Capo d’Orso Rundwanderung

Am Kap des Bären sind wir heute unterwegs zu einem ganz besonderen Felsen, einem Geotop und Highlight an der Nordküste Sardiniens, rund 3km östlich der Hafenstadt Palau. Der markante Felsen in der Bärenform steht beim Punta d’Orso und ist ein Wahrzeichen der Region Gallura und im Norden der Costa Smeralda.

Sehr eindrücklich zeigt der Capo d’Orso verschiedene Verwitterungsformen im Granit. Er ist ein prima Beispiel für Tafoni, eine wabenähnlich erscheinende Art, wo die Verwitterung von innen nach außen stattfindet und diese interessante Lochstruktur bildet. Dazu sind dann Verwitterungsrinden zu sehen und sogenannte Wollsackverwitterung. Ob man damit nun was anfangen kann oder nicht: der Roccia dell`Orso regt die Fantasie an.

Start für Fantasie-Wanderung ist die Küste mit Strand und kleiner Marina Cala Capra. Von dort wandern wir entlang dem Küstenstreifen gen Norden, zum Leuchtturm, dem Faro Capo d’Orso.

Dann wandern wir mit Höhengewinn durch das Hinterland der Küste, streifen den kleinen Ort Capo d’Orso und erreichen nun steiler ansteigend den Bärenfels. Der ist als touristische Attraktion entsprechend abgesichert und kostet Eintritt. Aus der Nähe betrachtet, ist der Bär nicht zu erkennen, aber so geht es sicher auch einer Ameise, die sich am Bauch einer Ziege befindet, dass sie ihren Gastwirt nicht als Ziege identifiziert. Dass hier so viel wie möglich abgesperrt wird, ist zum Schutz des Felsens und der Besucher auch gut so.

Nach einigen interessanten Momenten im Angesicht der Naturkraft, die diese Formation hat entstehen lassen und schönen Aussichten, man schaut beispielsweise auf das Archipel La Maddalena und bis zur französischen Nachbarinsel Korsika, wandern wir absteigend. Wir streifen das Örtchen und kommen an den kleinen Strand zurück.

Übrigens finden sich im Norden Sardiniens etliche Festungsreste aus dem Ende des 20. Jahrhunderts. Die Festungen wurden errichtet, um sich ungebetenen Franzosen mit Eroberungsauftrag entgegenzustellen.

Bildnachweis: Von Marek Slusarczyk [CC BY 3.0] via Wikimedia Commons