Merzhausen (Usingen)


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"Grüne Wälder, sanfte Höhen, frischer Wind und Tannenduft, bunte Wiesen, goldne Felder, aus der Fern der Kuckuck ruft. Dorthin zieht‘s mich immer aufs neu, dir, mein Merzhausen bleib ich stets treu." So heißt es im Merzhausener Lied, dass von Erhard Reuter, Hilde Kampermann und Reinhold Schlicht zu Ehren des 700 jährigen Bestehens von Merzhausen komponiert wurde.

Der Liedtext charakterisiert gut den Ort am Südwestzipfel des Usinger Lands: Merzhausen liegt auf einem Höhenrücken zwischen den Tälern von Usa und Weil. Die höchste Erhebung Merzhausens ist der Hirschberg (484m). Landschaftlich findet man sowohl Wiesen wie auch Wälder vor, die zum Wandern einladen.

Erstmals erwähnt wurde Merzhausen 1293. Merzhausen war zu dieser Zeit Gerichts- und Kirchspielort des Stockheimer Gerichts, einer kleinen Herrschaft der Familie von Stockheim. Die Familie hatte ihre Wasserburg zwischen Usingen und Merzhausen an der Stelle des heutigen Stockheimer Hofes. Von der einstigen Wasserburg ist heute nichts mehr zu sehen. Das um 1530 erbaute Rathaus im Fachwerkstil zeugt dagegen noch heute von der ehemaligen Gerichtsherrlichkeit des Ortes und war bis zur Eingemeindung von Merzhausen 1972 Sitz der Gemeindeverwaltung.

Diese und andere Fakten der Geschichte Merzhausens erfährt man, wenn man sich das Heimatmuseum im alten Backhaus anschaut. Hier werden Gegenstände des alltäglichen Lebens ausgestellt. Die meisten Dinge stammen dabei aus dem Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts. Ein kleines Highlight sind dabei Gemälde von Friedrich Bingel, der nach dem Zweiten Weltkrieg nach Merzhausen zog.

Außerhalb von Merzhausen liegt die Erdfunkstelle Usingen 2, eine der zentralen Sende- und Empfangsstellen für den Austausch von Internet-Daten im europäischen Raum. Die Station besitzt über neunzig Antennen, wobei die drei größten Antennen jeweils einen Durchmesser von 19m aufweisen. Dadurch, dass bei der Station Wert auf die Integration in die Natur gelegt wird, wurde von Anfang an auf eine ortstypische Bepflanzung geachtet. Dies und die Tatsache, dass dieses Gelände weitestgehend in Ruhe gelassen wird, führte dazu, dass sich rund um die Erdfunkstelle Merzhausen ein Biotop mit hoher ökologischer Bedeutung entwickeln konnte.

Ein Biotop mit einer hohen Artenvielfalt und mit einer großen Bedeutung ist auch der 1,6ha große Meerpfuhl. Während der künstlich angelegte Weiher früher als Wasserversorgung der Landsteiner Mühle im Weiltal diente, wird er heute zum Angeln und Schlittschuhfahren im Winter verwendet.

Der Meerpfuhl galt bis in die 1970er Jahre als ökologisch außerordentlich bedeutsames Gewässer mit einer Vielzahl seltener Pflanzen und Tiere. Im Jahr 1977 wurde jedoch das Ökosystem durch den Versuch des Fischereivereins, die Verkrautung des Weihers zu reduzieren, zerstört. Verwendet wurde das heute verbotene Herbizid Gramoxone. Die Wirkung dieses Pflanzengiftes schädigte das Ökosystem nachhaltig. Noch heute ist die alte Artenvielfalt nicht wieder hergestellt.


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