Wandern bei Sonne und Regen


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Obwohl man sich vor Aufbruch zum Wandern über die örtlichen Gegebenheiten und das Wetter erkundigen sollte, brechen viele Urlauber leichtfertig auf. Doch trotz sorgfältiger Planung – das Wetter bleibt unberechenbar und so mancher Wolkenbruch erwischt einen dann mitten auf der großen Tour.

Wichtig ist vor allem Ruhe und Besonnenheit. Wer sich ängstigt, konzentriert sich weniger auf den Wanderweg und erhöht das Risiko einer Verletzung. Ein nasser Untergrund ist vor allem eines: rutschig. Insbesondere im alpinen Gelände ist das fatal und selbst Profis wissen, dass hier höchste Konzentration angesagt ist. Von den Schlammflecken und der verschmutzten Wanderkleidung abgesehen, ist es natürlich ärgerlich, wenn Blitz und Donner die schöne Tour vermiesen.

Regen kann je nach Streckenverlauf aber auch etwas Schönes mit sich bringen – es hält viele Sonntagswanderer mit Kind und Kegel fern. So kann man die herrlichsten Wanderwege für sich allein genießen, sofern sich der Regen nicht zu einem Unwetter mit Hagel und Sturm auswächst. Wandern liegt auf Platz 4 bei den Urlaubern, 11 Prozent gehen gern wandern in Urlaub und Freizeit.

Kleidung und Ausrüstung überlegt auswählen

Selbst beim schönsten Sonnenschein anfangs ist es immer ratsam, Kleidung im Gepäck zu haben, falls das Wetter umschlägt. Funktionelle Wanderbekleidung mit abzippbaren Hosenbeinen und wasserdichte Schuhe sollten selbstverständlich dabei sein. Bei starkem Regen leisten Gamaschen, die man problemlos über die Hosenbeine und Schuhe ziehen kann, wertvolle Dienste. Wer mit den Wanderstöcken unterwegs ist, sollte Handschuhe mitnehmen. Sobald es regnet, kühlt die Luft oftmals deutlich ab und man friert schnell in den Fingern. Auch steigt die Gefahr, dass man an den Griffen abrutscht. Wandern ist zudem gesund. Bei einer leichten Wanderung verbrennt man rund 350 Kalorien pro Stunde.

Die Wahl der Kleidung und der restlichen Ausrüstung hängt auch vom geplanten Ziel der Wanderung ab. Eine einfache Almwanderung ist unkomplizierter als eine Bergtour. Eine bekannte Tour ist auch vorausschauender zu planen. Dann weiß man, wo man Pausen einplanen kann und Schutz vor einem massiven Schlechtwettereinbruch finden kann. Regen ist an sich kein Problem. Gefährlich wird es, wenn die Gewitterneigung steigt und man im unwegsamen Gelände oder im Wald unterwegs ist. Im Zweifelsfall ist es klüger, die Tour aufgrund der unsicheren Wetterverhältnisse lieber abzubrechen als sich und die anderen Teilnehmer einem Risiko auszusetzen.

Regenwandern für Hartgesottene und Naturliebhaber

Das Regenwandern erfreut sich zunehmender Beliebtheit bei Wanderern. Kleine Belohnungen sind dann außergewöhnliche Begegnungen mit der Tierwelt und mystische Erlebnisse beim Wandern. Wer bewusst bei Regen wandern möchte, sollte seine Wertsachen schützen. Wasserdichte Schutzhüllen für die Kamera und das Smartphone sorgen für unvergessliche Schnappschüsse. Notfalls tut es auch ein Gefrierbeutel mit Zippverschluss, der zwar nicht so innovativ aussieht, aber seinen Zweck erfüllt.

Lieber mal weniger packen ist bei solchen Wandertagen eher nicht angesagt: Trockene Ersatzkleidung sollte man dabei haben, auf jeden Fall trockene Socken und ein Oberteil mit langen Ärmeln. Auch hier empfiehlt sich eine Plastiktüte, in die man nach dem Umziehen die nassen Kleidungsstücke verstauen kann. So bleibt der Rucksack zumindest innen trocken.

Um die Regenwanderung gefahrlos zu genießen, sollte man sich darauf einlassen: den Schweinehund überwinden und sich an Dingen erfreuen, die einem sonst entgehen. Die dampfenden Wiesen, leuchtende Regenbögen und der magische Augenblick, wenn die Sonnenstrahlen sich durch die Wolken kämpfen – das sind Momente, die man einfach nur genießt und wertschätzt. Beim Wandern empfinden mehr als 60 Prozent weniger Stress, ein positiveres Lebensgefühl bestätigen sogar 73 Prozent.

Bildnachweis: Von Greg Rosenke [Lizenz] via Unsplash


Dieser Artikel ist im Ressort Wanderratgeber erschienen.
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