Wandern in unseren Nachbarländern: Ein Blick über die Grenzen lohnt sich


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Deutschland hat für Wanderfans einiges zu bieten. Das liegt vor allem an der unglaublich vielseitigen Landschaft. Hier gibt es nicht nur imposante Berge und dichte Wälder, sondern auch malerische Seen und Wiesenlandschaften.

Dennoch sollten wir hin und wieder auch den Blick zu unseren Nachbarn wagen. Denn dort erwarten Outdoor-Abenteurer ebenso einmalige Naturlandschaften. Es lohnt sich also nach Österreich, Luxemburg, Frankreich oder Dänemark zu schauen und die nächste Wanderung in einem unserer Nachbarländer zu planen. Was Naturfans dort erwartet, haben wir nachstehend kurz zusammengefasst.

Bergluft schnuppern in Österreich

Österreich ist vor allem im Winter ein beliebtes Ziel für Aktivurlauber, Skifahrer und Snowboarder. Grund hierfür sind die Alpen, das höchste Hochgebirge im Inneren Europas, das auch zum Teil Österreich bedeckt. Allerdings hat unser Nachbarland auch im Sommer einiges zu bieten – speziell für all jene, die gerne draußen zu Fuß unterwegs sind. Denn die Berge, die im Winter den Sportlern als Skigebiet dienen, sind in der Sommerzeit eine ideale Kulisse zum Wandern.

Dann, wenn sich die Blätter verfärben und uns die Natur mit einem einmaligen Farbenspiel überrascht, ist die Wandersaison längst noch nicht vorbei – im Gegenteil: Bei angenehmen, herbstlichen Temperaturen lassen sich tolle Landschaftsabschnitte wie etwa die Gegend rund um die Planai und die Hochwurzen am besten entdecken. Die Gipfel der Region Schladming-Dachstein sollten auf jeden Fall auf der To-Do-Liste begeisterter Wanderer stehen. Und hierbei haben Naturfreunde die Qual der Wahl. Eine leichte Wanderung zu einem absoluten Naturjuwel ist zum Beispiel der gut 4 Kilometer lange Spaziergang von der Bergstation Preunegg-Jet/Gasselhöh-Hütte, der über den Reiteralmsee schließlich zum Spiegelsee führt. Dabei handelt es sich um ein Postkartenmotiv der Extraklasse: Vorne der glasklare See, dahinter die Bergspitzen, die sich im Wasser spiegeln. Auch die Sonntagskarseen gehören zu den atemberaubendsten Wasserspeichern in luftigen Höhen.

Weine und Steine in Luxemburg

Das westliche Nachbarland Luxemburg zählt zwar zu den kleinsten Ländern Europas, dennoch bietet es, vor allem was die Wanderwege angeht, wirklich Großes und Großartiges. Denn das Land ist eher ländlich geprägt und bietet zum Beispiel mit dem Müllertal eine beeindruckende Felsenlandschaft. Nicht umsonst wird dieses Gebiet die luxemburgische Schweiz genannt.

Ausgedehnte Wanderungen an der Mosel sind perfekt, um den Alltag hinter sich zu lassen. Dabei empfiehlt es sich, bei einem der Lokale unterwegs oder einem Weingut vor Ort direkt die lokal angebauten Weine zu kosten.

Auf nach Frankreich: Wandergenuss im Elsass

Die historische Region Elsass im Nordosten Frankreichs grenzt sowohl an Deutschland als auch an die Schweiz. Bestimmt wird das Bild durch die sanften Berghänge der Vogesen. Dabei bietet das Elsass sowohl Wanderrouten für Einsteiger als auch Profis.

Unbedingt sollte dabei der Aufstieg zum Grand Ballon eingeplant werden. Dabei handelt es sich um den höchsten Gipfel des Gebirges. Die Begehung gehört zu den schönsten Dingen, die man als Wanderer dort erleben kann.

Für Feinschmecker empfiehlt sich die sogenannte Käseroute oder „Route de Fromage“, die alle Bauernhöfe im Münstertal miteinander verbindet.

Abseits von Prag die tschechische Landschaft entdecken

Drei tolle tschechische Wandergebiete gibt es in unmittelbarer Grenznähe. Warum also nicht auch einmal das Land der Burgen und Schlösser entdecken? Es locken die Böhmische Schweiz, der Böhmerwald sowie das Erzgebirge.

