Vittel: Spaziergang in den Kurpark

Was fällt einem bei Vittel sofort ein? Mineralwasser. Und das geht tatsächlich auf die Stadt Vittel im Département Vosges in Frankreich zurück. Dort erwarb Louis Bouloumié 1854 die Quelle Grande-Source und vermarktete sie zunächst als Heilbad und Kurort. Dann erst füllte er ab. 1969 wurde die Mineralwassergesellschaft Société Générale des Eaux Minérales de Vittel an die Nestlé-Gruppe verkauft. Wir erfrischen uns auf der kleinen 2-km-Runde in der Höhenlage der schmucken Kurstadt mit Heilbad.

Wir starten am Bahnhof von Vittel und streben direkt dem Park und den Thermen zu. In dem Park mit der Heilquelle sind auch das Touristikbüro, Hotels, ehemaliges Casino, Sportstätten und noch viel mehr, was wir erkunden können. Wir gehen die Runde gegen den Uhrzeigersinn und kommen als Erstes zum Musée du Patrimoine et du Thermalisme. In dem Museum (Eintritt) wird in einer Dauerausstellung das ländliche Leben im 19. Jahrhundert dargestellt. Es geht auch um die Geschichte des Heilbads mit Therapieanwendungen, es geht um Wasser und Kur.

Im Kurpark mit der Kirche Saint-Louis ist die Trinkwasserquelle in der Wandelhalle (1897–1938). Es gibt viel zu sehen. Die Kurparkbebauung entstand zwischen 1902 und 1935. Wir sehen auch einige Villen, die zwischen 1886 und 1912 gebaut wurden. Auch die Hotels entstanden zwischen 1912 und 1934. Die Bade- und Sportanlagen sind ebenfalls Zeitzeugen des beginnenden Kurbetriebs.

In Vittel gibt es die zwei Mineralwasserquellen Grand Source, mit viel Kalzium, was heilsame Wirkung beispielsweise bei rheumatischen Erkrankungen haben soll, und die Bonne Source, was für die Verdauung sein soll. Der Grundwasserspiegel bei Vittel ist sinkend, weswegen immer weniger Mineralwasser abgezapft wird, denn es wurde bereits diskutiert, ob die Einwohner aus einer Pipeline von andernorts Trinkwasser brauchen. Nestlé hat inzwischen Vittel aus dem deutschen und österreichischen Markt genommen und fährt die Wasserentnahme in Vittel zurück.

Bildnachweis: Von Pymouss [CC BY-SA 4.0] via Wikimedia Commons