Blasen beim Wandern verhindern: so beugst du vor!


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Sich bewusster in der Natur aufhalten und die freie Zeit, weg vom alltäglichen Stress, nutzen, um wieder neue Energie zu tanken, immer mehr Menschen entdecken eine neue Leidenschaft für sich. Das Wandern, oder auch Neumodern „hiken“ genannt, erfreut sich einer immer größer werdenden Gemeinschaft.

Dabei ist es ganz unterschiedlich, wie jeder seine neu entdeckte Sportart für sich ausübt. Die Einen mögen es, ab und zu mal eine große Runde im nahgelegenen Park zu unternehmen. Wieder Andere legen Wert auf ein ausgedehntes Programm mit mehreren Stunden Hiking-Routen in den verschiedensten Flecken der Erde. Auch werden mittlerweile richtige Wanderurlaube geplant und durchgeführt. Dabei ist es ganz dem eigenen Geschmack überlassen, ob man so ein intensives Wandererlebnis lieber allein oder in einer Gemeinschaft erlebt. Aber man sollte sich auf jeden Fall gut auf ausgedehnte Wanderungen vorbereiten und Wert auf eine gute Ausrüstung legen.

Die Grundausrüstung: die Schuhe

Wer schon mal neue Schuhe eingetragen hat, der weiß wovon hier gesprochen wird. Blasen an den Füßen können so manche Unternehmung schmerzlich unterbrechen. Deswegen ist es hier umso wichtiger, Blasen entsprechend vorzubeugen. Aber wie kann man Blasen beim Wandern vorbeugen? Zu der Wanderausrüstung gehören vor allem gutsitzende Wanderschuhe. Wer noch keine besitzt, sollte hier einmal besonders hellhörig werden. Bei Wanderschuhen muss man eine Einlaufzeit einplanen, bevor man diese direkt mit in den durchgeplanten Wanderurlaub mitnimmt. Oft verbringt man bei einer Wanderstrecke mehrere Stunden in den Schuhen. Und so sollten diese einen entsprechenden Tragekomfort aufweisen. Um Wanderschuhe einlaufen zu können, reicht es im Regelfall.

Die Wanderschuhe sollten Schutz bieten und dabei auch noch stabil sein. Robuste Schuhe haben eine längere Lebensdauer und können auch schwierige Situationen standhalten. Auch können Wanderschuhe am Anfang gar nicht so bequem sein. Hier sollte sich die nötige Einlaufzeit auf jeden Fall genommen werden. Die Schuhe müssen sich erst den Füßen anpassen. Je nach Modell des Schuhs kann dieses Eintragen mehrere Stunden, aber auch mehrere Wochen dauern. Diese Zeit sollte man sich allerdings auf jeden Fall nehmen, damit man verhindert, dass man beim Wandern Blasen bekommt.

Praktisches Eintragen

Das Eintragen der Schuhe sollte nicht auf einer Wanderung erfolgen. Es sollte begonnen werde, die Schuhe ganz einfach zu Hause zu tragen. Beim Aufräumen oder Putzen können sie dann schon mal direkt mehrere Stunden Probe getragen werden. Auch lohnt es sich, die Schuhe auf verschiedenen Untergründen oder unter verschiedenen Umständen zu testen. So hilft es zum Beispiel, wenn man, wenn möglich, zu Hause viele Treppen nutzt oder auch im Garten die Gartenarbeit erledigt. Gut ist es zu wissen, dass man bei Schuhen ein 14-tägiges Widerrufsrecht hat und somit die Schuhe zurückgeben kann. So sollte man sich in den 2 Wochen nach dem Kauf direkt die Zeit nehmen und die Schuhe ausgiebig testen.