Viele der Wanderwege führen vorbei an alten Ruinen oder beschaulichen Dörfern. Zudem punktet das Land mit einer weitgehend unberührten Natur. Das gilt vor allem für Wege im tschechischen Nationalpark Šumava. Außerdem sollte ein Besuch in Prag, der mittelalterlichen Hauptstadt Tschechiens, ebenfalls nicht fehlen. Auch das Weltkulturerbe Krumau lockt mit romantischen Gassen, einer beeindruckenden Burg und der herzhaften, böhmischen Küche.

Wattenmeer und Inselfeeling in Dänemark

Weniger bergig und bewaldet geht es in unserem nördlichsten Nachbarland, der Dänemark, zu. Dafür hat Dänemark ganz andere Qualitäten. Lange Wege an der Nord- und Ostseeküste laden maritime Wanderfans zu kurzen Spaziergängen oder Weitwanderungen ein. Seen und Inseln warten ebenfalls nur darauf, erkundet zu werden. Im westlichen Jütland beeindrucken mystische Hochmoorlandschaften.

Das Highlight für Wanderer ist jedoch der Besuch des UNESCO-Weltnaturerbes auf Römo. Auf geführten Touren oder auf eigene Faust lässt sich hier das Wattenmeer entdecken, das erstaunlich vielfältige Lebensräume für Tiere und Pflanzen bietet.

Ein Muss für Wanderfans – die Hohe Tatra in Polen

Polen ist vielleicht der Underdog unter den deutschen Nachbarländern, wenn es ums Wandern geht. Doch zu Unrecht, wie wir finden. Die Landschaft in Polen ist geradezu traumhaft und magisch. Neben hohen Bergen lassen sich hier smaragdgrüne Seen entlang schroffer Wanderwege erkunden. Besonders zu erwähnen ist die Hohe Tatra.

Dieses Gebiet liegt an der slowakischen Grenze und ist eine der schönsten Wanderlandschaften Europas. Eines der Highlights dabei ist der Bergsee Morskie Oko. Dabei handelt es sich um den größten und einen der tiefsten Seen der Hohen Tatra.

Wandervielfalt in der Schweiz

Die Schweiz steht bei Wanderern besonders hoch im Kurs. Kein Wunder, denn hier kommen nämlich sowohl Anfänger als auch Fortgeschrittene voll auf ihre Kosten. Eine der schönsten Wanderungen in der Schweiz ist wohl die Tour vom Grindelwald-First zum Faulhorn.

Zwar ist diese Route nur 9,3 Kilometer lang, allerdings sollten die Höhenunterschiede zwischen 500 und knapp 800 Metern nicht außer Acht gelassen werden. Deshalb – und auch um einen traumhaften Sonnenuntergang oder -aufgang zu sehen – lohnt es sich auf jeden Fall, diese Wanderung auf zwei Etappen aufzuteilen.

Ardennen erleben in Belgien

Tiefe Wälder und steile Felspfade gibt es in Belgien zu erleben, genauer gesagt in den Ardennen. Die dortigen Wege führen an Burgen, Schlössern und Klosterruinen vorbei. Hier können Wanderer so richtig zur Ruhe kommen, da auf den Pfaden eher selten Menschen anzutreffen sind. Unterwegs gibt es so manche Gelegenheit zum Einkehren, bei der man in den Genuss wallonischer Spezialitäten, wie etwa Käse, Ardenner Schinken oder die leckeren belgischen Biere, kommen kann.

Wälder, Wiesen, Dörfer in den Niederlanden

Weniger bergig, dafür weitläufig geht es bei unserem letzten Nachbarland in der Runde zu: in den Niederlanden. Wälder, Wiesen und malerische Dörfer prägen die dortigen Wanderwege. Ein sehr beliebtes Wanderziel ist Drenthe. Das Gebiet ist vor allem für seine abwechslungsreiche Landschaft mit Bächen, Heiden und tiefen Wäldern bekannt. Dort lässt es sich ebenso hervorragend wandern und zu sich selbst zu finden.

Bildnachweis: Von Greg Rosenke [Lizenz] via Unsplash


Dieser Artikel ist im Ressort Wanderziele erschienen.
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