Elsflether Sand: Wandertour an der Mündung der Hunte in die Weser

In Bremerhaven fließt die Weser nach 451,4km (mit Werra sogar 751km) in die Nordsee. Zwischen Bremen und Bremerhaven liegt unsere Wanderrunde, wo die Hunte sich nach 189km zur Weser gesellt. Wir erleben an der Unterweser Flusslandschaften, Naturschutzgebiete sowie Elsfleth, mit Schifffahrtsmuseum sowie dem Liegeplatz der Großherzogin Elisabeth. Mal sehen, ob „Lissi“ da ist.

Zwischen Ranzenbüttel (Berne) und Weser geht’s los, nahe beim Camping und Hotel Weserblick. Hier legt die Fähre Berne-Farge ab und zwei Naturschutzgebiete sind um uns: rechts Juliusplate und links Weserplate. Durch die Weserplate gehen wir mit ihren Wiesen, Schilfgräsern, Brutzonen und einem Gewässer zur Linken. Hier kommt gleich der Nebenarm der Unterweser Westergate geflossen.

Wir kommen an die Deichstraße, an der sich die Häuser von Weserdeich verteilen. Der Flussarm Westergate formt zusammen mit dem Rekumer Loch und der Weser die Insel Weserdeicher Sände. Auf der anderen Flussseite ist der U-Boot-Bunker Valentin.

Wir kommen am Piependamm entlang, folgen der Deichstraße. In Ohrt geht’s zwischen den Wassern durch, Blömer zur einen, Westergate zur anderen Seite. Die Wiesen des Elsflether Sands umgeben uns. Westlich ist die Hunte, östlich die Weser. Der Elsflether Sand ist eine einstige Weserinsel vor der Huntemündung. Da in den 1970er Jahren zum Hochwasserschutz hier recht viel Erde bewegt wurde, wurde daraus eine Halbinsel zwischen Hunte und Weser. Etwa die Hälfte des Areals ist von Sommerdeichen umschlossen und wird landwirtschaftlich genutzt, es verteilen sich Gebüsche, Rauhgräser und auch Sandstrand, die Leuchtfeuer nicht zu vergessen.

Am Yachthafen queren wir die Hunte, dort wo sich der Lienekanal einfindet. Über den kommen wir nach Elsfleth rein, nahe dem Maritimen Trainingszentrum Wesermarsch, mit Aus- und Weiterbildung rund um Mensch, Wasser und Gefahren. Quasi auf dem Bildungsweg, entlang der Weserstraße, streifen wir die Jade Hochschule FB Seefahrt und Logistik, wo man diverse Berufsrichtungen einschlagen kann, ohne seefest sein zu müssen.

Die Mühlenstraße flößt uns zum Schifffahrtsmuseum „Haus Elsfleth“, wo man ganz ohne Patent in See stechen darf. Das Museum in einem hübschen Gebäude informiert vom Heringsfang bis zur Hochschule über die hiesige Entwicklung.

Apropos „seefest“, das sollte sein, wer auf „Lissi“ aufentern will. Das Segelschulschiff Großherzogin Elisabeth, ein Dreimast-Gaffelschoner, ist seit über 150 Jahren eine wichtige Ausbildungsstätte für Seeleute in Deutschland. Wenn sie vor Anker liegt, darf getraut werden: Mast- und Schotbruch. Der historisch geprägte Rathausplatz mit Denkmal und Glockenspiel ist gleich gegenüber.

Wir haben rund die Hälfte der Tour, wenn wir auf dem Weg aus Elsfleth raus sind. Wir kommen über den Wehrder-Kanal, schauen über Flusslandschaft und Hunte. Mit Wiesen und hin und wieder an einem Haus vorbei, ein Stück mit der B212 geht’s am Lichtenberger Groden über die Huntebrücke, die hochgezogen wird.

Weitere Wasseradern liegen auf dem kommenden Abschnitt nach Dreisielen: Alter Huntearm Altes Sieltief, Untere Ollen. Wir biegen beim Kriegerdenkmal nach rechts, passieren die Verbindung Hude-Blexen, queren das Wasser vom Piependammer Sieltief, kommen nach Bettingbühren, halten uns links, durch die Wiesen auf dem Weg Bettingbührener Helmer, kommen an Piependamm vorbei und auf einen Abschnitt, der uns bekannt vorkommt, gehen mit der Deichstraße und gelangen mit der B74 (Juliusplate) zum Weserufer mit Fährhafen.

Bildnachweis: Von Bundesanstalt für Wasserbau [CC BY 2.0] via Wikimedia Commons