Nördlich von Ollomont ist Glassier ein kleiner Weiler mit Parkmöglichkeiten am Torrente Buthier. Von hier aus starten einige interessante Wanderrunden, wie die zum Conca di By, auf dessen Route wir auch ein Stück unterwegs sein werden, wo es uns dann aber weiter hinauftreibt. Das Bivacco Rosazza Savoie liegt auf gut 2.674m, im Schutz des Mont Trois Frères mit seinen 3.250m auf der Grenze zur Schweiz. Die Berghütte hat 14 Matratzen und ist über den Weg 3 zu erreichen. Wir freuen uns schon auf das Panorama und haben genügend Proviant dabei. Biwak bezeichnet ein Nachtlager, das kann auch mal eine Hütte sein.
Start der Wanderung ist auf rund 1.570m und über 5km heißt es, die Beine kräftig in die Gebirgslandschaft gestemmt, bevor es die weiteren 6km lockerer abwärts geht. Aufpassen, wo man hintritt, ist selbstverständlich immer gefordert, und wir haben auch einen Blick aufs GPS, denn der Weg mit der Nr. 3 soll nicht allerorten deutlich zu sehen sein.
Wir gehen zur Strada Comunale und nehmen das geschotterte Sträßchen linkerhand, an der Infotafel rechterhand vorbei. Der Einstieg ist soft. Wir wandern in Richtung des Alpingebirgsbachs Berruard zum Weiler Berruard, auch im Zickzack. Wir treffen beim Aufstieg durch die immer alpenbergiger werdende Kulisse auf weitere Bächlein und gelangen schließlich zum Biwak Rosazza Savoie, wo sich nun mit der Gewissheit, am oberen Punkt der Wanderung zu sein, eine weitere fantastische Aussicht ins Tal noch mehr genießen lässt. Einmal Schnürsenkel lockern, trinken und was knuspern. Nach der Pause geht’s erfrischt mit Obacht weiter. Von hier bis zum Conca di By sind es rund 3,8km und dabei kommen wir unter die 2.000 Höhenmeter.
Conca di By ist ein Ort mit Fluchtgeschichte. Über diese Hochebene haben sich etliche Menschen in die sichere Schweiz begeben, über den Grenzpass Col de Fenêtre Durand. Der spätere Staatspräsident von Italien, Prof. Luigi Einaudi, war einer davon. Geplant hatte seine Flucht der Politiker Farinet, weshalb die Kapelle und das Haus dahinter seinen Namen tragen. Hier hat der Gegner des Faschismus, Einaudi, in einer Septembernacht 1943 genächtigt. Wir werfen auch einen Blick in den See und ziehen den Hut vor sämtlichen Staumauerbauern. Der Weg Mulatierra führt uns weiter ins Tal hinab und auch über kleine Brückchen bis nach Glassier.
Bildnachweis: Von Hagai Agmon-Snir [CC BY-SA 4.0] via Wikimedia Commons
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