Longuyon ist eine Kleinstadt mit historisch großer Last. Sie liegt im Nordwesten des Départements Meurthe-et-Moselle an den Grenzen zum Département Meuse und zu Belgien. Gleich zu Beginn des Ersten Weltkriegs fielen dort deutsche Truppen ein, plünderten, töteten auch Zivilisten und brannten den Ort nieder. Die in der Nähe befindlichen Festungsanlagen der einstigen Maginot-Linie halten die Erinnerung im Gedenken der Opfer wach.
Start unserer Wanderung ist der Parkplatz beim Parc de Profonde Fontaine. Von dort wandern wir ansteigend durch die Flur nach Revémont, wo wir schon den höchsten Punkt der Runde erreichen, aus dem Dorf über Äcker, Wiesen und Windräder schauen. Das Militär-Museum Fort de Fermont ist östlich von hier. Am westlichen Rand des kleinen Dorfes steht ein Wasserturm.
Wir kommen durch die Wiesen hinab ins Tal der Chiers, die insgesamt rund 140km bis in die Maas zurücklegt und durch die Länder Luxemburg, Belgien und Frankreich fließt. In Longuyon gesellt sich die Crusnes zur Chiers. Wir wandern die Route de Revémont im Tal, neben einer Bahnlinie, und kommen nach Longuyon. Unser GPS leitet uns zum Park zurück, doch wir machen noch Abstecher.
Wenngleich die Kriegszerstörung grauenhaft war, trotzte im Norden der Kleinstadt die Kirche Sainte-Agathe der Zeit. Die Mauern des romanisch-gotischen Feldsteinbaus von etwa 1190-1210 stehen vermutlich auf dem Grund einer Klosterkirche aus dem 7. Jahrhundert. Das Rathaus in der Stadtmitte ist ein schmucker Bau mit Schornsteinen, Uhren- und Glockentürmchen, das im historischen Stil erbaut wurde. Interessant ist auch das über 5m messende Totem, ein Geschenk eines kanadischen Häuptlings als Dankeschön für den freundlichen Empfang des First Wing der Royal Canadian Air Force. Die Kanadier waren von 1954 bis 19767 auf der Marville Base.
Als besondere Sehenswürdigkeit hat Longuyon eine Kirche aus dem 13. Jahrhundert und eine original-indianische Totemsäule, die bis 1967 dort stationierte kanadische Streitkräfte der Stadt zum Geschenk machten, zu bieten. Die in der Nähe der Stadt gelegenen Festungsanlagen der ehemaligen „Maginot-Linie“ halten die Erinnerung an unselige Epochen der Geschichte wach.
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