Mit vielen Wassern wird man auf der unterhaltsamen Strecke durch die urwüchsige Natur gewaschen. Wir wandern ab dem Stausee Wienerbruck entlang dem Lassingbach über die Lassingfallhöhle zum Kraftwerk Wienerbruck an der Erlauf, kommen zum Ötscherbach mit den Schluchten und bizarren Felsen der Ötschergräben, ansteigend geht’s zum Erlaufstausee und bei Mitterbach-Seerotte endet die Tour. Die Mariazellerbahn führt nach Wienerbruck zurück.
Start ist der Stausee Wienerbruck. Wienerbruck ist eine Rotte innerhalb der Gemeinde Annaberg in Niederösterreich. Der Protagonist der Wanderung ist der 9km lange Ötscherbach, der in die Erlauf mündet und im Naturpark Ötscher-Tormäuer ist.
Die Ötschergräben werden auch gerne „Grand Canyon Österreichs“ genannt. Der erwähnte Naturpark Ötscher-Tormäuer ist mit 170 Quadratkilometern der größte von 23 Naturparks in Niederösterreich.
Vom Naturparkzentrum Ötscher Basis, am Südende des Stausees, geht’s los zur Staumauer und dann dem Lassingbach (ges. 15km) folgend, ebenso ihn querend, über Stege und Steige zur Lassingfallhöhle und zum Lassingfall mit einer Fallhöhe von rund 90m. Phänomenal, vor allem, nach starken Regenfällen.
Wir lassen uns von der Naturkraft talwärts treiben, wo der Bach im Talabschnitt Stierwaschboden in die Erlauf fließt. Hier wurde von 1908 bis 1911 ein Kraftwerk hingestellt, angetrieben vom Lassingbach und der Erlauf. Es ist nach wie vor in Betrieb und das historische Gebäude kann besichtigt werden.
Mit der Erlauf zur Linken wandern wir ansteigend, kommen zur Mündung des Ötscherbachs und folgen nun ihm durch die von Wassern ausgewaschene Felslandschaft, blicken auf Kaskaden und kleine Tobel, quirliges Wasser, das über Felsen sprudelt, wandern über Stiege und Brückchen, atmen die benetzte Luft.
Wir kommen zur Jausenstation Ötscherhias mit rustikaler Hütte und leckerer Hausmannskost. Nach einer Stärkung geht’s mit dem Mühlbach aufwärts. In den Weg Ötscherstraße biegen wir nach links ein, kommen mit Wald und etwas Wiesen zum Hagengut mit Waldkapelle und Forstverwaltung.
Schließlich sind wir beim Stausee der Erlauf. Südlich vom Erlaufstausee gibt es auch den Bergsee Erlaufsee, durch den die Grenze zwischen Niederösterreich und die Steiermark verläuft. Der Stausee, an dessen Südufer wir gehen, nennt sich Erlaufklause. Die Erlaufschänke ist nahe der Hauptstraße, in die wir nach Mitterbach-Seerotte einbiegen, um dort die Mariazellerbahn nach Wienerbruck zu nehmen.
Bildnachweis: Von Haeferl [CC BY-SA 3.0] via Wikimedia Commons