Wanderung von Heiligenblut am Großglockner zum Glocknerhaus

Die Gemeinde Heiligenblut am Großglockner ist unser Ausgangsort der Tour zum Glocknerhaus am Margaritzenstausee und am Elisabethfelsen (2.156m), an der Flanke des Großglockners, der mit 3.798m der höchste Berg Österreichs ist.

Die interessante Wanderung durch das Mölltal spielt sich im und am Nationalpark Hohe Tauern ab. Die lange Tour kann auch in zwei Etappen gegangen werden. Dazu buche man sich einen Schlafplatz im Berggasthof Glocknerhaus auf 2.132m oder dem Karl-Volkert-Haus auf 2.148m (Öffnungszeiten und Komfort beachten).

Start und Ziel ist Heiligenblut, wo die Großglockner Hochalpenstraße ihren Ausgangsort hat, um Kärnten und das Salzburger Land zu verbinden. Wir parken dort, wo die B107 auf die Großglockner Hochalpenstraße trifft und man sich im Laden Proviant für den Weg einkaufen kann.

Wenn wir starten, haben wir etwa 1.290m Höhenlage, sind im oberen Mölltal. Auf gut 2.140m wollen wir. Die rund 80km lange Möll macht das Mölltal aus, entspringt am Fuß des Großglockners und mündet bei Möllbrücke in die Drau. Das Mölltal ist ein beliebtes Freizeitgebiet, bietet Kajaks Wildwasser und liefert „angestaute“ Energie.

Wir schlendern zu Beginn durch das idyllische Kirchdorf Heiligenblut und bleiben vor der markanten Pfarrkirche Heiligenblut (15. Jahrhundert) stehen, wahrlich ein Postkartenmotiv! Die Kirche ist dem heiligen Vinzenz geweiht. Gerne hätte man den legendären Briccius als heilig verehrt, aber letztlich fehlten wohl die Beweise. Der dänische Prinz Briccius (um 914) soll ein Fläschchen heiliges Blut von Jesus dabeigehabt haben, sehr nah dabei, nämlich in seiner Wade eingewachsen, als er von einer Lawine verschüttet worden war und sich dann wundersames zugetragen haben soll …

Wir wandern am Rossbach-Lift vorbei, in nordwestlicher Richtung, durch die herrliche Alpenlandschaft mit Wald, Almen und Höfen. Nach etwa 4km sind wir etwas aus der Puste bei der schönen Aussichtsplattform nahe der Sattelalm und genießen auf einem überdachten, hinausragenden Holzsteg den Blick ins Mölltal und in die Kulisse der Ostalpen: herrlich! Kurz drauf kann man sich bei der Sattelalm mit einem zweiten Frühstück stärken.

Über die duftigen Almwiesen geht’s dann zur Bricciuskapelle nebst Heilquelle und Info-Blockhäuschen. Eine Kapelle hier wurde bereits 1271 erwähnt, diese ist von 1872. Das ist jetzt die Stelle mit der Lawine und dem Dänenprinz, von dem man nicht weiß, ob er überhaupt gelebt hat. Was man fühlen kann, ist die Besonderheit des Ortes.

Mit Ansteigen durch das Mölltal wird die Vegetation alpiner, wir kommen auf die Gletscherstraße, zum Karl-Volkert-Haus und dem Glocknerhaus, beides Hotels-Restaurants mit Glocknerblick sowie Blick in die Talwanne der Margeritze mit der angestauten Möll. Der 1953 vollendete Margaritzenstausee gehört zur Oberstufe des Kraftwerks Kaprun und sammelt Gletscherschmelzwasser.

Die Route folgt dem östlichen Ufer, abwärts kommen wir wieder mehr in die üppigere Vegetation und über den Leiterbach, passieren die Trogalm, kommen an den Gößnitzbach (Gössnitzbach), wo man einen Abstecher zum Gössnitzfall machen kann. Wir sind auf dem Weg, der die Elberfelder Hütte im hinteren Gössnitztal mit Heiligenblut verbindet. Ein weiteres Naturereignis ist das Kachelmoor, welchem wir kurz vor Tourende begegnen.

Bildnachweis: Von Bwag [CC BY-SA 4.0] via Wikimedia Commons