Vogesenkammweg (Traversée du Massif des Vosges)


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Länge: 431.15km
Gehzeit: 113:47h
Anspruch: mittel
Wegzustand: gut
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Höhenprofil und GPX-Details

113 Stunden Zeit ein wenig seine Französischkenntnisse zu erfrischen oder gar sich der Sprache erstmalig zu nähern: Die reine Wanderzeit für den Vogesenkammweg (Traversée du Massif des Vosges ) beträgt so viel, pausenlos. Rund 430km fordern ihren Raum. Um das Vogesenmassiv zu überqueren, werden 19 Etappen vorgeschlagen. Dabei passiert man die bezaubernden Landschaften der Naturparks Nordvogesen und Vogesenbelchen. Jede der Etappen ist auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Man wandert oft auf schmalen Pfaden und Steigen, von Norden nach Süden, folgt der Beschilderung: GR53/GR5.

In Wissembourg im Elsass am Bahnhof geht’s los. Bei einer Stadterkundung in historischen Mauern empfiehlt sich zur Einstimmung ein Besuch der gotischen Abteikirche St. Peter und Paul. An der Deutsch-Französischen Grenze treffen der Naturpark Pfälzerwald und der Parc naturel régional des Vosges du Nord zusammen. Durch den wandern wir die ersten rund 100km bis Saverne, im Höhenprofil zwischen rund 180 bis 570m. Hier in den Nordvogesen erlebt sich eine Hügellandschaft mit abwechslungsreichen Mischwäldern und etlichen interessanten Sandsteinfelsen, die prädestiniert waren, um Burgen zu errichten.

Bis Climbach folgt die Tour der D3. Felsen und Burg finden sich auf dem Weg zum Schlossberg mit dem Krappenfels und in der Nähe ist die Hohenbourg. Eine längere Rast mit Museum und Sightseeing liefert das Ensemble der Burg Fleckenstein. Wir kommen durchs Tal der Sauer, mit der Talsperre Fleckenstein. Aussichts- und burgenreich streifen wir Grand Wasigenstein, kommen durch Obersteinbach über den Steinbach. Es geht über den Sattel beim Wittschloessel mit Château de Wittschloessel.

Nach dem Lindenkopf (512m) und der Fundstelle Wassersteine kommen wir nach Windstein mit seinem Burgentrio auf Felsen: Ruine Windstein, Château du Mittel-Windstein und Château du Nouveau-Windstein. Dann geht’s durch Tal des Schwartzbachs und durch Wald hinauf zu den Wintersbergen, dem kleinen (569m) und großen (581m), dazwischen die Wanderrast am Sattel „la Liese“. Auf dem Grand Wintersberg ist ein Aussichtsturm.

Für einen längeren Aufenthalt empfiehlt sich Niederbronn-les-Bains am Falkensteinerbach. Geschichte gibt’s auch bei der Wasenbourg oder der Arnsbourg. Man kommt durch Schlangenthal wie auch an die Zinsel du Nord. Nächster Ort mit Geschichte ist Lichtenberg mit Festungsanlage, Burg und tollem Panorama. Durch Wälder getrennt kommen wir durch die Orte Wimmenau, Erckartswiller, La Petite Pierre mit der ausgedehnten Burg Château de la Petite Pierre und Museen. Es geht ein Stück mit der Zinsel du Sud. Vor Saverne werden Gleise und A4 passiert. In Saverne fließt La Zorn und der Canal de la Marne au Rhin zieht seine Bahn um das Schloss Rohan mit Museum.

Ab jetzt werden die Anstiege deutlicher. Nächste Burganlage ist Haut-Barr, gefolgt von Geroldseck, der großen und kleinen Burg, wir kommen über den Brotberg. Nach La Hoube geht’s um den Schlosskopf (623m), dann ins Tal La Mossig, Wangenbourg-Engenthal wird gestreift, böte sich aber auch für Aufenthalt an, am Fuße der Burg. Wir wandern hinauf zum bewaldeten Schneeberg (961m), der am östlichen Rand des Biosphärenreservats Schneeberg/Bärenberg liegt. Östlich ist Strasbourg.

Nächste Abwechslung birgt Burg Nideck, mit der 25m messenden Cascade am Bachlauf. Wir genießen den leichten Abschnitt durch das Tal der Hasel, streifen Oberhaslach und Urmatt, schwingen uns auf zum Rocher de Mutzig mit Blicken auf das Bruche-Tal und ins Elsass. Auf dem Felsen angelangt, ist die 1.000er Grenze überschritten.

Nächster interessanter Punkt ist auf dem Donon (1.009m). Auf dem Felsen ist ein kleines Freilichtmuseum mit dem neoklassizistischen Vosegustempel, errichtet unter Napoleon III. Man kann über Strasbourg hinweg bis in den Schwarzwald schauen, zu den Hochvogesen und nach Lothringen. Auch die Alpen lassen sich bei gutem Wetter blicken.

Nächstes größeres Zentrum ist Schirmeck mit Burgmuseum und großem Bahnhof. Nächster Stopp in der Geschichte bietet die Museumsanlage im Wald, das KZ Natzweiler-Struthof, das von 1941 bis 1944 bestand und wohin rund 52.000 Menschen deportiert wurden, 22.000 wurden ermordet oder starben an den miserablen Bedingungen. Sehr eindrücklich kann die abscheuliche Vernichtungsmaschinerie im KZ erfahren werden.

