Eine Wanderung durch die Geologie, Kultur und Natur, rund um den Kurort Bad Bentheim im Landkreis Grafschaft Bentheim liefert eine Zeitreise. Wir folgen dem Hammer des Steinhauers. Start und Ziel ist das Geologische Freilichtmuseum am Romberg, nördlich des Ortsteils Gildehaus, das auch als „Perle der Grafschaft" bezeichnet wird, mit dem einzig verbliebenen, aktiven Sandsteinbruch der Grafschaft. Steinbruch, Burg Bentheim, Wäldchen und Flurlandschaft prägen die Wanderung.
Das Geologische Freilichtmuseum bietet den optimalen Einstieg ins Bentheimer Gold, denn wenn man weiß, worauf man achten kann, sieht man mehr. Mit dem Sträßchen Romberg streifen wir den Sandsteinbruch Monser, vor dem eine historische Verladerampe mit voller Lore zu sehen ist. Die schwere Arbeit wurde von den sogenannten Kuhlkerlen getan.
Nach rund 1,6km biegen wir in die „Düstere Stiege“. Über diesen alten Hohlweg wurden unzählige Steine Richtung Bentheim transportiert, oder zur Vechte, wo sie dann auf dem Wasserweg in den Niederlanden ankamen.
Jetzt führt der Weg zwischen Ferienresort Roompot und Badepark durch. Die 12t wiegende Stele aus Bentheimer Sandstein (Geschenk der Fa. Monser) ist die längste, die in einem Stück aus dem Gestein gebrochen wurde. Das ist mal ein „Goldbarren“!
„Gut Langen“, wie einige Straßen im Resort heißen, ist benannt nach dem Burgmannsitz aus der Zeit um 1900 (privat). Ein Ort der Kunst ist Haus Westerhoff, ein 1656 erbautes Ackerbürgerhaus. Dahinter wurde durch eine Bürgerinitiative ein Weinberg wieder neu angelegt.
Wir gelangen ins Zentrum von Bad Bentheim und zum Schlossberg hinauf. Ein einprägsames und romantisches Bild Bad Bentheims liefern die Stiegen im Städtchen, gesäumt von Sandsteinmauern oder Felsvorsprüngen.
Beim Wahrzeichen der markanten Burg Bentheim begegnet uns der Kuhlkerl auf dem Herrenberg. Seit über 800 Jahren wird der Stein aus Sandsteinkuhlen gebrochen, von den Kuhlkerlen, die aufgrund der vielen eingeatmeten Stäube dann an der Kuhlpipp erkranken, der Staublunge.
Die frühmittelalterliche Burg Bentheim ist aus und steht auf Sandstein. Die Burg, um 1020 entstanden, ist bis heute im Besitz des Fürstenhauses zu Bentheim-Steinfurt. Wir sehen wehrhaftes wie den Batterie- und Pulverturm, Zeichen des Glaubens mit der Katharinenkirche, Wirtschaftsbauten, Gärten: Man sollte Zeit für eine Besichtigung mitbringen. Auch für das Sandsteinmuseum, wo man noch tiefer ins Gestein tauchen kann.
Weit reicht der Blick „Am Katthagen“. Man kann einen Abstecher zu Schlüters Kuhle (vorbei an der Jugendherberge mit Mühlenrest) einbauen, zu einem historischen Steinhauerhäuschen. Gen Süden verlassen wir Bad Bentheim, vorbei an einem Regenrückhaltebecken. Durch Wäldchen, die zur Naherholung dienen, geht’s gen Westen. Per Altem Postweg und Sieringhoeker Weg mit Aussichten kommen wir durch die Flur.
Der Weg führt durch den Süden von Gildehaus. Die Bergstraße geht in den Mühlenberg über, wir steifen durch ein Wäldchen mit alten Kastanien, in dem ist der Park an der Mühle und die Lukasmühle aus Sandsteinquadern (1720) mit dem Friedrich-Hartmann-Museum (Maler). Ein weiteres Stück Kunst bietet der Hof einer Gildehauser Bildhauerin. Durch Wiesen und Felder, das Örtchen Westenberg einschließend, gelangen wir zurück zum Geologischen Freilichtmuseum.
Bildnachweis: Von Frank Vincentz [CC BY-SA 3.0] via Wikimedia Commons
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