Brille oder Kontaktlinsen beim Wandern?


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Die Frage, ob lieber Kontaktlinsen oder eine Brille getragen werden soll, beschäftigt Betroffene ohnehin meist schon im Alltag. Beides hat Vor- und Nachteile. Zudem kommt es immer auf die individuellen Bedürfnisse an, ob jemand das eine oder andere bevorzugt. Allerdings stellt das Wandern oder Bergsteigen eine besondere Herausforderung für Betroffene dar und die Sicherheit sollte immer gewährleistet sein.

Die Entscheidung zwischen Brille und Kontaktlinsen beschäftigt Menschen, die auf eine Sehhilfe angewiesen sind, ohnehin meist schon im Alltag. Beide Varianten haben Vor- und Nachteile und es kommt immer auf die individuellen Bedürfnisse und Vorlieben des Nutzenden an.

Sicherheit vs. Tragekomfort

Neben den persönlichen Präferenzen, die auch nicht unterschätzt werden dürfen, spielt das Thema Sicherheit bei der Entscheidungsfindung eine übergeordnete Rolle.

Das Tragen einer Brille oder von Kontaktlinsen ist sehr persönlich und individuell. Jeder hat seine Ansprüche an Komfort und äußeres Erscheinungsbild. Denn während die einen sich ein Leben mit Brille nicht vorstellen können, ist es für andere schwierig, sich an Kontaktlinsen zu gewöhnen. Es ist daher nicht sinnvoll, sich aus Sicherheitsgründen spontan für Kontaktlinsen zu entscheiden, wenn dadurch die Wandertour frühzeitig beendet werden muss, da die Augen tränen. Das Tragen der Kontaktlinsen und das Einsetzen, sowie die gesamte Handhabung sollte daher frühzeitig im Vorfeld auf die Probe gestellt werden, damit zum Start des Trails nichts schief gehen kann.

Tatsächlich bieten Kontaktlinsen in den meisten Fällen die sicherere Variante der Sehhilfe. Sicherheit sollte natürlich immer das oberste Gebot sein. Durch eine gute Sicht wird nicht nur gewährleistet, dass man den Ausblick genießen, sondern auch auf die eigene Trittsicherheit bauen kann. Ebenso für das realistische Einschätzen von Entfernungen und eine schnelle Reaktionsfähigkeit bei einem Sturz ist es unabdingbar, dass die Sehhilfe zu den eigenen Anforderungen passt.

Warum Kontaktlinsen vorteilhafter sind

Das Tragen einer Brille auf Wander- oder Bergesteige-Trails ist natürlich nicht unmöglich. Allerdings können bestimmte Witterungsbedingungen für eingeschränkte Sicht sorgen, was auf anspruchsvollen Wegen gefährlich werden kann. Die Brille kann durch Regen nass oder beschlagen und die Sicht verschwommen sein. Ebenso besteht immer die Gefahr, dass die Brille herunterfällt oder durch äußere Einflüsse, wie Steinschlag, beschädigt und dadurch unbrauchbar wird. Es ist daher immer empfehlenswert, eine Ersatzbrille mitzuführen, auch beim Tragen von Kontaktlinsen!

Kontaktlinsen bieten in der Regel immer dieselben Sichtverhältnisse und können leicht durch Ersatzlinsen ersetzt werden. Auf mehrtägigen Touren eignen sich Tageslinsen, die am Abend einfach entsorgt und am nächsten Tag durch neue ersetzt werden können. Wer länger unterwegs ist, kann auch über Wochen- oder Monatslinsen nachdenken. Besonders aufpassen sollte man in kalten Regionen, denn die Kontaktlinsenflüssigkeit kann einfrieren! Daher ist es ratsam, diese im Notfall am Körper zu tragen, um das Einfrieren zu verhindern.

Wer trotzdem Brille trägt…

…sollte einige Dinge beachten, um immer Sicht zu haben. Die Ersatzbrille wurde bereits genannt, um im Falle einer Beschädigung der Hauptbrille ein Back-up zu haben. Ein geeignetes Brillenetui für die Nacht, sowie Utensilien zur Brillenreinigung dürfen auch auf kleinen Tagestouren niemals fehlen.

Besondere Vorsicht ist bei Gleitsichtbrillen geboten. Die Schwierigkeit ergibt sich aus den verschiedenen Sehstärken, die im Nah- und Fernbereich unterstützen. Allerdings ist es häufig so, dass der Nahbereich, welcher hauptsächlich für das Lesen und Erkennen von nahen Details ausgerichtet ist, zu stark fokussiert, sodass das Einschätzen von Entfernungen die Trittsicherheit immens einschränken kann. Gerade auf schwierigen Wanderrouten, auf Trampelpfaden mit dynamischen Höhenunterschieden oder beim Aufstieg können Gleitsichtbrillen ein Sicherheitsrisiko darstellen. Wer seine ersten Routen plant und Gleitsichtbrillen-Träger ist, sollte sich daher von seinem Optiker für eine individuelle Lösung beraten lassen.

Sonnenbrillen sind immer unverzichtbar!

Im Hochgebirge ist spezieller Sonnenschutz, gerade für die Augen, unerlässlich, um irreparable Schäden zu verhindern. Um beispielsweise eine Schneeblindheit zu vermeiden, sollten spezielle, geschlossene Brillen getragen werden, denn für diese Verhältnisse reicht eine normale Sonnenbrille bei Weitem nicht aus. Es ist ratsam, sich vor Antritt einer solchen Tour zu informieren, welche Brillen sich für die geplante Reise eignen, um Herausforderungen vor Ort vorzubeugen.

Aber auch auf allen anderen Routen, sei es eine Tagestour oder ein mehrtägiger Ausflug, sollte immer eine Sonnenbrille mitgeführt werden. Es ist vorteilhafter, eine Sonnenbrille, auch bei bewölktem Wetter mitzuführen und diese nicht zu brauchen, als keine dabei zu haben und permanent geblendet zu werden. Dies ist weder für die Augen angenehm, noch für das allgemeine Wohlbefinden, gerade auf anstrengenden Wanderungen.

Zusammengefasst: Kontaktlinsen & Equipment, Ersatzbrille und Sonnenbrille

Abschließend lässt sich sagen, dass Kontaktlinsen, egal ob Tages-, Wochen- oder Monatslinsen die sicherste Option der Sehhilfe für eine Wanderung sind.

Zudem ist es aus Sicherheitsgründen unabdingbar, eine Ersatzbrille mitzuführen. Gerade Menschen, die auf eine Sehhilfe weitreichend angewiesen sind, sollten hier kein Risiko eingehen.

Um eine nachhaltige Augenschädigung zu vermeiden, sollte immer auch eine Sonnenbrille mitgeführt werden. Wer unter durchschnittlichen Witterungsverhältnissen wandert, ist mit einer Sonnenbrille in angemessener Qualität sehr gut ausgestattet. Im Hochgebirge sollte allerdings auf besonderen Schutz wertgelegt und der Optiker für eine optimale Lösung konsultiert werden.

Bildnachweis: Von Hennadii Hryshyn [Lizenz] via Unsplash


Dieser Artikel ist im Ressort Wanderratgeber erschienen.
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