Wandern bei Schlechtwetter? Die Dos und Don’ts!


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Wenn Wolken aufziehen, sind viele Wanderer verunsichert. Ist Wandern auch bei unbeständigem Wetter möglich? Und was ist die richtige Wanderausrüstung für Regen und Schnee? Die gute Nachricht: Mit guter Vorbereitung und etwas Respekt vor nassen Wanderwegen sind viele Naturerlebnisse möglich. Ein Ratgeber darüber, was Wanderer bei schlechtem Wetter tun können und wovon man lieber die Finger lässt.

Nie unvorbereitet losgehen

Zu jeder guten Vorbereitung auf eine Wanderung gehört der Blick auf den Wetterbericht. Hierbei reicht die Temperatur allerdings nicht als alleiniger Indikator dafür aus, ob eine Wanderung möglich ist. Wichtig sind auch die Wetterprognosen zum Niederschlag und eventuellen Gewittern. Besonders im April kann es an einem Tag sowohl hellen Sonnenschein als auch Regenschauer geben. Dann geht es ans Packen des Wanderrucksacks. Am wichtigsten sind ausreichend Trinkwasser und eine kleine Stärkung, zum Beispiel ein Proteinriegel. Ein Muss für die Wanderausrüstung sind Regenjacken, die bei Bedarf einfach im Rucksack verstaut werden. Gerade wenn trübes Wetter herrscht, sollten Wanderer Vorkehrungen für ihre eigene Sicherheit treffen. Damit man notfalls Hilfe rufen kann, führt man das Handy in einer stoßfesten Schutzhülle mit. Mit einer Powerbank stellt man sicher, dass das Smartphone immer einsatzbereit ist. Ebenso wichtig ist ein kleines Erste-Hilfe-Set mit dem Nötigsten für die Versorgung von kleinen Wunden, wie sie bei einem Sturz auf einem nassen, steinigen Weg entstehen können.

Bei unbeständigem Wetter wandern?

Wie eine aktuelle Umfrage zeigt, sind Outdoorurlaube und Aktivurlaube nicht jedermanns Sache. Dabei hat die Natur auch bei Nebel, Wolken und Regen tolle Aussichten und Ansichten zu bieten. Denn je höher die Luftfeuchtigkeit ist, desto mehr Tiere wagen sich aus ihren Verstecken. Beispielsweise kann man die seltenen Salamander nur an Regentagen sichten. Außerdem sind bei unbeständigem Wetter weniger Wanderer unterwegs und selbst beliebte Wanderwege ruhiger. Das bedeutet: Ja, wandern ist auch beim Wechsel von Sonnenschein zu Bewölkung, Nebel und Regen möglich. Allerdings unter der Voraussetzung, dass man Regenkleidung mitführt, sich nur auf leichte Wanderwege wagt und diese nicht verlässt.

Im Regen wandern: Kein Problem

Regen schließt Wanderungen keineswegs aus. Aber Wanderer sollten besonders auf die Beschaffenheit des Weges achten. Zu meiden sind schwere Wanderwege mit Kletterstellen und auch mittelschwere Wanderungen mit teilweise ausgesetzten Stellen. Auf leichten Wanderwegen durch Wald und Flur bewegt man sich im sicheren Bereich. Wenn es regnet, sind Waldwege aufgeweicht und matschig. In diesem Fall ist das Tragen von Gummistiefeln ratsam. Unverzichtbar sind auch Regenjacke, Regenhose, wasserfeste Schuhe mit gutem Profil und ein wasserfester Rucksack.

Vom Gewitter überrascht: Was tun?

Grundsätzlich gilt: Wenn mit hoher Wahrscheinlichkeit Gewitter auftreten, sollte man sich gar nicht erst in den Berge bewegen. Doch was tun, wenn unerwartet Gewitter auftreten? In diesem Fall sollten Wanderer unter einem Felsvorsprung das Ende des Unwetters abwarten. Bäume schützen bei einem Blitzeinschlag nicht vor Verletzungen.

Winterwandern: Schneegrenze beachten

Zwischen Oktober und April verschiebt sich die Schneegrenze weiter nach unten. In diesem Zeitraum sind Wanderwege zugeschneit, die im Sommer schneefrei sind. Wer in dieser Zeit wandern geht, sollte sich zuvor erkundigen, ob der gewählte Wanderweg tatsächlich schneefrei ist. Dazu sollte man zum einen die aktuelle Schneegrenze des gewählten Ortes im lokalen Wetterbericht in Erfahrung bringen. Zum anderen gibt es in Tourenbeschreibungen meist eine Empfehlung, in welchen Monaten der Weg gut begehbar ist. Geben sowohl Wetterbericht als auch die Tourenbeschreibung grünes Licht, steht der Winterwanderung nichts im Wege.

Auf Schnee wandern

Natürlich müssen Wanderer nicht unter der Schneegrenze bleiben, sondern können auch bewusst am Schnee wandern. Mit wasserfesten Wanderschuhen und Schneeschuhen sind Wanderwege auch im Winter begehbar. Hier ist es wichtig, die eigenen Fähigkeiten nicht zu überschätzen. Für eine Winterwanderung wählt man ausschließlich leichte Wanderwege, die im Idealfall auch als Tour für Schneeschuhwanderungen markiert sind. Bewegt man sich ausschließlich im Wald, ist kein Erste-Hilfe-Set für Lawinen-Unfälle nötig. Begibt man sich jedoch auch auf freie Schneeflächen, kann man unter Umständen selbst eine Lawine lostreten.

Fazit

Unverzichtbar sind eine wasserfeste Wanderausrüstung und ein genauer Blick auf die Wetterprognose. Ein klares Do ist das Wandern bei unbeständigem Wetter und Regen – allerdings nur auf einfachen Wanderwegen. Zu den Don’ts gehören Wanderungen trotz Gewittervorhersagen und schwierige Weg mit unnötigen Risiken. Im Winter gilt: Ein Do ist das Wandern unter der Schneegrenze oder mit entsprechendem Schuhwerk im Schnee, ebenso auf einfachen Strecken. Ein absolutes Don’t: Wandern ohne Lawinenausrüstung oder gar bei bestehender Lawinengefahr.

Bildnachweis: Von Greg Rosenke [Lizenz] via Unsplash


Dieser Artikel ist im Ressort Wanderratgeber erschienen.
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