Tipps zum Wandern und Campen an der Küste


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Deutschland ist kulturell wie landschaftlich eines der vielfältigsten Länder Europas. Hier gibt es nicht nur zahlreiche Städte, sondern auch wunderbare Landschaften zu erkunden. Die Küstenregion ist mindestens so sehenswert wie das Gebirge, trotzdem ist auf den hiesigen Wanderwegen an vielen Tagen deutlich weniger los. Die folgenden Tipps machen das Wandern im Norden zu einem besonders gelungenen Erlebnis.

Wildcampen ist verboten – trotzdem kann man oft kostenlos zelten

Anders als in Schweden darf man in Deutschland leider nicht überall auf öffentlichem Grund sein Zelt aufschlagen. Wildes Camping wird selten geduldet, in den meisten Fällen aber als Ordnungswidrigkeit bestraft. Wer sich die Kosten für einen regulären Campingplatz sparen möchte (oder einfach etwas naturnaher campieren will), findet in den sogenannten Trekking-Plätzen eine Alternative. Alleine in Schleswig-Holstein gibt es 31 dieser einfachen Plätze, auf denen neben dem Platz für das Zelt allenfalls noch eine Bio-Toilette angeboten wird. Mehr Komfort wird von den meisten Wanderern allerdings auch nicht gewünscht oder erwartet. Dank einer Luftmatratze kann man inmitten der Natur wunderbar schlummern, in vielen Fällen sogar kostenlos. Dass der eigene und gerne auch fremder, herumliegender Müll mitgenommen werden, versteht sich von selbst. Maximal eine Nacht darf man bleiben, dann muss man sich wieder auf den Weg machen.

Eine Alternative stellt auch das Zelten auf privatem Grund dar. Natürlich wollen die Grundstückseigner vorher gefragt werden. Einige sind sogar im Internet zu finden und schreiben dort ganz genau, wann und wo sie sich auf nette Gäste freuen.

Zelten am Strand? Leider nicht

Es ist durchaus erlaubt, am Strand für ein paar Stunden ein Pop-up Zelt aufzuschlagen, um sich gegen Sonne und Wind zu schützen. Übernachtungen werden hier allerdings nicht gerne gesehen und von Seiten der Strandbetreiber beziehungsweise Kurverwaltungen auch unterbunden. Pardon wird hier generell nicht gewährt. Wer trotzdem in der Nähe des Strandes übernachten möchte, findet dort allerdings an vielen Orten Campingplätze, bei denen auch Wanderer mit ihrem Zelt willkommen sind. Natürlich muss man dafür bezahlen, kann aber Duschen, Toiletten und weitere vorhandene Infrastruktur nutzen. Außerdem ist man zeitlich nicht auf eine Nacht beschränkt. Wer möchte, kann also länger ausspannen und sich von den Strapazen der zurückliegenden Wanderung erholen.

Wo wandert es sich im Norden am schönsten?

Der wohl bekannteste Wanderweg an den deutschen Küsten ist der Nord-Ostsee-Wanderweg, der sich dicht am gleichnamigen Kanal entlangzieht. Hier kann man nicht nur die riesigen Schiffe bestaunen, die auf der Abkürzung zwischen beiden Meeren unterwegs sind, sondern auch wunderschöne und erstaunlich abwechslungsreiche Landschaften kennenlernen. Da man kaum Höhenmeter zu bewältigen hat, sind die fünf Etappen von 19 bis 26 Kilometern des insgesamt 117 Kilometer langen Weges auch für weniger geübte Wanderer kein Problem. Der NDR hat in seinem Ratgeberbereich weitere Wander- und Trekkingrouten im Norden Deutschlands zusammengestellt.

Wann ist die beste Zeit, um durch den Norden zu wandern?

Die meisten Wanderer sind sich einig, dass es sich im Herbst ganz besonders gut wandern lässt. Die Temperaturen sind wieder niedriger, trotzdem ist kaum mit echter Kälte zu rechnen. Das bunte Laub zeigt die Bäume aus einer faszinierenden Perspektive und das milde Sonnenlicht streichelt die Seele mindestens so wie die Augen. Wer sich nicht an die Schulferien halten muss, darf sich doppelt freuen. Denn dann kann man eine der schönsten Regionen Deutschlands mit allen Sinnen und weitgehend ungestört genießen. Rund um die Wanderwege sind freundliche Menschen auf wandernde Besucher eingestellt und bieten zahlreiche Freuden für Gaumen und Kehle. Fischbrötchen sind hier an fast jeder Ecke zu bekommen und sind das perfekte Fingerfood, natürlich auch für Wanderer. Und wer zwischendurch mal in einem richtigen Bett schlafen möchte, wird entlang seines Wanderweges auch spontan eine adäquate Unterkunft finden.

Bildnachweis: Von Samuel Branch [Lizenz] via Unsplash


Dieser Artikel ist im Ressort Wanderziele erschienen.
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