Neustadt (Wied)


Von der Lahrer Herrlichkeit kommend passiert man dem Wiedtal folgend die Mettelshahner Schweiz mit dem Aussichtspunkt Mettelshahner Ley, einer Felsenformation, die etwa einen halben Kilometer südlich der Burgruine Ehrenstein liegt. Wenig später erreicht man Neustadt an der Wied, den südlichen Teil der Asbacher Hochfläche im Rhein-Westerwald und einem von 36 Orten, die sich zu „Neustadt in Europa“ – der größten Städtepartnerschaft in Europa – zusammengeschlossen haben.

Neustadt ist der zentrale Ort am Mittellauf der Wied, aber dennoch keine Stadt. Hinter dem modernen Namen verbirgt sich die alte Siedlung Nuwinstat, die schon 1185 Erwähnung als Kirchdorf findet. In Neustadt, dem Verwaltungszentrum für die zugehörigen 56 Dörfer und Weiler, gibt es noch ein Fachwerkhaus, in dem heute das Heimatmuseum „Bi et fröher wor“ untergebracht ist. Ansonsten dominieren moderne Wohn- und Geschäftshäuser.

Den Ortskern überragt die Pfarrkirche St. Margarita, die 1869-73 im neugotischen Stil erbaut wurde. Im Innern befindet sich ein Taufstein aus dem 14. Jahrhundert. Östlich Neustadt vorgelagert ist das Dorf Eilenberg, das den Mittelpunkt der Wied markiert: Von hier sind es jeweils 51km bis zur Quelle in Linden auf der Westerwälder Seenplatte und zur Mündung in Neuwied am Rhein.

Westerwaldsteig und Kölner Weg führen über Eilenberg zum 34ha großen Naturschutzgebiet Bertenauer Kopf und Telegrafenhügel. Der Bertenauer Kopf (351m) ist ein vulkanischer Basaltkegel und zugleich die höchste Erhebung in der Gemarkung Neustadt. Er soll der einzige aktive Vulkan im gesamten Westerwald gewesen sein. Vom Gipfel hat man eine gute Weitsicht in den Westerwald und bis zum Siebengebirge am Rhein.

Oberhalb von Neustadt liegt ein weiteres kleines Naturschutzgebiet, die Berschaue. Direkt unterhalb des alten Bahndamms ist an der Berschaue ein Naherholungsgebiet mit Grillhütten, Spiel-, Bolz- und Volleyballplatz angelegt. Der alte Bahndamm der Westerwaldbahn ist heute als Rad- und Wanderweg befestigt.

Zwischen dem Pfaffenbachtal und dem Wiedtal liegt der kleine Ort Etscheid. Die St. Antonius-Kapelle aus dem Jahr 1680 war lange Zeit eine gut besuchte Wallfahrtsstätte. Etwas südlich von Etscheid liegt an der Mündung des Pfaffenbachs in die Wied der kleine Ort Wiedmühle, der bis 1996 Endbahnhof der Kasbachtalbahn war, die früher von Linz am Rhein bis nach Neustadt fuhr.

In einer Schlinge der Wied unmittelbar hinter Wiedmühle liegt die Burgruine Altenwied auf einem dreiseitig umflossenen Bergsporn. Burg Altenwied bestand bereits zu Beginn des 12. Jahrhundert als Sitz der Gräfin Kunigunde von Bilstein. In der Mitte des 13. Jahrhunderts gelangte sie mit den Kirchspielen Linz, Neustadt (Wied), Asbach, Windhagen und Waldbreitbach an Gräfin Mechtild von Sayn und wurde Amtssitz des Amtes Altenwied, bis Burg Altenwied im Dreißigjährigen Krieg von spanischen Truppen verwüstet wurde. Burg Altenwied wird dominiert von dem 17m hohen fünfeckigen Bergfried. Andere Teile der Burg (wie z.B. die Schildmauer im Norden) sind noch erhalten bzw. wurden teilweise wieder aufgebaut. Heute befindet sich die Burg im Privateigentum und ist der Öffentlichkeit nicht mehr zugänglich.

Am Westrand der Gemeinde Neustadt liegt das Dorf Rott, in dem es eine Kapelle aus dem Jahr 1828 gibt. Das Vesperbild und ein Kruzifix im Innern der Kapelle stammen aus dem Spätbarock. Folgt man weiter der Wied kommt man am Strödter Hügel (341m) vorbei nach St. Katharinen.

Folgt man der Wied, kommt man zur Weißenfelser Ley mit einem hervorragenden Ausblick über das windungsreiche Wiedtal. Von hier aus östlich liegt Fernthal, der zweitgrößte Ort der Gemeinde Neustadt. Die Kirche St. Maria Himmelfahrt von 1911 mit einer Madonna (um das Jahr 1450) und einer Pieta (um 1700) wacht über den Ort, der direkt an der Autobahn A 3 liegt.

Das mittlere Wiedtal ist ein abwechslungsreiches Wandergebiet. Dementsprechend führen gleich mehrere Fernwege durch die Gemarkung von Neustadt an der Wied. Neben dem Wiedweg, der dem gesamten Flusslauf folgt, nimmt der Westerwaldsteig auf seiner 14. Teilstrecke das mittlere Wiedtal mit. Aus dem Raiffeisenland bei Flammersfeld kommend führt der Premiumweg über die Lahrer Herrlichkeit ans Kloster Ehrenstein und weiter über den Bertenauer Kopf und an der Weißenfelser Ley vorbei zum Etappenziel Strauscheid. Der Kölner Weg passiert auf seiner neunten Etappe Kloster Ehrenstein, Neustadt und das westlich gelegene Windhagen.

Eine Reihe kleinerer Rundwege sind zusätzlich ausgeschildert, darunter ein Waldlehrpfad, der vom Waldparkplatz am Ortseingang von Neustadt als Rundweg ausgelegt ist. Zu den Attraktionen des Waldlehrpfades zählt das Insektenhotel, das Facettenaugen-Didaktikum und die Sprunggrube.


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