Tipps für nachhaltiges Wandern


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Wandern ist zum beliebten Volkssport geworden. Damit durch die vielen Menschen, die sich in der Natur erholen wollen, kein Schaden entsteht, gibt es sanfte Wege, dem beliebten Sport zu fröhnen. Für die meisten ist Wandern ein schönes Naturerlebnis. Dabei spielt es keine Rolle, ob es nur eine kleine Wanderung in der Umgebung ist oder ein mehrtägiger Wanderurlaub. Insbesondere bei Wanderungen in den Bergen ist es wichtig, seine eigenen Grenzen zu kennen und sich nicht selbst zu überschätzen. Auf der Internetseite des Deutschen Alpenvereins finden Wanderfreunde viele Informationen zu den verschiedensten Wandertouren. Dabei ist auch immer angegeben, wie schwierig die Tour ist.

Nachhaltig Wandern – am Anfang steht die Ausrüstung

Umweltfreundliches Verhalten hat auch etwas mit Konsum zu tun, deshalb gehört zum nachhaltigen Wandern auch eine nachhaltige Wanderausrüstung. Neue Produkte sollten nur gekauft werden, wenn es notwendig ist. Neulinge, die das Wandern gerade erst anfangen für sich zu entdecken, brauchen keine Profi-Ausrüstung. Für den Anfang genügen oft geliehene Wanderstöcke oder Wanderrucksäcke. Dann bleibt nicht so viel Ausrüstung ungenutzt im Keller stehen, sollte das Hobby doch nicht so ganz die Erwartungen erfüllen.

Ist das Hobby Wandern allerdings genau richtig, ist eine hochwertige Ausrüstung gut. Hochwertige Produkte sind zwar am Anfang etwas teurer. Doch sie halten Wind und Wetter stand und sind ausgesprochen langlebig. Entstehen kleine Mängel mit der Zeit, lohnt es sich, die Sachen zu reparieren. Wer seine hochwertigen Wanderstöcke und andere Ausrüstungsgegenstände pfleglich behandelt, hat lange Freude damit. Mittlerweile gibt es auch viele Hersteller, die ihre Produkte aus recycelten Materialien anbieten.

Nachhaltig zu den Wanderpfaden

Bevor die Wanderung losgeht, müssen die Wanderer natürlich zuerst ins Zielgebiet, von wo aus die eigentliche Wanderung starten kann. Die Wenigsten haben die schönen Wanderwege direkt vor der Haustür. Als beste Option für die Anreise hat sich der Zug bewährt. Dort können Wanderer ihr Fahrrad mitnehmen und noch die letzten Kilometer bis zur Strecke radeln oder sich vor Ort ein Fahrrad ausleihen, sollte das Ziel zu weit vom Bahnhof entfernt sein.

Ein neuer Trend in den langgezogenen Tälern und Schluchten der Alpen ist „Bike and Hike“. Wanderer können im Allgäu oder den österreichischen Berggebieten mit dem Fahrrad fahren, bis die Pfade zu schmal werden. Danach geht es zu Fuß weiter. So ist es möglich auch größere Entfernungen zu schaffen, ohne CO2-Emission.

Wer nicht auf das Auto verzichten kann oder will, kann mit Fahrgemeinschaften oder dem Reisen in Gruppen ebenfalls CO2 einsparen und dennoch auch weniger frequentierte Wanderziele entdecken.

In der Natur ist der Mensch nur ein Gast

Beim Wandern wollen die Menschen Natur erleben. Doch es gibt geschützte Räume, die tabu bleiben müssen. Auch hier bietet der Alpenverein viele Informationen, wann und wo gerade Balz- oder Nistzeit ist, sodass informierte Wanderer die Tiere in Ruhe lassen können.

Bei Wanderungen im Winter ist es besonders wichtig, auf die Tiere Rücksicht zu nehmen und leise zu sein. Wenn sie aufschrecken und davonrennen, verbrauchen sie wertvolle Energiereserven, die sie im Winter dringend brauchen. Außerdem sollten Wanderer in erster Linie tagsüber wandern. Auch laute Gespräche, Gesang und Geschrei kann die Natur nicht gebrauchen. Schweigend genießen heißt auch sich nachhaltig zu verhalten.