Eingewöhnungsphase überstanden

Sollte man sich in den neuen Wanderschuhen beim „zu Hause ausprobieren“ wohl fühlen, ohne dass sich schmerzende Blasen oder Druckstellen gebildet haben, dann kann man sich getrost zur nächsten Proberunde begeben. Und zwar plant man nun längere Wege im Alltag ein, bei denen man die Schuhe tragen kann. So können die Schuhe zum Beispiel beim Gassi gehen mit dem Hund oder aber ganz einfach zum nächsten Einkauf getragen werden. Auch können bereits kürzere Wanderstrecken und Spaziergänge genutzt werden, damit man die Füße an die neuen Begleiter gewöhnt. Hier sollte aber dann auch schon darauf geachtet werden, ob die Schuhe noch eine besondere Pflege benötigen. Nicht alle Wanderschuhe sind von Anfang an so gut geschützt, dass sie sich Umwelteinflüssen widersetzen können. So sollte man unter anderen nachprüfen, ob die Schuhe Wasserabweisend oder Wasserresistent sind. Sollte die Schuhe gar keinen Schutz gegen Wasser vorweisen, dann empfiehlt sich hier auf jeden Fall das Nutzen von einem Imprägnierspray.

Pflege der Füße

Unsere Füße können auf eine angestrebte Mehrbelastung vorbereitet und entsprechend gepflegt werden. Anfangen sollte man hier mit einer ausgiebigen Pediküre, bei der die Nagelhaut großflächig entfernt wird. Die Zehnägel sollten hier schön kurzgehalten werden, da zu lange Fußnägel unangenehm gegen den vorderen Teil des Wanderschuhs drücken und somit dann Druckstellen bilden können. Auch kann man sich zu lange Nägel beim Stolpern in die Haut rammen, was dann wiederrum zu Verletzungen führt.

Auch sind trockene Füße anfälliger für schmerzliche Rissbildungen oder eine vermehrte Blasenbildung. Hier sollte darauf geachtet werden, dass man seine Füße regelmäßig, aber besonders auch vor dem Start in eine lange Wanderstrecke, gut und ausreichend mit Feuchtigkeit versorgt. Hierzu kann man eine feuchtigkeitsspendende Lotion oder auch ein gutes Öl in die Füße einmassieren. Dies versorgt nicht nur die Haut mit der benötigten Feuchtigkeit, sondern regt auch noch die Durchblutung an.

Vorbeugen ist besser als Nachsorgen

Sind Blasen beim Wandern erst einmal entstanden, kann man natürlich mit guten Blasenpflastern aushelfen, damit man den Rest der Route noch einigermaßen schmerzfrei übersteht. Viel besser wäre es hier aber, wenn man solche Blasen erst gar nicht entstehen lässt. So können Blasenpads sogar schon vor der Bildung von Blasen verwendet werden. Meist kennt man seine Füße und weiß, wo Probleme durch Reibung oder Druck, bei längeren Wegstrecken, entstehen könnten. So kann man die Blasenpads bereits zu Beginn auf die betreffenden Stellen auftragen und somit helfen, der Blasenbildung vorzubeugen.

Zusätzlich lohnt es sich, Wandersocken zu tragen, welche speziell entwickelt wurden, um die Füße auf langen Wanderungen optimal zu unterstützen. Diese haben eine besondere Polsterung und schützen somit noch einmal mehr vor Reibungen und Druckstellen. Auch macht es dann natürlich Sinn, wenn man seine neuen Wanderschuhe mit den dickeren Wandersocken einläuft.

Neben dem richtigen Schuhwerk sind natürlich noch ganz viele andere Faktoren zu beachten, damit man seine Wanderung auch wirklich rundum genießen kann. Es gibt kaum schlimmere Momente, in denen man bereits seit einer längeren Zeit unterwegs ist und dann feststellt, dass man die Blasenpflaster, das Wasser, die Verpflegung oder aber auch die nun doch benötigte Regenjacke vergessen hat. Besonders bei sehr langen Wanderstrecken empfiehlt es sich, dass man einem Bekannten oder Freund über die anstehende Route informiert. So weiß im Notfall immer eine Person, wo er suchen müsste. Hat man alle notwendigen Maßnahmen vor der Wanderung erledigt, kann dem Abenteuer nichts mehr im Wege stehen.

Bildnachweis: Von Ceci Bravo [Lizenz] via Unsplash


Dieser Artikel ist im Ressort Wanderratgeber erschienen.
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