Berge versprechen Freiheit, doch ohne Vorbereitung wird aus der Leichtigkeit schnell Last. Ein zu schwerer Rucksack, durchnässte Kleidung oder eine unruhige Nacht in der Hütte können jede Tour verderben. Eine kluge Packliste verhindert genau das, sie schafft die Balance zwischen Komfort und Leichtigkeit und macht aus Anstrengung ein Erlebnis, das in Erinnerung bleibt.
Den Anfang macht das Schuhwerk. Stabile Wanderschuhe mit gutem Halt, am besten Kategorie B, schützen die Gelenke und sorgen für festen Tritt auch nach langen Aufstiegen. Trekkingstöcke sind nicht zwingend, entlasten aber Knie und Rücken deutlich. Genauso entscheidend ist der Rucksack: 30 bis 40 Liter reichen in der Regel aus, wichtig ist ein gutes Tragesystem, das das Gewicht gleichmäßig verteilt.
Vor der Tour lohnt es sich, den Rucksack einmal komplett zu packen und damit eine kleine Runde zu drehen. So zeigt sich schnell, welche Dinge unnötig sind. Auch die Ausstattung der Hütte sollte vorab geprüft werden, damit kein überflüssiges Gewicht getragen wird. Bei längeren Touren empfiehlt sich ein Puffertag, falls das Wetter nicht mitspielt. Inspiration und nützliche Kleinigkeiten lassen sich auch auf Reisemessen finden, wo kleine Werbeartikel Kugelschreiber, faltbare Flaschen oder Taschenlampen sein können. Auch Tassen bedrucken ist sehr beliebt und diese können später auf Tour erstaunlich praktisch sein, wenn man auf einer Hütte Rast macht.
Viele neigen dazu, zu viel mitzunehmen. Mehr Nutzen bringt jedoch die richtige Auswahl. Das Rucksackgewicht sollte nicht mehr als ein Viertel des Körpergewichts ausmachen, meist also acht bis zwölf Kilo. Schwere Ausrüstung gehört nach unten und möglichst nah an den Rücken, leichte Dinge wie Kleidung und Schlafsack nach oben. Snacks, Wasser und Regenjacke werden so verstaut, dass sie jederzeit erreichbar sind.
Das Wetter in den Bergen bleibt unberechenbar, deshalb ist das Zwiebelprinzip unschlagbar. Funktionsunterwäsche als Basis, T-Shirts oder dünne Pullover darüber, dazu Fleece oder Daune für Wärme und eine Regenjacke mit Hose als Schutzschicht.
Für den Abend empfiehlt sich bequeme Kleidung, etwa eine leichte Hose, ein weiches Shirt und Hüttenschuhe. Auch Mütze und Handschuhe gehören ins Gepäck, selbst im Sommer wird es in höheren Lagen kühl.
Ein Hüttenschlafsack ist Pflicht, da die Decken vieler Hütten nur mit eigenem Inlett genutzt werden dürfen. Dazu ein schnelltrocknendes Handtuch und ein reduzierter Kulturbeutel mit Zahnbürste, Seife und Mini-Deo. Wer in Mehrbettzimmern schläft, weiß Ohrstöpsel zu schätzen, auch eine Schlafmaske sorgt für Ruhe. Wasserdichte Beutel schützen Kleidung und Technik, während Plastiktüten die Schmutzwäsche aufnehmen.
Ohne Karte und Kompass sollte niemand losziehen, obwohl dies natürlich auch möglich ist, Ebenso wichtig ist ein Erste-Hilfe-Set mit Blasenpflastern, Verband, Rettungsdecke und persönlichen Medikamenten, das griffbereit verstaut wird. Für die Verpflegung eignen sich Müsliriegel, Nüsse, Schokolade oder getrocknete Früchte, sie sind leicht und energiereich. Mindestens 1,5 Liter Wasser gehören ins Gepäck, ob in Flasche oder Trinksystem.
Personalausweis, Versicherungskarte und Alpenvereinsausweis sind Pflicht, Bargeld ebenso, da Kartenzahlung selten möglich ist. Auch Reservierungsbestätigungen können wichtig sein. Wer in einer Selbstversorgerhütte einkehrt, muss zusätzlich Kochgeschirr, AV-Schlüssel und eventuell einen Wasserfilter einplanen. Familien ergänzen ihre Liste um Spiele, Kuscheltier, Stirnlampen für die Kinder und zusätzliche Kleidung.
Eine Hüttentour lebt von der Balance. Wer bewusst packt, spart Kraft und hat mehr Energie für die Momente, die zählen wie den Blick vom Gipfel im Westerwald, die Gespräche am Abend und die Stille, wenn die Sonne hinter den Bergen verschwindet. Ein klug gepackter Rucksack schafft Freiheit im Kopf und macht die Tour zu einem Erlebnis, das lange nachklingt.