Glasruten: Der Glaswanderweg von Næstved zum Holmegaard Glasværk

Die Glasroute verläuft auf Schotter und Feldwegen, manchmal auf Asphalt und verbindet Næstved, im südlichen Teil von Seeland, mit dem Holmegaard Glasværk, einem Traditionswerk Dänemarks. Die Glasmanufaktur ist seit 1825 im Geschäft und noch heute sind dort einige Dänische Designer beschäftigt, gestalten Weingläser, Vasen oder Windlichter.

Die Glasroute ist markiert und man folgt auch dem Fluss Suså, der mit 87km der längste Fluss Seelands ist und wo wir vielleicht auch den Eisvogel zu sehen bekommen. Der Suså fließt durch die Gemeinden Næstved, Faxe und Ringsted. Wir treffen ihn gleich zu Beginn in Næstved, wo wir beim Park Rådmanshaven starten. Der Weg wird uns gen Norden führen. Wir wandern mit Susa und auf der anderen Seite sehen wir den Wald Herlufsholmskoven.

Linkerhand kommen wir an der Herlufsholm Kirke vorbei. Hier lohnt ein Abstecher zum einstigen Kloster, dessen Geschichte auf das 12. Jahrhundert zurückgeht. Es war einst Benediktinerkloster und wurde 1565 als Lateinschule eingerichtet. Das Herufsholm Internat beginnt damit. Es ist eine der ältesten Schulen Dänemarks, wo auch einige Berühmtheiten Schüler waren oder sind, wie der Sohn des dänischen Kronprinzenpaares. Wir sehen Gemäuer mit Staffelgiebel, ein dänisches Hogwarts für die Elite des Landes?

Wir biegen in die Herufsholm Allé, kommen an Sportstätten vorbei, wandern zwischen Fluss und Schienen, wandern durch die Unterführung der Autobahn Ring Nord und sind im Grünen.

Es geht mit Anstieg weiter. Mit Wald und Flur kommen wir an Camping vorbei zu Mauerresten der Vridsløse Kirchenruine, zum Schutz überdacht. Südlich von Stenskoven hat die Gemeinde Seen angelegt, die kleine Naturoasen für wasserliebende Vögel sind. Wir wandern durch die kleine Seelandschaft, streifen ein Stück durch den Wald Stenskov und kommen in den Ort Fensmark. Hier könnte man sich mit Essen und Trinken versorgen. Um die Fensmarker Kirche leben früher auch einige Künstler, die für die Glashütte arbeiteten.

Am nördlichen Ortsrand ist das Holmegaard Værk mit einem Museum. Gleich dahinter erstreckt sich ein Natura-2000-Gebiet mit dem größten Hochmoor Ostseelands. Hier wurde einst der Torf zum Befeuern der Glasöfen gestochen. Das Museum zeigt an mehr als 40.000 Objekten die Glaskunst Dänemarks. Als der große Wannenofen 2008 abgeschaltet wurde, erkalteten 45 Tonnen Glas, die im Ofen zu sehen ist. Auch das Holmegaard-Moor ist einen Besuch wert. Zeit wäre noch für die Runde Holmegaards-Mose.

Bildnachweis: Von Arne Bang, Ole Haupt, Sv.E. Boy Johansen, Simon Bang [CC BY-SA 3.0] via Wikimedia Commons