Das ist eine sehr ambitionierte Tour. Plant man sie in Gänze wandern zu wollen, sollten zwei Wochen Zeit kalkuliert werden. Die Hüttenwanderung, bei der man auch an Orten wie Oyace und Saint-Rhémi-en-Bosses vorbeikommt, wird mit 17 Etappenzielen vorgeschlagen. Der Alta Via 1 wird auch Höhenweg der Giganten genannt. Weil man im Schatten der alpinen Giganten, Matterhorn, Monte Rosa und Mont Blanc unterwegs ist, also im Norden der Region Aostatal. Es geht von Donnas am Alpenfluss Dora Baltea nach Courmayeur an der 160km langen Dora Baltea, die in den Po mündet.
Die Tour bezaubert durch die wunderschöne Alpenlandschaft, die Bergkulisse, die Almwiesen, die Weiden, die Hütten und die Dörfer mit ihrer besonderen Architektur der Walser im Gressoney beispielsweise. Fantastische Aussichten sind natürlich auch dabei. Diese Region ist insgesamt reich an Geschichte und mehrsprachig. In Aosta sind Italienisch und Französisch Amtssprachen. Es sprechen auch einige Menschen Walserdeutsch, in der Region von Gressoney „Titsch“ genannt. Man ist sehr bestrebt, ressourcenschonenden Tourismus zu betreiben. Im Aostatal gibt es nämlich auch viele Skipisten und Liftanlagen, das fordert einen Ausgleich für die Natur.
Bei der Planung kann man folgende 17 Orte und Hütten in Betracht ziehen: Donnas am Start – Sassa – Coda – Barma – Niel – Gressoney-Saint-Jean – Vieux Crest – Grand Tournalin – Valtournenche – Jean Barmasse am Stausee Cignana – am Lago di Luseney vorbei nach Cunéy – mit dem Torrente di Vessana zur Mündung in den Buthier und nach Oyace – Rey (Ollomont) – Létey-Champillon und dann über den 2.709m hohen Col de Champillon – Saint-Rhémy-en-Bosses – Pier Giorgio Frassati (2.550m) – Bonatti und Ankunft in Courmayeur. Neben Hütten finden sich auch Biwak-Plätze, ganz nach Gusto und Verfügbarkeit.
Der Weg der Giganten ist mit der 1 beschildert und legt sich quasi zwischen das Tal des Dora Baltea und die Giganten. Die Wanderung folgt auch den Grenzverläufen zum Piemont, den Schweizern bei Zermatt und dem Wallis und den Franzosen von Bonneville. Er verläuft zumeist zwischen rund 1.400m und bis maximal circa 2.900m und je nachdem, wo man Rast macht, können gut 190km zusammenkommen. Ob Französisch, Italienisch oder Titsch: „Chéemet ässe. Éch hän de hònger on de dòrscht.“ – es finden sich etliche Aosta-Spezialitäten am Weg, wie der würzige Käse Toma di Gressoney, Pan ner ist Schwarzbrot) oder für unterwegs die knusprigen Kekse Tegole („Dachziegel“).
Bildnachweis: Von Hagai Agmon-Snir [CC BY-SA 4.0] via Wikimedia Commons