Der Colle del Nivolet ist ein bekannter Pass im Gebirge der Grajischen Alpen in Norditalien. Der Pass am Nordrand des Piemonts und in der Gemeinde Valsavarenche ist für den Autoverkehr lediglich über das südlich gelegene Valle dell’Orco zu erreichen, die ausgebaute Strecke endet dann auch bald. Ansonsten ist der Pass wandernd im Nationalpark Gran Paradiso zu erleben, mit den Bergseen. Dass die Straße nicht weitergebaut wurde, wäre dem Nationalpark zu verdanken.
Start ist auf rund 2.250m am Lago Serrù (Ceresole Reale). Der Gletschersee ist durch eine Staumauer begrenzt und liegt im oberen Valle Orcu. Von hier aus ergibt sich bereits ein fabelhafter Blick auf den angrenzenden französischen Park La Vanoise und in die alpine Bergwelt mit ihrer Tierwelt mit Steinböcken, Gämsen, Adlern und Bartgeiern beispielsweise. Die Wanderung folgt dem Uhrzeigersinn und es geht die nächsten rund 4,5km bergauf und gen Norden. Wir werfen auch einen Blick auf die Chiesetta della Madonna della Neve. Ein Ristorante findet sich auch, ebenso das kleine Gacio-Museo del Serrù.
Wir wandern die Serpentinen durchkreuzend durch die alpine Bergflora hinauf zum Colle Agnel auf 2.510m am Lago Agnel, der rechterhand ist. Immer weiter wandern wir aufwärts und treffen nochmals die Straße, dann ist der Colle del Nivolet erreicht und man hat atemberaubende Blicke ins Bergpanorama mit den Seen. Wir wandern zum Laghi del Nivolet. Rastmöglichkeit ist beim Rifugio Savoia auf 2.534m. Hier ist noch mit Betrieb zu rechnen, denn das Ende des Straßenausbaus ist ein Stückchen weiter nördlich. Noch sind wir nicht über den höchsten Punkt der Runde geschritten. Wir gehen das Sträßchen wieder zurück und biegen zum Rifugio Chittà di Chivaso ein. Etwa hier ist der höchste Punkt mit Rastbänken und anhaltend guten Aussichten.
Ab dann wandern wir absteigend, mal neben der Straße, dann wieder auf Wegen, auch die Serpentinen kreuzend. Östlich des Lago Agnel biegen wir in eine ehemalige Militärstraße ein, wandern einige enge Kehren und gelangen schließlich zum Ausgangsort zurück, wo wir zuletzt nochmal ein wenig Anstieg haben. Der Nationalpark Gran Paradiso erstreckt sich übrigens über eine Fläche von rund 703km², die sich in der westlichen Hälfte des Gran-Paradiso-Massivs befinden und auf die Regionen Piemont und Aostatal verteilt.
Bildnachweis: Von Iam giuls c [CC BY-SA 4.0] via Wikimedia Commons