Eresburg


Die Geschichte Marsbergs beginnt im Jahr 772. König Karl I., besser bekannt als Karl der Große, eroberte die Eresburg und damit den Platz auf dem Hochplateau des Eresbergs über der Diemel, wo sich heute der Stadtteil Obermarsberg befindet. Das Plateau liegt rund 390m ü. NN und fällt zu allen Seiten hin steil ab. Nur nach Süden hin ist der Zugang leichter. Das Plateau war schon in vorgeschichtlicher Zeit besiedelt, das zeigen verschiedene Ausgrabungen. Keramik und Überreste von Gräben und Pfosten aus Jungsteinzeit und vorrömischer Eisenzeit wurden bereits entdeckt.

Die Eresburg war einst die größte Volksburg der Sachsen. Aber nicht nur das: Hier soll sich auch eins der größten Heiligtümer dieses Volkes befunden haben, die Irminsul. Die historischen Quellen geben leider nicht ganz genau an, worum es sich dabei handelte. Möglicherweise war es eine große hölzerne Säule, vielleicht aber auch ein Baum. Denn einen Baum sollte die Irminsul symbolisieren: den Weltenbaum aus der germanischen Mythologie.

Manche Säulenkapitelle in christlichen Kirchen verweisen noch auf die alte Symbolik und stellen Gabelsäulen dar. Wie der obere Teil einer Gabelsäule sieht auch die Irminsul-Nachbildung aus, die in der Obermarsberger Kirche St. Peter und Paul zu finden ist. Wo einst auf dem Eresberg die Irminsul stand, soll sich heute die Krypta der Stiftskirche befinden. Von der Eresburg sind heute nur noch einige Wallreste erhalten.

Zahllose Sagen ranken sich um diesen Berg. Darunter so bekannte wie die von Siegfried, der hier den Drachen Fafnir besiegte, anschließend in dessen Blut badete und so unverwundbar wurde - zumindest bis auf die eine Stelle zwischen den Schulterblättern, die ihm später zum Verhängnis werden sollte. Dieser Drache Fafnir soll in den Drakenhöhlen am Eresberg den Hort der Nibelungen gehütet haben. Ob das stimmt, bleibt dahingestellt. Immerhin gibt es in Deutschland noch eine Reihe weiterer Höhlen, die Anspruch erheben, Schauplatz dieses Kampfes gewesen zu sein. Sicher ist hingegen, dass die zwei Quellen in der Höhle früher die Trinkwasserversorgung für Obermarsberg sicherstellte.

Zum Schutz dieser lebensnotwendigen Quellen baute man Türme wie den Buttenturm am Nordhang des Berges. Der wuchtige, quadratische Turm mit seinen 6,20m Kantenlänge war ursprünglich doppelt so hoch. Der verbliebene Rest dient heute als Aussichtsturm, den man sich nicht entgehen lassen sollte, denn er bietet einen fantastischen Blick über das Diemeltal. 5m tief in den Boden reicht der Keller des Buttenturms, der unter anderem als Kerker diente. Über einen unterirdischen Gang war der Turm mit dem alten Rathaus in Obermarsberg verbunden.

Wer möchte, kann in den Berg hineinschauen, auf dem so viel Geschichtsträchtiges geschah. Denn am Eresberg, dem Erzberg, wurde über tausend Jahre lang Bergbau getrieben, hauptsächlich, um Kupfererz abzubauen. Erst 1945 wurde der Betrieb eingestellt. An diese lange Tradition erinnert das Besucherbergwerk Kilianstollen im Westen des Berges. Außer im Winter finden regelmäßig Führungen unter Tage statt, zu denen man mit einer kleinen Bahn in den Stollen einfährt. Besonders faszinierend ist das Farbspiel der verschiedenen Erze und Mineralien, die in den Stollenwänden schillern.


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