Dann verschluckt einen wieder die Einsamkeit des Waldes als sei nichts gewesen. Wir kommen ins Tal der L’Andlau, wo ein schöner Wasserfall zu sehen ist, nach Le Hohwald, dass sich malerisch und mit Skulpturen in die Natur bettet. Auf der halben Strecke der Wanderung über den Vogesenkamm, erwartet den Besucher der Mont Saint-Odile mit dem Kloster. Die Heilige Odilie ist die Schutzpatronin des Elsasses. Sie war die Tochter des Herzogs Eticho. Kapellen, Panorama, heilende Quelle, dieser Ort lädt zum Verweilen ein und ist ein Pilgerziel.

Die nächsten Aussichten hat man vom Turm beim Château Landsberg. Bei der Wanderung nach Barr trifft man auf Weinlagen, die sind auch bei Mittelbergheim und Andlau an der L‘Andlau. Wald und nochmal Wald begleitet weiter gen Süden, vorbei am Château du Bernstein, Château d’Ortenbourg und Château de Ramstein.

Dann kommt man ins Tal des Flusses Le Giessen und ins Städtchen Châtenois (Kestenholz). Östlich ist Sélestat. Wir streifen einen kleinen Park für Berberaffen (Montage des Singes/Affenberg). Nächste Burg ist das Château du Haut-Koenigsbourg (Hohkönigsburg), die ursprünglich aus dem 12. Jahrhundert stammt, zu Beginn des 20. rekonstruiert wurde und eines der meist frequentierten Ausflugsziele Frankreichs ist. Wir sind dann im Parc naturel régional des Ballons des Vosges.

Wir erleben weitere Betriebsamkeit in Thannenkirch und weitere Burgen: Haut-Ribeaupierre, Saint-Ulrich und gegenüberliegend am Hagelpfad Burg Girsberg, dann gibt es wieder Reben vor Ribeauvillé, einem recht malerischen Städtchen, das einen Besuch wert ist. Ab jetzt werden die Höhen im Schnitt höher und die Tiefen weniger tief. Richtig viele Höhen liegen auf dem Weg nach Les Bonhomme: Königsstuhl (945m), Hirzberg (1140m), Rehberg (1.141m) am „Weg des Militärs“, sowie Kleiner- und Großer Brézouard (1.203m/1.229m).

Am Col des Bagenelles (905m) kreuzen sich etliche Wege und die Landschaft verändert sich für einen Augenblick, mit offener Fläche, (Halb-)Trockenrasen, Baumgruppen und Sträuchern. Kurz drauf ist man in Le Bonhomme an der La Béhine. Wald und Höhen sind auf dem Weg zum nächsten Pass, dem Col du Calvaire (1.144m). Rundherum ist ein Skigebiet und wir könnten zum La Blanc abstechen, in einem Biosphärenreservat. Es gibt hier noch eins, am Gazon du Faing (1.306m) und ein Skigebiet am Soultzeren Eck (1.302m). Hier sind einige interessante Felsen, wie der Taubenklangfelsen mit herrlicher Aussicht.

Wir kommen durch La Schlucht. Das nächste Reservat nennt sich Réserve naturelle du Frankenthal-Missheimle, gleich angrenzend das Réserve biologique dirigée du Chaume Charlemagne. Wald und Wiesen, Aussichten von der Martinswand erleben wir und schon fast bergalpine Landschaft legt sich zu Füßen über den Pass Falimont (1.297m) und wir kommen über das bekannte Hohneck (1.363m), schließlich über den Col du Schaefertal, über bergige Wiesenlandschaft.

In Serpentinen wird der Lac de Schiessrothried erreicht, dem nahe ist der kleinere See Fischboedle. Wir wandern mit dem Le Wormsabach nach Mittlach, an der La Fecht.

Wald und Alpines ist weiterhin wegweisend, zum Pass am Herrenberg (1.191m) über Le Schweisel (1.271m) zum Hahnenbrunnen, wo auch die D430 vorbeikommt. Am Jungfrauenkopf (1.268m) haben wir wieder Skibetrieb und weiterer Tourismus ist am Grand Ballon (1.424m), dem höchsten Berg der Vogesen mit Aussichten, Chalets und Alpenblick-Restaurant. Wald und Wiesen-Strauchlandschaft erlebt sich am Firstacker (955m). Lang haben wir schon keine Burg mehr gesehen und schon ist sie da: Freundstein.

Der Vogesenkammweg folgt mit mal mehr, mal weniger Abstand der Route des Crêtes und zusammen kommen wir zum Monument National du Hartmannswillerkopf mit Soldatenfriedhof, Denkmal und Museum. Der Hartmannswillerkopf war im 1. Weltkrieg wegen seiner Lage mit Blick ins Elsass und in die Oberrheinebene besonders hart zwischen den Deutschen und Franzosen umkämpft.

Nächster größerer Ort ist Thann an der La Thur, mit Altstadt und gotischem Münster St. Theobald. Wald und offene Landschaft legen sich wieder zu Füßen auf dem Weg über den Sattel am Col des Perches, mit dem Lac des Perches (Sternsee). Etliche Aussichten hat man auf der Grenze des Nationalparkgebiets und wir kommen zum Ballon d’Alsace (1.247m). Hier ist wieder Betrieb beim Monument des démineurs, einem Denkmal, dass an die verstorbenen Minensucher erinnert.

Wasser haben wir beim Étang du Petit Haut. Wir wandern mit der La Savoureuse und deren Wasserfällen nach Lepuix und sind schon im Beritt von Belfort. Wir streifen Giromagny und kommen schlussendlich auch noch in die Seenlandschaft bei Lachapelle-sous-Chaux, nördlich von Belfort mit Festung und Kaserne. Wir sind in der Garnisonsstadt angekommen.

Bildnachweis: Von Frederik Vandaele [CC BY 2.0] via Wikimedia Commons

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