Die Stadt Fredericia in der Region Syddanmark reckt sich in den Kleinen Belt, eine Meerenge zwischen dem Festland und der dänischen Insel Fyn. Unsere Route erkundet genau diese Spitze, in der die Straßen wie mit dem Lineal gezogen sind und um die herum im Zickzack eine mächtige Bastion angelegt wurde. Absolut sehenswert!
Los geht’s am Bahnhof Fredericia und im Uhrzeigersinn gelangen wir direkt zur beeindruckenden Festung und lassen uns auf die Geschichte dieses einzigartigen Ortes ein.
Die königliche Festungsstadt entstand als Planstadt im Jahr 1650, von Friedrich III. als mächtige Festung errichtet, wo davor Sumpf war. Über 5.000 Mann waren am Bau der großen Wallanlage - Fredericia Vold - beteiligt. Es fehlten anschließend die Bewohner und dazu nötigte der König Bauern aus den Dörfern Hyby, Hannerup und Ullerup. Das gefiel denen nicht, weil die Felder außerhalb des Walls lagen. Aber wenn ein König was sagt, musste es gemacht werden.
Wir folgen dem Halbkreis des Walls und kommen an den Bastionen vorbei: Georgs, Christians, Dronningens, Kongens und Danmarks Bastion. Dann sind wir an der Küste und genießen die Strandpartie und den Østerstrand mit der interessanten kreisrunden Brücke, die ins Wasser ragt.
Um der Stadt weitere Anziehungskraft für Menschen von außerhalb zu geben, wurden durch den König Privilegien eingeführt, wie Steuerbefreiung, Straffreiheit für Kriminelle und Religionsfreiheit zum Beispiel. In den Planquadraten sind 4 Kirchen zu finden. Der König hatte weitere weitreichende Pläne, es sollte wie Venedig werden, und ein Schloss hätte er auch noch gerne gehabt. Beides wurde nichts, was aber unserem Erlebnis keinen Abbruch tut. Wenn wir die Spitze Fredericias umwandert haben, kommen wir zum Alten Hafen und dem Frederiks-Kanal und biegen dort ins Innere der Planstadt ein. Am J. B. Nielsens Plads biegen wir in die gepflasterte Gothersgade, den Platz zu unserer Rechten, ein.
Wenn wir auf die Jyllandsgade treffen, gehen wir links und sind am Rathaus. Die Jyllandsgade streift den Friedhof mit der Sankt-Michaelis-Kirche und dann den jüdischen Friedhof. Dann kommen wir wieder in den zackigen Ring der Bastion und sind auf der weißen Brücke zwischen Slesvigs Bastion und Prinsessens Bastion. Wir kommen über die Jernbanegade. Ganz in der Nähe ist das Stadtmuseum (Fredericia Bymuseum), wo man noch mehr über diese interessante Festungsstadt erfahren kann. Wir wandern zwischen Parkplatz und Wohnblocks den Fußweg und schlängeln uns zum Bahnhof zurück.
Bildnachweis: Von sejrup [CC BY 3.0] via Wikimedia Commons