Grünberg (Hessen)


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Grünberg bildet die Verbindung zwischen dem Wiesecktal im Gießener Becken und dem Ohmtal im Vogelsberg. Das malerische Fachwerkstädchen geizt nicht mit Reizen, die ein Besucher entdecken kann. Ein Spaziergang durchs Naherholungsgebiet Brunnental, ein Besuch des Museums im Spital und ein Marsch durch den historischen Stadtkern bieten sich an.

In der Altstadt fällt zunächst die evangelische Stadtkirche ins Auge. Sie wurde 1846 erbaut, nachdem dreißig Jahre zuvor die gotisch Marienkirche eingestürzt war. Auf der Südseite der Stadtkirche befindet sich eine Gedenktafel für den General von Reden. Sie wurde von dem Bildhauer und Professor Samuel Nahl 1770 angelegt. An der Südseite des Gebäudes befindet das sogenannte Tränenweibchen, eine Grabstatue des Bildhauers.

Vor der Stadtkirche liegt der Grünberger Marktplatz, welcher auch die die gut Stubb von Grünberg genannt wird. Auf dem Marktplatz steht das Grünberger Renaissance-Rathaus. Das Rathaus zeigt einen mit Skulpturen verzierten Eingangsbereich, der 1586 errichtet wurde. Rund um die Fenster des Rathauses wurden die Malereien mit großem Aufwand restauriert. Vor dem Rathaus befindet sich ein kreisförmig gemauerter Ziehbrunnen mit 36m Tiefe, der in Vergessenheit geriet und so erst 1980 durch Zufall bei Bauarbeiten wieder entdeckt wurde.

Als Wahrzeichen der Stadt gilt der benachbarte Diebsturm welcher um 1300 als Teil der Stadtbefestigung errichtet wurde. Der Diebsturm diente u.a. lange Zeit als Gefängnis, bis er 1895-96 zu einem Wasserturm umgebaut wurde. Im Zweiten Weltkrieg wurde der Turm als Munitionslager missbraucht und deshalb teilweise von alliierter Seite gesprengt. Heute, nach seiner Restaurierung, ist er ein schöner Aussichtsturm, der einen spektakulären Blick über Taunus und Vogelsberg bietet. Im Inneren des Turmes befindet sich eine überschaubare Ausstellung über die Geschichte des Diebsturmes.

In unmittelbarer Nähe des Diebsturm befindet sich ein gotischer Steinbau, der im 13. Jahrhundert Bestandteil des Franziskanerklosters in Grünberg war. Schon Anfang des 16. Jahrhunderts wurde das Franziskanerkloster säkularisiert. Dies hatte zur Folge, dass auch die letzten Mönche nach Köln oder Limburg zogen, was zu einem raschen Verfall der Gebäude führte. Heute ist bis auf das Wohnhaus der Mönche von der Klosteranlage wenig erhalten geblieben. Dennoch befinden sich im Inneren des Gebäudes ein schöner Brunnen und Gewölbekeller.

Zwei weitere Klöster waren im Lauf der Zeit in Grünberg angesiedelt. Aus dem Augustinerinnenkloster ist heute das Museum im Spital geworden. Das Kloster der Antoniter wurde ebenfalls im 16. Jahrhundert aufgehoben und dann 1577 zum Grünberger Schloss umgebaut. Die Fachwerkteile stammen alle aus der nach-reformatischen Umbauzeit. Auf der gegenüberliegenden Seite steht der Marstall des Klosters, der aus dem Jahr 1500 stammt.

Zum ehemaligen Kloster gehörte auch ein Speicher, der aufgrund seiner späteren Nutzung durch die Marburger und die Gießener Universität heute als Universitätsbau bekannt ist. Der Grünberger Universitätsbau gilt als höchstes Fachwerkhaus Oberhessens.

In der Altstadt gibt es noch zahlreiche weitere historische Gebäude. Eines davon ist die Alte Post, ein prächtiger Barockfachwerkbau von 1668, ein anderes die Ratsschenke von 1720, einst Sitz der landgräflichen Gerichtsbeamten.

Am Winterplatz, welcher sich direkt neben dem alten Brauhaus befindet, steht ein kleines Steinhaus aus dem Jahr 1582. An dieser Stelle endete eine Druckwasserleitung mit deren Hilfe bereits ab dem Jahre 1492 Wasser aus dem 60m tiefer gelegenen Quellgebiet nach oben gepumpt wurde. Über diese frühe technische Hochleistung berichtet eine kleine Ausstellung im Brunnenhäuschen. Die Quellen sind seit etwa Mitte des 19. Jahrhunderts in zwei Teiche gefasst, welche bis heute das Wasserrad antreiben.

Nördlich der Altstadt und der alten Stadtmauer befindet sich der Grünberger Wartturm. Er wurde auf einer Erhöhung angelegt, um den bestmöglichsten Ausblick über die Stadt und die Umgebung erhalten zu können. Diese Verteidigungsanlage sollte die Stadt und ihre Bewohner vor Feinden schützen. Bis heute bietet der Wartturm mit einer Höhe von 12,5m einen tollen Ausblick über Grünberg.

Der jährlich stattfindende Himmelfahrtsmarkt wird am gleichnamigen Feiertag in Grünberg in Kombination mit einem Altstadtfest zelebriert. Das eigentliche Marktgeschehen mit etwa achtzig Ständen spielt sich am auf Himmelfahrt folgenden Wochenende ab. Am ersten Sonntag im Mai steigt die Veranstaltung Grünberg auf der Rolle. Eine 15km lange Strecke wird jährlich von etwa 5.000 Teilnehmern an Grünbergs autofreiem Sonntag in Form von Inliner-Skating oder mit dem Fahrrad bestritten. Das Internationale Folkfest findet immer am zweiten Wochenende im August statt.


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