Was der Donau (vermutlich) schnurz und piepe ist, sorgt in der menschlichen Welt für Unterschiede, nämlich ob man hüben oder drüben unterwegs ist. Andere Länder andere Sitten, man könnte auch sagen „Steuern“. Wir machen es mal wie die Schmuggler von einst und verhalten uns unauffällig bei der abwechslungsreichen Runde, ausgehend vom hoch gelegenen Gottdorf hinüber zum Nachbarn Österreich. Es geht steil hinab an die Donau, hinüber zu den Bayern und zum Kraftwerk Jochenstein, steil hinauf zurück: unser persönliches Kraftwerk. Grandiose Aussichten inklusive.
Gottsdorf ist ein Gemeindeteil des Marktes Untergriesbach im Landkreis Passau und liegt nur rund 1km entfernt der Landesgrenze zu Österreich. In Gottsdorf ist die aus dem 15. Jahrhundert stammende Kirche St. Jakobus geweiht.
Gen Südosten verlassen wir den Ort und kommen zur Grenze und dem historischen Grenzstein 47. Es geht ins österreichische Gebiet von Neustift im Mühlkreis. Wir sind hier bereits am Schmuggeln, folgen dem Wegweiser nach Forstedt. Geschmuggelt wurde damals aufgrund der Preisunterschiede fast alles, von stattlichen Ochsen bis zum feinen Salz.
Wir wandern weiter Richtung Kleinmollsberg und kommen steil durch den Wald hinab an die Donau. Hier sind wir ein Stück auch auf dem Öttl-Steig. Die Donau zur Linken kommen wir über die Grenze zurück und ein Stückchen ins Naturschutzgebiet Donauleiten.
Mit dem Donauradweg geht’s nach Jochenstein. Hier beeindrucken die Aussichten über die Donau, zu den Schiffen und auf den Jochenstein, der sich als Felseninsel mit Kapellchen in der Donau zeigt. Übrigens kommt am Jochenstein auch die Wanderung „Vom Jochenstein zur Öttl-Hütte und Ebensteinkapelle (Donau)“ vorbei.
Das monumentale Bauwerk des Kraftwerks Jochenstein (Deutschlands größtes Flusskraftwerk) mit der 240m langen Schleuse wurde in den 1950er gebaut. Das „Haus am Strom“ liefert interessante Einblicke, wer mag in 3-D. Bei Hochwasser kriegt man noch mehr geboten, da ist dann richtig Kraft am Werk.
Die brauchen wir nämlich auch, auf dem Schmugglerweg durch den Wald und das Naturschutzgebiet Donauleiten steil hinauf. Die Donauleiten sind ein besonders schutzwürdiges Gebiet durch die Steillage mit den verschiedenen Temperaturzonen, der Artenvielfalt, die das hervorbringt und die fantastischen Aussichten ins Donautal.
Wir wandern in Richtung Altjochenstein (12. Jahrhundert), wo es einst eine Burganlage gab und man Reste eines Turms sehen kann, und biegen an der Wanderwegkreuzung nach Riedl ein. Hier ist die Ruine Neujochenstein (13. Jahrhundert) mit Resten des Bergfrieds. Es bietet sich in Riedl ein Abstecher zum Ebenstein an. Die Runde bieg davor allerdings ab und über den Grenzbach gelangend geht’s weiter aufwärts nach Gottdorf.
Bildnachweis: Von Aconcagua [CC BY-SA 3.0] via Wikimedia Commons
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