Éislek Pad Bavigne (am Obersauer-Stausee)

Einer der 18 Éislek Pied ist der Éislek Pad Bavigne, entlang dem großen See. Gemeint ist der Obersauer-Stausee, auch Esch-sur-Sûre-Talsperre genannt. Wir genießen über kleine Pfade etliche herrliche Aussichten auf den Stausee. Besonders bezaubernd ist der Blick vom Punkt Schäsbierg, wo der See eine Windung hinlegt. Auch Biber könnte man zu sehen bekommen, oder eher deren Spuren.

Wir starten im kleinen Böwen (auf französisch: Bavigne), am noch schmalen Béiwenerbaach. Der schwillt an, wenn wir die Runde im Uhrzeigersinn und gen Süden wandern. Die Sauer=Sûre entspringt in den Ardennen, misst 173km und fließt zur Mosel. Sie und ihre zahlreichen Zuflüsse liefern jährlich bis zu 240 Mio. Kubikmeter Wasser. 1km³ sind 1.000 Liter. Umgerechnet reicht das für den jährlichen Wasserverbrauch von rund 5 Mio. Menschen, die im Schnitt um die 127 Liter täglich verbrauchen.

Der Obersauer-Stausee, der die Sauer und weitere Flüsse anstaut, wurde zwischen 1955 und 1958 gebaut, kann 60 Mio. Kubikmeter speichern und hat eine Wasseroberfläche von 3,8km². Der See dient der Trinkwassergewinnung und der Wasserdruck erzeugt Strom. Die Talsperre windet sich aalähnlich. Die Hauptstaumauer ist bei Esch-sur-Sûre. Am Ufer des langgestreckten Sees und auf der anderen Seite unserer Runde liegen: Lultzhausen, Bonnal, Insenborn. Naher unserer Runde liegt Liefringen, das wir Böwen zur sogenannten Stauseegemeinde im Kanton Wiltz zählt.

Wir wandern mit Wald, Wiesen und Ufer entlang in Richtung Talsperre und queren den Béiwenerbaach, der zum Stausee fließt, mit der N26, die hier über eine Brücke führt. Im Bogen folgen wir weiter dem Uferverlauf, kommen durch die Gefilde Mauer und Puert-Lee.

Die Sauer fließt links von uns. Wir wandern durch Wald ansteigen in nordwestliche Richtung. Beim Mirador haben wir bei um die 400m die höchsten Punkte der Wanderung. Den letzten Kilometer nach Bavigne geht es mit Wald und Wiesen hinab. Der Stausee wurde erst zweimal abgelassen, zuletzt 1991. Geplant ist ein erneutes Ablassen bis auf Flussgröße frühestens in 2023.

Bildnachweis: Von Hejnjahns [CC BY-SA 4.0] via Wikimedia Commons