Wandern ist für viele nicht nur eine liebgewonnene Freizeitbeschäftigung, sondern kann auch ein kleines Abenteuer unter freiem Himmel sein. Raus in die Natur, frische Luft tanken, den Kopf frei bekommen und den Alltag hinter sich lassen. Doch so schön das alles klingt, eine Wandertour ist leider nie komplett ohne Risiko. Ein falscher Tritt, ein plötzlicher Wetterumschwung oder gar ein Kreislaufzusammenbruch – und schon steckt man in einer Situation, auf die man nicht vorbereitet ist.
Genau deshalb lohnt es sich, vorher zu wissen, was im Notfall zu tun ist – egal, ob man allein, zu zweit oder in einer Gruppe unterwegs ist. Denn schnelle Hilfe, das richtige Verhalten und die passende Absicherung können im Ernstfall viel bewirken.
Und falls später rechtliche Fragen auftauchen, etwa bei einem Schadensersatz oder der Auslandskrankenversicherung, findet man beispielsweise hier Unterstützung. Denn Wandern ist vor allem dann entspannend, wenn man weiß, dass man im Ernstfall nicht allein dasteht.
Erste Hilfe im Gelände: Ruhig bleiben und handeln!
Wenn jemand auf der Wandertour stürzt oder gar zusammenbricht, ist vor allem eines wichtig: einen kühlen Kopf zu bewahren. Jetzt müssen zügig die Erste-Hilfe-Regeln angewendet werden, bis die professionelle Notfallhilfe eintrifft.
- Einen sicheren Ort schaffen: Zunächst sollte geprüft werden, ob die Person ansprechbar und transportfähig ist. Von möglichen Gefahrenstellen wie Steilhängen oder rutschigem Untergrund sollte man sich möglichst zügig entfernen. Unfallstellen, die bspw. an einer Straße liegen, gilt es entsprechend abzusichern.
- Einen Notruf absetzen: Über die 112 erreicht man europaweit Hilfe. Wichtig ist es, Ruhe zu bewahren, die Situation genau zu schildern und den Anweisungen zu folgen. Seinen Standort sollte man mittels Geolokalisation möglichst genau angeben, damit die Hilfe schnell erfolgen kann.
- Erste Hilfe leisten: Das bedeutet, einen Druckverband anzulegen, die Person bei Bedarf in die stabile Seitenlage zu drehen, mit der Herzdruckmassage mit Beatmung zu starten oder die Person einfach nur zu beruhigen. Jede dieser Maßnahmen hat, je nach Situation, ihren positiven Effekt.
- Auf ausreichende Sichtbarkeit achten: Es lohnt sich, Leuchtkleidung, einen Klappspiegel und eine Signalpfeife mit auf die Wandertour zu nehmen. Denn diese kleinen Gegenstände können dazu beitragen, dass man leichter von den Rettungskräften gefunden wird.
Versicherung auf Wandertour – was deckt sie ab?
Nicht jede Wanderung ist automatisch durch eine Versicherung abgedeckt. Viele verlassen sich auf ihre Krankenversicherung, doch diese reicht nicht immer aus, besonders bei Hubschraubereinsätzen oder Wanderungen im Ausland.
Die relevantesten Versicherungen im Überblick:
- Private Unfallversicherung: Sie kommt für dauerhafte Schäden oder auch Reha-Kosten auf. Sie ist besonders wichtig, wenn man allein wandert.
- Reiseversicherung: Wenn man im Ausland unterwegs ist, deckt die Reiseversicherung Notfälle, Krankenhausaufenthalte und Rücktransporte ab. Welche Leistungen genau im Angebot enthalten und auch sinnvoll sind, sollte man vorab prüfen.
- Rechtsschutzversicherung: Sie ist hilfreich, wenn es nach einem Unfall – beispielsweise einem Auto- oder Fahrradunfall – einen Streit mit den Beteiligten, den Vermietern von Unterkünften oder der gegnerischen Versicherung gibt.
Nach dem Unfall sind diese Schritte wichtig:
Auch wenn der Schreck erst einmal tief sitzt: Nach einem Unfall gibt es einiges zu beachten und zu tun. Wer gut überlegt und systematisch vorgeht, erspart sich später enormen Stress und mögliche Kosten – vor allem, wenn es um Versicherungen oder einen möglichen Schadensersatz geht.
- Den Unfall dokumentieren: Man sollte unbedingt Beweise sichern, also Fotos machen, den Ort und die Uhrzeit festhalten und die Kontaktdaten möglicher Zeugen notieren.
- Den Arztbericht einholen: Für jede Versicherung ist ein ärztliches Gutachten mitunter hilfreich, oft sogar notwendig, um Erfolg zu haben bzw. im Streitfall recht zu bekommen.
- Die Versicherung zeitnah informieren: Einige Versicherungs-Policen haben festgelegte Fristen, bis wann ein Schaden gemeldet werden muss. Hier sollte man also möglichst zügig Bescheid geben.
- Eine Rechtsberatung einholen: Wenn man unsicher ist, was einem zusteht oder wie man am besten vorgeht, kann ein Anwalt für Verkehrs- oder Versicherungsrecht beraten und weiterhelfen.
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