Schloss Ludwigslust: Rund um das Versailles des Nordens


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Länge: 7.79km
Gehzeit: 01:53h
Anspruch: leicht
Wegzustand: gut
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Höhenprofil und Infos

Ludwigslust: Das klingt doch schon nach was! Zumindest regt es eher die Fantasie an, als der Name des Ortes vorher: Dorf Klenow. In Klenow ließ Prinz Christian Ludwig durch einen Hofbaumeister 1731-1735 ein Jagdschloss in Fachwerk errichten. Aus dem Prinzen wurde ein Herzog von Mecklenburg-Schwerin, aus Klenow wurde Ludwigslust sowie in der Folge eine Residenz, aus dem Jagdschloss wurde ein repräsentatives Schloss, nebst französischem Schlosspark.

Das lassen wir uns heute alles gut gefallen, mit Start vom Parkplatz am Bahnhof Ludwigslust (Berlin-Hamburg) im Landkreis Ludwigslust-Parchim. „Lulu“ wird Ludwigslust auch gern abgekürzt. Wir lenken die Schritte gen Süden und wandern entlang der Allee, die den Ludwigsluster Kanal beschattet. Auf der anderen Seite des Kanals sind das Stift Bethlehem und die Stiftskirche (Diakon Kirche) aus dem Jahr 1864, die aus Raseneisen und Backstein errichtet wurde.

Wir wandern den Kanal begleitend in Richtung Rathaus, um 1780 als Wohnhaus gebaut, und zum Schloss. In der Schlossstraße stehen viele Backsteingebäude im klassizistischen Stil, die auf der sehr umfänglichen Denkmalliste von Ludwigslust eingetragen sind. Dazu zählen auch schmucke Wohn- und Geschäftsgebäude mit (ausgemauertem) Fachwerk und welche aus der Gründerzeit.

Highlight in Ludwigslust ist selbstredend das Schloss Ludwigslust, das mecklenburgische Versailles oder das Sanssouci des Nordens – herrlich, wie es sich im Bassin spiegelt. Rund um das Bassin mit der großen Kaskade, sind weitere Gebäude: Palais für die Prinzen, Wohnungen für die Dienerschaft. Sehr interessant ist auch der Säulenportikus der Hofkirche – man weiß ja gar nicht, wo man zuerst hingucken soll.

Alter Baumbestand, Denkmäler in der Gartenlandschaft, gestaltete Wasserwege und Flächen, Mausoleen, künstliche Grotten, Historie, es ist ein echter Genuss und man fühlt sich wie in einer Filmlandschaft. Um ein Zahlenspiel einzubringen: auf drei Volletagen und einem Mezzanin-Geschoss verteilen sich rund 100 Räume. Die Schlossanlage entstand in der Übergangszeit von Barock zu Klassizismus. Man sollte sich für eine Besichtigung, auch der Hofkirche, Zeit nehmen.

Die Hofkirche (1770) ist Stadtkirche geworden und der breite Portikus suggeriert etwas, das so nicht ist. Das schmale Kirchenschiff ist hinter den mittleren Säulen, der Rest ist Show. Im Inneren faszinieren Kassettendecke und das Altargemälde.

Interessanterweise ist auch in der Kirche nicht alles „Marmor“ was glänzt. Wo die Mittel nicht reichen, muss Erfindergeist her! Bestimmte edle Baustoffe und Stuckaturen wurden durch Pappmaché ersetzt. Mit dem entsprechenden Pinselschwung und auf die Entfernung entstehen die Eindrücke, die erwartet werden – perfekte Illusionen.

Schließlich erwandern wir den Schlosspark in dieser märchenhaften gestalteten Landschaft mit ihren Denkmälern, Wasserspiel, Luisenteich, Mausoleen und dem von Wasser umspülten Kirchlein St. Helena und Andreas in stilreiner romanischer Neugotik (1809).

Wir kommen zum Natureum Ludwigslust. Das Naturmuseum ist im einstigen Fontänenhaus (um 1750), das für die Springbrunnenversorgung gebaut wurde sowie für Hofbedienstete. Durch einen weiteren Teil des Schlossparks und ein Stück durch städtische Bebauung kommen wir zum Bahnhof zurück.

Bildnachweis: Von Losch [CC BY-SA 3.0] via Wikimedia Commons

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