Cochem


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Cochem, die Schöne an der Mosel, ist Namensgeber für das Wandergebiet Cochemer Moselschleifen und genau an einer solchen ausgeprägten Moselschleife – dem Cochemer Krampen – liegt das bekannte Weinstädtchen auch. Wahrzeichen von Cochem ist die Reichsburg Cochem, die sich gebieterisch auf einem Bergkegel 100m oberhalb der Stadt erhebt. Die Reichsburg geht auf das 11. Jahrhundert zurück, wobei das, was man heute sieht, überwiegend dem neogotischen Stil aus der Zeit ihres Wiederaufbaus 1868-77 entspricht.

Die Kirche erhebt sich als zweites Wahrzeichen Cochems in den Moselhimmel, genauer, der Turm der katholischen Pfarrkirche St. Martin. Erbaut wurde die Martinskirche zwischen 1456 und 1503. Im 17. Jahrhundert bei einem Brand und auch zum Ende des Zweiten Weltkrieges wurden Teile zerstört. Ursprünglich erhalten sind die Südwand des Langhauses und der Chor. Der Turm erhielt im Stil der Gotik Mitte des 20. Jahrhunderts eine Sanierung und die barocke Haube.

Das dritte Wahrzeichen Cochems erhebt sich ebenfalls – aber anders. Es ist die Sesselbahn zum Pinner Kreuz. Der einzige Sessellift an der Mosel. Die Einseilumlaufbahn mit Doppelsesseln, offen oder je nach Witterung mit schützender Haube, führt auf den schönsten Aussichtspunkt über Cochem und von hier sind es nur ein paar Schritte bis zum Pinner Kreuz. Über eine Strecke von 360m geht es sieben Minuten durch die Lüfte und es lassen sich unvergessliche Aussichten genießen und im Anschluss Leckereien an der Bergstation. Rund zwanzig Minuten Fußweg führen vom Pinner Kreuz zum Wild- und Freizeitpark Klotten.

Die Altstadt Cochems könnte im Phantasialand kaum putziger nachgebaut werden – unmöglich! Zumal sie gleich an der dahin geschlängelten Mosel liegt. Romantik weht durch den idyllischen Kern, mit Gässchen und Fachwerkhäusern im Moselbarock und mit Moselschiefer gedeckten Giebeldächern.

Allen voran das rund 200 Jahre alte Rathaus. Der zweigeschossige Barockbau mit Mansarddach wurde 1620 errichtet. Durch Feuer 1689 zerstört, wurde es 1739 nach den alten Plänen wieder aufgebaut. Kunstschmiedearbeiten zieren das Portal mit dem Balkönchen darüber. Einst war das Erdgeschoss eine Markthalle. Auf dem rechteckigen Marktplatz steht der Brunnen mit der Figur des heiligen Martin.

Sehr sehenswert in Cochems Altstadt sind die Überbleibsel der mittelalterlichen Stadtbefestigung. Cochem, im 9. Jahrhundert erstmalig erwähnt, erhielt 1332 Stadtrechte und wurde entsprechend befestigt. Elf Tore gab es mal. Übrig geblieben sind das Martinstor, auch genannt Mäusjesporz (nicht Mäuse sondern Maut steckt im Wort), gleich anbei ein Heiligenhäuschen zur schmerzhaften Mutter, die Bachgasser- und die Kirchgasserpforte, das Balduinstor (auch genannt Kirchhofstor) und das imposante Enderttor.

Das Enderttor liegt nördlich am Stadtausgang zum Enderttal und ist noch vollständig erhalten, mit zugehörigem Torwärterhäuschen. Eine Sage berichtet von einem Angriff auf das Tor, der durch die Cochemer mit leeren Weinfässern pariert wurde. Die Angreifer vermuteten, dass es nichts mehr zu holen gäbe, da die Fässer leer waren und zogen wieder ab. Auch Türme sind teilweise noch erhalten. Beispielsweise das Zuckertürmchen, das die Form eines Zuckerhutes aufweist. Es liegt auf dem sogenannten Tummelchen und auf einem Weg zur Reichsburg. Nahe des Enderttores ist die Alte Thorschenke und das Schiefe Haus sehenswert. Ansehen und verstehen! Das Haus neigt sich freundlich.

In der Nähe führen 102 Stufen hinauf zum Klosterberg, wo einst Burg Kemplon stand und ein Kapuzinerkloster gebaut wurde. 1623 wurde es von Kapuzinerpatres gegründet und ist nun Denkmalzone. Kirche und Krankensaal stammen aus der Gründungszeit, Gästebau und Kreuzweg aus der Mitte des 18. Jahrhunderts und die Schule aus dem Jahr 1910. Heute ist das Kapuzinerkloster das Kulturzentrum Kapuzinerkloster und die Räumlichkeiten können gemietet werden. Der Spagat zwischen historisch und modern wurde behutsam ausgeführt.

Historisch gewachsen, erhalten und nach wie vor von großem Gemeinnutzen ist auch die Skagerrak-Brücke, die über die Mosel führt. In den 1920er Jahren gebaut, verbindet sie Cochem mit Cond. Am naheliegenden Carlfritz-Nicolay-Platz fällt eine Mosaikwand mit der Geschichte Cochems ins Auge, die der Grafiker Nicolay 1982 gestaltet hat.

Wer im Sommer nicht mit dem Motorrad anreist, sondern das runde Jahr durch gern schon mal die Öffentlichen nutzt, kommt gleich schon mitten rein in die Historie, ins denkmalgeschützte Bahnhofsgebäude (um 1900) – fast wie in einer Modellbauanlage, so schön, mit Flügeln, Anbauten, Bruchstein und Fachwerk.


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