Büdesheim (Schöneck)


Büdesheim ist der nördlichste Ort in der Gemeinde Schöneck und liegt direkt an der Nidder, die wenig später in Bad Vilbel der Nidda zufließt. Ausgrabungen ergeben, dass die Gegend um Büdesheim schon sehr lange besiedelt ist. Urkundliche Erwähnung fand Büdesheim erstmals 817. Seinerzeit beschenkte der Frankenkönig Chlodwig seine Edelleute mit Ländereien, wobei ein Geschenk nicht das war, was es heute ist, denn das Land wechselte nicht den Besitzer, lediglich den Betreiber.

Dem Fürsten namens Bodo ist die Gründung eines Herrensitzes auf der Nidderhalbinsel zuzuschreiben. Heute ist das eine Schlossanlage mit einem Park, im Süden der Ortschaft. Es gibt hier das Alte Schloss und das Neue Schloss, umarmt von der Nidder, die eine kleine offene Schleife bildet.

Um 1015 wurde der Landstrich an das Kloster zu Bamberg geschenkt. Benediktinermönche zogen ein und erbauten ein Hofgut, aus dem in der Renaissance das Alte Schloss, auch genannt Bruderhof oder Brendelstein, hervorging. Vermutlich entstand das Hofgut an der Stelle einer früheren Wasserburg. Zum Schloss umbauen ließ das Anwesen der Friedberger Burggraf Johann Brendel von Homburg 1558. In der Folge wechselte das Alte Schloss mehrfach die Besitzer. Heute ist es im Bestand der Gemeinde Schöneck, die es für kulturelle Zwecke nutzt.

Das Alte Schloss hat drei Flügel und einen nach Süden offenen Innenhof. Bestandteile des ursprünglichen Kernbaus sind vor allem im östlichen Flügel zu finden. Südlich im Westflügel ist eine Burgkapelle.

In unmittelbarer Nachbarschaft zum Renaissanceschloss entstand ab 1885 das Neue Schloss der Grafen Oriola. Waldemar Graf von Oriola, Enkel des Dichterpaares Bettina und Achim von Arnim, baute mit seiner Gattin ein Wohnhaus um. Nicht herkömmlich wohlgemerkt. Der Münchner Architekt Gabriel von Seidl, Anhänger der Neorenaissance, hatte größere Pläne, deren Ergebnis man heute noch bestaunen kann, denn das Schloss fällt hübsch ins Auge.

Hohe Dächer, Kamine, Aufbauten, schmuckes Fachwerk und über allem der Treppenturm mit den Wichhäuschen zeugen von der Gestaltungskraft des Architekten. Das dagegen fast einfach gestaltete Wirtschafts- und Gästehaus erhielt ein großes Fresko aus der Hand des Malers Rudolf von Seitz, der ebenfalls aus München stammte.

Wo so viele Stars des Baus am Werke sind, kann es schon mal länger dauern, bis etwas fertig ist. Erst 1896 waren die Umbauten beendet. Seidl wirkte erneut in Büdesheim 1912. Er schuf das Mausoleum auf dem Friedhof, eine Heiliggrabkapelle des Grafen von Oriola.

Zwei weitere Bauwerke sind in Büdesheim ebenfalls erwähnenswert. Das ehemalige Rathaus mit dem Türmchen auf dem Dach und dem Hinweisschild der Bonifatius-Route vor der Tür und das Kirchlein der Andreasgemeinde. Die evangelische Kirche geht auf einen romanischen Ursprung zurück und wurde erst im 15. Jahrhundert dem Apostel Andreas geweiht. Die ältesten Zeichen früherer Bautätigkeit stammen aus dem 13. und 14. Jahrhundert. An- und Umbauten erfolgten im 16. und 18. Jahrhundert.


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