Die schönsten Wandertouren in Afrika: Eine Reise durch atemberaubende Berglandschaften


(+) vergrößern
Artikelbild

Afrika – ein Kontinent voller Kontraste und unberührter Naturschönheiten. Während viele Reisende bei Afrika zunächst an Safaris und endlose Savannen denken, bietet der Kontinent auch für Wanderbegeisterte einige der spektakulärsten Routen der Welt. Von schneebedeckten Gipfeln bis hin zu kargen Wüstenlandschaften – die Vielfalt der afrikanischen Bergwelt ist beeindruckend.

Das Atlas-Gebirge: Nordafrikas alpine Perle

Das Atlas-Gebirge erstreckt sich über Marokko, Algerien und Tunesien und bildet eine natürliche Barriere zwischen Mittelmeer und Sahara. In Marokko erreicht der Toubkal mit 4.167 Metern den höchsten Punkt Nordafrikas. Die Region bietet einige der schönsten Wanderrouten des Kontinents, die durch traditionelle Berberdörfer, tiefe Schluchten und über spektakuläre Pässe führen.

Was das Wandern im Atlas-Gebirge besonders macht:

Die beste Wanderzeit im Atlas-Gebirge ist von April bis Oktober, wobei die Sommermonate in den tieferen Lagen sehr heiß werden können. Der Frühling verzaubert mit blühenden Mandelbäumen und grünen Tälern, während der Herbst mit klarer Sicht und angenehmen Temperaturen lockt.

Der Kilimandscharo: Das Dach Afrikas

Der Kilimandscharo ist mit seinen 5.895 Metern nicht nur der höchste Berg Afrikas, sondern auch der höchste freistehende Berg der Welt. Seine schneebedeckte Kuppe, die sich über die ostafrikanische Savanne erhebt, ist ein wahrhaft magischer Anblick. Die Besteigung des "Kili", wie er liebevoll genannt wird, ist ein unvergessliches Abenteuer, das keine technischen Kletterkenntnisse erfordert – jedoch eine gute körperliche Verfassung und ausreichend Zeit zur Akklimatisierung sind wichtig.

Besteigungsrouten und Anforderungen

Für die Besteigung des Kilimandscharo gibt es mehrere Routen mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden:

Die Besteigung des Kilimandscharo nimmt mindestens 5 Tage in Anspruch. Die meisten Expeditionen sind jedoch auf 6 bis 8 Tage ausgelegt, da eine längere Route die Akklimatisierung erleichtert und somit die Erfolgschancen für das Erreichen des Gipfels steigert. Jährlich versuchen etwa 35.000 Menschen, den Gipfel zu erreichen, wobei etwa zwei Drittel erfolgreich sind. Die Höhenkrankheit ist der Hauptgrund für erfolglose Besteigungen.

Auf dem Weg zum Gipfel durchquert man fünf verschiedene Vegetationszonen – von tropischem Regenwald über Heidelandschaften bis hin zur alpinen Wüste und der arktischen Zone am Gipfel.

Eine Kilimandscharo-Besteigung sollte gut geplant werden, da Faktoren wie Jahreszeit, Ausrüstung und Kosten eine wichtige Rolle spielen. Die Besteigung kann nur mit offiziellen, lizenzierten Führern durchgeführt werden. Die Kilimandscharo Besteigung kosten variieren je nach Routenwahl, Gruppengröße und Dauer der Expedition erheblich.

Das Ruwenzori-Gebirge: Die sagenumwobenen Mondberge

Das Ruwenzori-Gebirge an der Grenze zwischen Uganda und der Demokratischen Republik Kongo gehört zu den geheimnisvollsten Bergregionen Afrikas. Von den alten Ägyptern als "Mondberge" bezeichnet, sind die höchsten Gipfel fast ständig in Wolken gehüllt. Mit dem Mount Stanley (5.109 m) beherbergt das Massiv den dritthöchsten Berg Afrikas.

Was das Ruwenzori von anderen afrikanischen Bergen unterscheidet, ist seine einzigartige Flora. Die ständige Feuchtigkeit hat hier einen surrealen Nebelwald entstehen lassen, in dem riesige Lobelien und Senecien eine fast außerirdisch anmutende Landschaft bilden. Wanderer fühlen sich hier in eine andere Welt versetzt, wenn sie durch moosbedeckte Wälder und über sumpfige Hochebenen wandern.

Die Besteigung ist technisch anspruchsvoller als die des Kilimandscharo und erfordert eine gute Vorbereitung. Die hohe Luftfeuchtigkeit und häufige Niederschläge machen das Terrain oft schlammig und rutschig. Dennoch belohnt das Ruwenzori-Erlebnis mit Eindrücken, die man nirgendwo sonst auf der Welt finden kann – ein wahres Paradies für Naturliebhaber und Fotografen.

Mount Ololokwe und Sentinel Peak: Verborgene Schätze Afrikas

Abseits der bekannten Pfade bieten der Mount Ololokwe in Kenia und der Sentinel Peak in Südafrika einzigartige Wandererlebnisse für Abenteuerlustige. Der Ololokwe, ein heiliger Berg der Samburu, erhebt sich wie eine Festung aus der Ebene Nordkenias. Der relativ kurze, aber steile Aufstieg führt durch Akazienwälder und über Felsplatten bis zum Plateau, von wo aus man einen atemberaubenden Blick über die Samburu-Ebene genießt.

Der Sentinel Peak hingegen ist Teil der Drakensberge in Südafrika, einer der spektakulärsten Bergketten des Kontinents. Die Wanderung zum Amphitheater und den Tugela-Fällen, dem zweitgrößten Wasserfall der Welt, gehört zu den Highlights dieser Region. Die berühmte Kettenleitertour bietet Nervenkitzel und unvergleichliche Ausblicke auf die umliegende Bergwelt.

Beide Ziele sind weniger überlaufen als der Kilimandscharo oder das Atlas-Gebirge und bieten authentische Erlebnisse in unberührter Natur. Sie zeigen eine andere Seite Afrikas – abseits der touristischen Hotspots, aber nicht minder beeindruckend.

Afrika hat für Wanderer so viel mehr zu bieten als oft angenommen wird. Die hier vorgestellten Routen sind nur ein kleiner Ausschnitt der wunderbaren Schätze des Kontinents. Ob ambitionierter Bergsteiger oder Genusswanderer – in Afrikas Bergen findet jeder sein persönliches Abenteuer, begleitet von kulturellen Begegnungen und Naturerlebnissen, die unter die Haut gehen.

Bildnachweis: Von David Magalhães [Lizenz] via Unsplash


Dieser Artikel ist im Ressort Wanderurlaub erschienen.
ivw
Die Wandertour wurde zu Deiner Merkliste hinzugefügt