Rücksicht auf die Mitmenschen ist ebenfalls nachhaltig

Wenn Menschen irgendwo in größeren Gruppen auftauchen, ist das immer auch nervig für einige Mitmenschen. Viele Wanderregionen sind auf Tourismus eingestellt, beispielsweise im Berchtesgardener Land oder auf den Nordseeinseln. Dadurch haben allerdings einige Touristen-Orte ihre Ursprünglichkeit verloren. Deshalb ist es sinnvoll, Regionen zu besuchen, die nicht so sehr im Fokus der Tourismusbranche sind, wie die Schwäbische Alb, der Hunsrück oder die oberfränkisch-oberpfälzischen Wanderregionen.

Geführte Touren schärfen die Wahrnehmung

Wer mit einem Wanderführer aus der Region eine geführte Wandertour macht, lernt die schönsten Plätze und grandiose Aussichten kennen. Darüber hinaus erklären die Wanderführer auch, wo sich sensible Brutplätze befinden oder wo es geschützte Pflanzen gibt und welche das sind. Manche Tiere sind so gut getarnt und versteckt, dass viele sie gar nicht sehen. Erfahrene Wanderführer kennen auch diese Tiere und können sie bei den Touren zeigen.

Nachhaltig wandern, Biodiversität erhalten

Nachhaltiges Wandern ist darauf ausgerichtet, den Energie- und Ressourcenverbrauch zu reduzieren. Darüber hinaus minimiert rücksichtsvolles Wandern den negativen Einfluss auf Ökosysteme sowie Flora und Fauna. Es hilft, die Biodiversität und empfindliche Lebensräume zu schützen. Bei der Biodiversität geht es um nichts Geringeres als unsere Existenzgrundlage. Die biologische Vielfalt ermöglicht das Zusammenspiel von Pflanzen, Tieren und Ökosystemen auf der Erde. Biodiversität sichert uns sauberes Wasser, fruchtbaren Boden, Nahrungsmittelquellen und Schutz vor Naturkatastrophen. Der Verlust an Biodiversität gefährdet diese lebenswichtigen Ressourcen, was immer deutlicher wird. Aus diesem Grund gibt es zahlreiche Maßnahmen, die Biodiversität zu schützen. Es fängt im Kleinen an und unser aller Engagement im alltäglichen Umgang mit der Natur ist gefragt.

Tipps, die helfen, die Natur zu schonen

Natur und Tierwelt respektieren – dafür ist es wichtig, auf den vorgegebenen Wanderwegen zu bleiben. Dazu gehört auch, keine Pflanzen auszureißen und keine Blumen zu pflücken. Fotos sind eine viel schönere und langlebigere Erinnerung als vertrocknete Blumen. Müll sollte nicht in der Natur liegen bleiben. Das gilt für die Verpackung von mitgebrachtem Essen genauso wie für Taschentücher oder Bananenschalen. Verpackungsmüll lässt sich mit gesunden Snacks, wie frischem, heimischem Obst und Gemüse, leicht vermeiden. Eine Brotzeit für unterwegs ist am besten in einer wiederverwendbaren Brotdose aufbewahrt.

Trinken ist bei einer Wanderung sehr wichtig. Mitgebrachte Getränke sollten in wiederverwendbaren Trinkflaschen aufbewahrt werden. Nicht geeignet, weil wenig umweltfreundlich, sind Verpackungen aus Aluminium oder bestimmten Kunststoffen, die BPA (Bisphenol A) enthalten. BPA kann Krebs erzeugen und ist als Weichmacher in vielen Kunststoffen enthalten. Ein warmer Tee oder Kaffee bleibt in einer Thermoskanne lange heiß. Auch die Thermoskanne ist am besten aus einem schadstofffreien und langlebigen Material hergestellt.

Bildnachweis von: Noah Buscher [Lizenz] via Unsplash


Dieser Artikel ist im Ressort Wanderratgeber erschienen.
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