Velbert wird auch das Herz des Niederbergischen Landes genannt und ist bekannt als die Schlüsselstadt. Das Handwerk hat hier eine lange Tradition, an die im Deutschen Schloss- und Beschlägemuseum im Forum Niederberg, im Herzen von Velbert, erinnert wird. Das Forum Niederberg ist das kulturelle Zentrum von Velbert und bietet ein abwechslungsreiches Programm mit Konzerten, Ausstellungen und Tanztheater.
Im Forum Niederberg ist das Deutsche Schloss- und Beschlägemuseum beheimatet. Etwa seit Beginn des 18. Jahrhunderts war der Name Velbert in Europa ein Begriff für Schloss, Schlüssel und Beschläge. 5.000 Jahre Schließtechnik werden im Museum auf 480qm gezeigt und liefern einen entschlüsselnden Blick in die Sicherheitsgedanken der Ahnen. Man darf auch selbst an verschiedenen Stationen versuchen die Riegel zu entsperren, enthält Einblicke in die Feinmechanik und auch in die Kulturgeschichten der Völker, die auf unterschiedliche Art und Weise versucht haben, ihr Hab und Gut vor unbefugtem Zugriff zu schützen. Dem „Schlotschmet“ ist in Velbert auch ein Denkmal gesetzt.
Gegenüber dem Forum Niederberg steht die Villa Herminghaus in der Kolpingstraße. Die Unternehmervilla entstand im Stil der Neorenaissance im ausgehenden 19. Jahrhundert. 1913 ging sie in den Besitz von Emil Herminghaus über. Herminghaus hatte eine Gießerei und eine Schlossfabrik, die ans Wohnhaus angrenzten. Fabrikgelände und Villa gingen in den 1970er Jahren an die Stadt Velbert, die die Villa für Abteilungen der Stadtverwaltung nutzte.
Die im Jahr 1858 entstandene katholische St. Marien Kirche mit ihrem steinernen Turmhelm ist auch in der Kolpingstraße. Die Kirche entstand im Stil der frühen Neugotik und erhielt 1938 einen Erweiterungsbau.
Verbunden ist die Museumsgeschichte in Velbert mit dem Bürgermeisterhaus in der Friedrichstraße. Das einstige Fachwerkhaus, heute mit klassizistischer Fassade, entstand bereits 1810 und beherbergte ein Heimatmuseum. Das entwickelte sich zu einem industriell ausgerichteten Museum, aus dem dann das Schloss- und Beschlägemuseum hervorging. Den Namen verdankt das zweigeschossige und siebenachsige Haus dem Velberter Bürgermeister Leopold Tweer, der 1926-45 Bürgermeister war und im Haus eine Dienstwohnung besaß.
Die Historie von Velbert ist verknüpft mit der Ida-Kapelle aus der Zeit um 1.000. Ida von Herzfeld (ca. 770 - 825) war eine Kirchenstifterin und wurde als Heilige verehrt. Wo die Kapelle war, steht heute die Alte Kirche in der Friedrichstraße. Im ausgehenden 16. Jahrhundert wurde die Kirche reformiert. Sie zeigt sich als ein einfacher Bruchsteinbau mit massig wirkendem, ungegliedertem Westturm und ein dreiachsiger, einfacher Saal.
Größer ist die evangelische Christuskirche in der Grünstraße in Velbert, die zum Wahrzeichen von Velbert wurde. Die Christuskirche entstand 1908-10 im Jugendstil bergischer Prägung. Ihr großer Raum hat keine tragenden Säulen und eine besonders gute Akustik. Wunderschön sind die filigranen Ausmalungen der Kirche. Die Innenraumgestaltung mit der Orgelempore hinter dem Altar, die Farbgebung und die Motivfenster sind für sich genommen schon eine Komposition, in der Konzerte einen wirkungsvollen Rahmen finden. Zum Erhalt der Kirche hat sich ein Verein gegründet.
Einen weiteren markanten Kirchenbau hat Velbert mit der katholischen St. Paulus Kirche in der Heidestraße 202. Hier steht eine „Architekturskulptur“ von Gottfried Böhm, der 1986 mit dem angesehenen Pritzker-Preis ausgezeichnet wurde und sich mit dem Nevigeser Wallfahrtsdom eindrucksvoll verewigt hat. Die St. Paulus Kirche entstand 1955. Die Kirche zeigt sich in einem gestreckten Flachdachbau, der sich zum Eingang hin aufschwingt. Frei daneben steht der Kirchturm. Im hinteren Bereich des Kirchentunnels überspannt eine quer gestellte Halbtonne den Chorbereich. Durch die verglasten Seitenflächen fällt indirektes Licht in den Altarraum.
Ein weiteres Bauwerk mit Turm in Velbert befindet sich in der Steeger Straße mit dem Wasserturm, der nach wie vor in Betrieb ist und 900 Kubikmeter fasst. Er wurde 1904 aus Backstein gebaut und zeigt sich mit einigen Verzierungen und einer schmucken Dachlaterne, die eine Zwiebelkuppel trägt.
Östlich von Velbert liegt der Ortsteil Röttgen und zwischen dem und dem Golfclub Velbert-Gut Kuhlendahl ist in landschaftlich reizvoller Lage das Diakonissenhaus Bleibergquelle. Der Name Bleiberg kommt wohl daher, dass oberhalb des Areals seit dem 16. Jahrhundert eine Bleizeche betrieben wurde und das Bleierz wurde vermutlich dort gewaschen, wo sich heute ein Teich befindet.
Ein nordöstlicher Ortsteil ist Röbbeck und nördlich davon auf dem Rottberg (218m), der auch Krähenberg genannt und überwiegend landwirtschaftlich genutzt wird, steht eine ganz besondere Anlage: die Kruppsche Nachtscheinanlage im sogenannten Scheindorf. Sie sollte 1941-44 alliierte Luftangriffe auf sich lenken und vom tatsächlichen Produktionsstandort der „Waffenschmiede des Deutschen Reiches“ ablenken. Die deutsche Luftwaffe ließ die Gussstahlfabrik der Friedrich Krupp AG in Essen auf dem Rottberg vereinfacht nachbilden. Man gab sich alle Mühe auf einem rund 1,5km x 2,5km Areal den Schein zu erwecken, die Waffenschmiede sei genau hier auf dem dünn besiedelten Berg.
Die nachts fliegenden Bomber bekamen ein beleuchtetes Angriffsziel präsentiert, das aus Attrappen einer Industrieanlage mit Schornsteinen bestand und es kreiste sogar eine Scheineisenbahn. Zur Scheinverteidigung wurde auch eine Flakbatterie aufgestellt. Das hat gut funktioniert und über dem Rottberg gingen etliche Bomben nieder, denn drumherum wurde das Land verdunkelt und nur die Nachtscheinanlage leuchtete. Nach dem Krieg wurde die Anlage von den Briten zerstört, lediglich der Leitbunker konnte sich erhalten, weil ein Landwirt drauf pochte, ihn für die Landwirtschaft zu brauchen. Der Leitbunker wurde museal erschlossen, befindet sich aber auf einem Privatgelände und ist nicht allzeit öffentlich zu besichtigen.
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