Eiszeitliches Wildgehege Neandertal


1935 wurde im Neandertal zwischen Mettmann und Erkrath auf einer Fläche von 23ha das Eiszeitliche Wildgehege angelegt. Das Eiszeitliche Wildgehege ist kostenlos zugänglich und man darf angeleint auch seinen Hund mitführen.

Im Eiszeitlichen Wildgehege Neandertal finden sich in artgerechter Umgebung einige Tierarten, auf die bereits der Urmensch hin und wieder gerne mit seinem Jagdgerät anlegte. Diese Störungen haben die Tarpane, Auerochsen und Wisente heute nicht mehr zu befürchten. In dem Naturschutzgebiet fühlen sich zudem Graureiher, Baumfalken oder Siebenschläfer wohl. Durch das Wildgehege fließen die Düssel und der Hofheider Bach.

Auerochsen und Tarpane sind in Europa bereits vor hunderten von Jahren ausgestorben. Sie haben jedoch genetisch in unseren Hausrindern und Pferden überlebt. Die Auerochsen mit ihren mächtigen Hörnern, die spitz zulaufen, können ein Gewicht bis zu einer Tonne erreichen bei einer Schulterhöhe von bis zu 1,88m. Das bis zum Mittelalter stattlichste Landtier wurde im 17. Jahrhundert verdrängt. Eine Herde mit einem Stier, etlichen Kühen und Kälbern genießt im Eiszeitlichen Wildgehege den Schutz.

Die grauen Tarpane lebten in den Wäldern Mitteleuropas und den Steppen von Osteuropa und Russland. Mit Waldzerstörung fehlte ihnen auch der Lebensraum und es heißt, der letzte freilebende Steppentarpan soll 1876 zur Strecke gebracht worden sein. In den 1930er Jahren versuchte man den Tarpan zurück zu züchten. Was sich heute auf der Weise im Wildgehege tummelt ist also nicht der Original-Tarpan sondern eine Mixtur aus Przewalski-Pferden (ein mongolisches Wildpferd), isländischen und gotländischen Ponys. Der heutige Tarpan hat ein mausgraues Fell, keine hellen Zeichnungen darin, die halblange Mähne trägt Zebrastreifen und das Pferd ist recht robust.

Beim Wisent konnten einige Tiere in der Gefangenschaft überleben und ihr Erbgut hat sich erhalten. Sie sehen heute noch so aus wie damals. Die Tiere mit dem mächtigen Kopf- und Nackenbereich wiegen zwischen 500 und bis zu 1.000kg und dass allein durch Pflanzenkost.

Östlich des Eiszeitlichen Wildgeheges liegt an der Düssel die Winkelsmühle mit einem Teich. Die Winkelsmühle hat eine über 600 Jahre alte Geschichte. Das Mühlengebäude findet sich unterhalb einer Felswand. Der einstige Obergraben ist der jetzige Verlauf der Düssel und der alte Düssellauf liegt auf der Prallhangseite und bildet den Teich mit einem modern überarbeiteten Wehr.

Geht man durchs Neandertal vom Eiszeitlichen Wildgehege aus in Richtung Mettman, kommt man am Haus Koburg vorbei, das eine dunkle Geschichte hat. Errichtet wurde die burgähnliche imposante Villa von dem Industriellen Wilhelm Kocherscheidt 1921. Die Kurzform war dann Koburg. Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten war die Villa Unterkunft einer SA-Standarte, die dort Häftlinge folterte und Regimegegner tötete, beziehungsweise in den Tod trieb.

An die Opfer der Grausamkeiten erinnert in Mettmann das Koburg-Denkmal am Lavalplatz mit Stahlrohrgittern, die zu einem Dreieck zusammengestellt sind und Gefangenschaft symbolisieren. Die Pflasterung verweist in die Richtungen der katholischen und evangelischen Kirche und in die des Rathauses. Haus Koburg wird heute privat bewohnt.


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