzliche Stabilität.

Station #2: Von den Beinen bis zur Hüfte

Nachdem wir die erste Etappe hinter uns gebracht haben, sehen wir uns nun den Bereich der Beine etwas genauer an. Es geht also vor allem um die Wahl der richtigen Unterbekleidung sowie der passenden Wanderhose. Dass gute Wanderkleidung immer teuer sein muss, ist ein weitverbreiteter Irrglaube. Einige Stücke der Diskonter können qualitativ mit teurer Markenware mithalten. Wer dennoch lieber auf bekannte Marken setzt, sollte einen Blick auf Schnäppchenportale wie beispielsweise „Mein Deal“ werfen, bei denen es regelmäßig günstige Mode Deals für Outdoorkleidung gibt.

Doch zurück zu unserer Wanderung. Die Unterbekleidung sollte weniger der Verführung, sondern mehr der Bequemlichkeit dienen. Deshalb empfiehlt sich entsprechende Funktionsunterwäsche für die Wanderung. Ihrem Namen entsprechend hat sie im Winter die Funktion, den Körper zu wärmen und im Sommer die Feuchtigkeit schnell nach außen zu transportieren. Wichtig dabei ist vor allem eine gute Verarbeitung der Nähte. Als Material ist neben unterschiedlichen Kunstfasern auch hier Merinowolle sehr geeignet.

Bei einer guten Wanderhose kommt es vor allem darauf an, dass die Hose bequem sitzt und das Material ein wenig strapazierfähig ist. Als Material hierfür eignet sich beispielsweise Baumwolle oder Hanf. Für besondere Stabilität und Bewegungsfreiheit sorgen in den meisten Fällen entsprechende Mischungen mit synthetischen Fasern.

Je nach Jahreszeit sollte eine entsprechende Auswahl an kurzen oder knielangen Shorts und wetterfesten langen Wanderhosen zur Verfügung stehen. Besonderer Beliebtheit erfreuen sich seit Jahren auch die sogenannten „Zip-Off-Hosen“, bei denen der untere Teil einfach mit einem Zippverschluss abgetrennt werden kann.

Station #3: Der Anstieg über den Oberkörper

Eines ist beim Anstieg auf den Oberkörper klar: Ohne kariertes Hemd geht hier gar nichts. Doch im Ernst: Hemden aus Materialien, die schnell trocknen, bieten ein sehr gutes Tragegefühl und sind noch dazu sehr pflegeleicht. Stattdessen oder zusätzlich eignen sich vor allem Funktionsshirts aus synthetischen Materialien für den Abtransport der Nässe.

Wer im Sommer beispielsweise im Bergischen Land wandert, ist damit schon gut ausgestattet. Man sollte sich zusätzlich aber sicherheitshalber auch noch eine Softshelljacke oder eine Wanderweste einpacken, die den Körper gut schützt, wenn es überraschend etwas kühler oder windiger werden sollte.

Wer hingegen länger unterwegs ist, sollte auf alle Fälle eine wetterfeste Hardshelljacke mit Kapuze im Rucksack haben. Wichtig dabei ist, dass die Jacke atmungsaktiv ist und eine gute Regensäule aufweist. So kann die Feuchtigkeit in Form von Wasserdampf den Körper verlassen und gleichzeitig keine Nässe durch Regen in die Jacke eindringen. Bei Tageswanderungen sollte auf alle Fälle ein Regenponcho mitgeführt werden, der einen guten Schutz vor plötzlichen Regengüssen bietet.

Station #4: Rauf auf den Gipfel

Wir sind bei unserer Wanderung schon weit fortgeschritten. Also holen wir noch einmal ordentlich Luft für den Anstieg auf den Gipfel. Am Kopf gilt es vor allem zwei Bereiche zu schützen: Die Augen und die Kopfdecke.

Vor allem in den Bergen ist die UV-Strahlung besonders hoch. Deshalb sollte hier eine Brille verwendet werden, die mindestens einen UV-Schutz der Kategorie 2 aufweist. Je höher es raufgeht, desto besser sollte hier auch der Schutz sein. Bei Gletscherwanderungen ist auf alle Fälle die Schutzkategorie 4 zu empfehlen.

Bei Wind und Kälte sollte der Kopf mit einer wärmenden Mütze oder einem Stirnband aus Fleece geschützt werden. In der warmen Jahreszeit ist es hingegen wichtiger, die direkte Sonneneinstrahlung zu vermeiden. Die Möglichkeit dazu bietet ein Sonnenhut, der allerdings gut sitzen sollte, damit ihn der Wind nicht ständig verweht, oder ein Wandercap.

Daneben gibt es noch ein paar weitere Ausrüstungsgegenstände, die bei der Wanderung hilfreich sein können. Dazu gehören beispielsweise Trekkingstöcke, die vor allem Aufstiege erleichtern und beim Abstieg die Knie schonen. Darüber hinaus ist eine Trinkflasche sinnvoll, um regelmäßig Flüssigkeit aufzunehmen. Softshell-Handschuhe und ein Halstuch lassen sich sehr platzsparend im Rucksack verstauen und bieten guten Schutz vor Wind und Kälte.

Bildnachweis: Von Jennifer Latuperisa-Andresen [Lizenz] via Unsplash


Dieser Artikel ist im Ressort Wanderratgeber erschienen.
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