Nicht alleine die zahllosen Bergkuppen in der Schweiz lohnen eine nähere Erkundung, auch die sich dazwischen drängelnden Täler und einladenden Seen, die märchenhaft in der Sonne glitzern. Solche Prachtexemplare erwarten Wanderer zum Beispiel im Val da Camp, das den Übergang zu italienischen Gefilden markiert. Mit dieser Runde wollen wir allerdings „nur“ die Vorzüge unseres deutschsprachigen Nachbarstaats auskosten. Wer danach noch Zeit hat, kann immer noch einen Abstecher ins Land von Pizza und Pasta wagen.
Wir begeben uns zur Alpe Campo, wo der Ausflug beginnen soll und die mit dem Postauto von Poschiavo zu erreichen ist. In der nahegelegenen Hütte lässt sich zudem ein längerer, typisch rustikaler Bergaufenthalt verbringen. Die Tour ist mit knapp fünfeinhalb Kilometern alles andere als lang und darüber hinaus nicht fordernd – Abschalten ist das Ziel.
Zu diesem Zweck eignen sich die hiesigen Gewässer ganz hervorragend und so machen wir uns ohne weitere Verzögerungen auf den Weg. Der rote Strich auf weißem Untergrund weist die Richtung.
Und tatsächlich begrüßt uns schon nach weniger als einem Kilometer der vielleicht schönste See der Schweiz, der Lago di Saoseo. Sein klares, blau glänzendes Wasser ist zweifelsohne ein bezaubernder Anblick, welcher mit einer längeren Verweilpause gewürdigt werden sollte.
Ob nun bereits das „Picknickgeschirr“ ausgepackt und eine Stärkung eingenommen wird oder schlicht die Atmosphäre genossen, ist jedem selbst überlassen. Schmerzfreie dürfen sich natürlich ebenso darin erfrischen, „Erfrischung“ ist hier hingegen mehr als wörtlich zu nehmen, denn das Wasser des Saoseosees bleibt selbst im Sommer bitterkalt.
Die flüssigen Freuden des Pfads sind damit aber noch gar nicht am Ende, da es unmittelbar zum Lago di Val Viola weitergeht. Der hat einerseits einen unweit entfernten Namensvetter auf der italienischen Seite, zum anderen lädt ebenfalls die schweizerische Variante zum Innehalten und Rasten ein.
Bald führen, sofern ein Verlassen dieser Landschaft gewünscht ist, Wiesen und Wald zurück zum Ausgangspunkt. Bei Hunger hilft das nahe Rifugio mit verschiedenen einfachen Gerichten aus.
Bildnachweis: Von Walter Micheletti [CC BY 3.0] via Wikimedia Commons
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