Praktische Foto-Tipps für Wanderer


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Wandern und Fotografie - das gehört zusammen. Aber was ist der beste Mittelweg zwischen leichtem Gepäck und guter Ausrüstung? Die meisten Smartphones haben inzwischen häufig gute Kameras für Bilder, wunderschöne Detailaufnahmen oder beeindruckende Panoramen.

Wichtiger als das technische Rüstzeug, sind aber die Grundlagen der Bildgestaltung. Bei schönem Wetter braucht es keine teure und schwere Ausrüstung, um großartige Bilder mit nach Hause zu nehmen - mit einigen Tricks kommen aber auch bei einer verregneten Wanderung tolle Fotos zustande.

Ausrüstung: Was braucht man, um unterwegs gute Bilder zu machen?

Eins muss klar sein: wenn das Augenmerk auf kleiner und leichter Ausrüstung liegt, wird man nach der Wanderung keine großformatigen Bilder ausdrucken lassen können. Wer das möchte, sollte sich vielleicht doch den Kauf einer guten kleinen Bridge-Kamera oder einer Einsteiger-Spiegelreflex überlegen.

Sollen auch mal Poster ausgedruckt werden, ist die Anschaffung einer guten Kamera mit Wechselobjektiven zu empfehlen. Für den Anfang genügt ein Standardobjektiv mit einem leichten Weitwinkel - von den sogenannten Reiseobjektiven, die einen möglichst großen Bereich abdecken, ist abzuraten, die Qualität dieser Linsen lässt meist zu wünschen übrig.

Mit der Zeit kristallisieren sich Vorlieben heraus - eher Weitwinkel und Panorama oder doch lieber Details am Wegrand mit dem Teleobjektiv? Wichtiger ist, dass das Objektiv zum Beispiel wetterfest ist. Ersatz-Akkus, Speicherkarten und vor allem Klebeband und eine stabile Plastikfolie, um die Kamera zu schützen, gehören selbstverständlich auch in den Rucksack.

Motivauswahl: Wie mache ich wirklich spannende Fotos?

Man sagt ja, es sei schon alles fotografiert worden - nur noch nicht von jedem. Das Spielen mit Bildausschnitten, mit Nähe und Weite, mit einem Baum oder einer Steinpyramide im Vordergrund oder manchmal einfach nur ein paar Schritte zur Seite oder in die Hocke gehen kann einem altbekannten Motiv einen ganz neuen Kick geben.

Ein beeindruckendes Panorama ohne Baum, Ast oder eine Person am Rand im Vordergrund wirkt leicht spannungslos und langweilig. Als Faustregel gilt bei einer Landschaftsaufnahme, dass der Horizont niemals in der Mitte sein sollte, sondern immer mindestens ein Drittel zu zwei Drittel, wobei der "Zweidrittelbereich" der wichtige Teil des Bildes ist.

Moderne Kameras bieten ein Gitternetz auf dem Display an - das ist eine hervorragende Hilfe. Wichtige Bildelemente sollten dort sein, wo sich Linien kreuzen, dann stimmt der Bildaufbau. Um eine spannende Dokumentation der Wanderung zu bekommen, sollte man Hoch- und Querformat nutzen, weite Panoramen und Details am Wegrand und auch Personen fotografieren.

Lichtverhältnisse: Wann ist die beste Zeit für gute Wanderfotos?

Die schönsten Bilder entstehen in den frühen Morgen- oder Abendstunden, wenn das Licht weich ist und für einen besonderen Zauber sorgt. Mittags steht die Sonne hoch; helle Bereiche werden überbelichtet und dunkle Bereiche schwarz. Gegenlichtaufnahmen können wunderbar wirken, bei Landschaften sind sie aber oft verantwortlich für zweidimensionale, leblose Fotos. Gegenlichtfotos können reizvoll sein, wenn man mit scharfen Silhouetten spielt.

Sicherheit: Trotz aller Fotoliebe, bitte immer auf die Wege achten!

Es geht nur eins: auf den Weg achten oder fotografieren. Beim Gehen fotografieren oder rückwärtslaufen, um ein Motiv einzufangen, ist nicht nur in den Bergen ein Risiko. Bilder werden auch schärfer, wenn man sich die Zeit nimmt zu fokussieren, den richtigen Bildwinkel zu finden und vor allem ruhiger atmet. So nimmt man von jeder Wanderung unvergessliche Erinnerungen mit.

Bildnachweis: Von Alif Ngoylung [Lizenz] via unsplash.com


Dieser Artikel ist im Ressort Wanderratgeber erschienen.
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