Badenburg
Im 14. Jahrhundert ließ Johann von Weitolshausen die Badenburg erbauen. Sie diente als Herrensitz und der Burgkaplan war der Pfarrer von Wißmar. Nach dem Dreißigjährigen Krieg verfiel die Burg zunächst und wurde als Schmiede und Unterkunft für Hirten benutzt. Bereits 1760 wurde der Schankbetrieb aufgenommen und die Badenburg entwickelte sich zu einem beliebten Ausflugslokal für Gießener Bürger und den Studenten der Justus-Liebig-Universität.
Auch der bekannte Schriftsteller Georg Büchner (1813-37) kehrte zu seinen Gießener Studienzeiten regelmäßig in der Badenburg ein und verfasste hier im Gießener Lahntal mit Gleichgesinnten den Hessischen Landboten. In dieser Streitschrift, mit der Überschrift: „Krieg den Palästen, Friede den Hütten“, prangerte Büchner die großen sozialen Missstände seiner Zeit an und rief offen zur Revolution der unterdrückten Bauern gegen den Adel auf. Nach Erscheinen des Flugblattes wurde Büchner steckbrieflich gesucht; er konnte jedoch 1835 nach Straßburg fliehen, zwei Jahre später starb Büchner an einer schweren Typhuserkrankung in Zürich.
Noch heute wird die Badenburg gastronomisch genutzt. 1975 entstanden aus den Gewölbekellern zwei rustikale Gaststätten, in den heute u.a. auch ein Eimer Knochen (Rippchen, serviert im Blecheimer) oder eine Schippe Dreck (gegrillte Brustspitze vom Schwein) angeboten werden.