Haftpflicht-Ratgeber: Gut versichert gegen Gefahren beim Wandern


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Beim Wandern kann man so richtig schön die Seele baumeln lassen. Je nach Route ist es gerade im richtigen Maße anstrengend, der Körper kommt auf Touren. Man fühlt sich erholt und tut gleichzeitig etwas für die Fitness.

Die wenigsten Menschen denken beim Wandern an eventuelle Gefahren. Doch auch bei dieser auf den ersten Blick entspannenden Tätigkeit kann einiges schief gehen. Allein durch Unfälle auf dem Berg werden jährlich hunderte Menschen verletzt oder sterben sogar.

Damit dich die Wandertour mit Freunden am Ende nicht teuer zu stehen kommt, solltest du eine Privathaftpflichtversicherung abgeschlossen haben. In welchen Fällen diese nützlich sein kann und wie du sie am besten abschließt, haben wir hier für dich zusammengefasst.

Diese Fälle deckt eine Haftpflichtversicherung ab

Eine Privathaftpflichtversicherung deckt grundsätzlich alles ab, was du einer anderen Person ohne Absicht zufügen kannst. Was für das gesamte Privatleben gilt, ist auch am Berg wichtig. Denn oftmals geht es mit Freunden zum Wandern. Hier können einige Unfälle passieren, die Sach- oder sogar Personenschäden nach sich ziehen.

Hast du eine gute Haftpflichtversicherung, musst du dir nach einem Unfall zumindest um den finanziellen Teil keine Sorgen machen. Um dir zu verdeutlichen, was eine Privathaftpflichtversicherung abdeckt, gibt es nun ein paar Beispiele. Nehmen wir an, dein Freund, mit dem du beim Wandern bist, verfügt über eine gute und teure Wanderausrüstung. Weil du nicht so gut ausgestattet bist, lässt er dich einen Teil des Weges mit seinen Wanderstöcken laufen. Versehentlich schlägst du einen Stock gegen einen Felsen, der Stock bricht. Der dabei entstandene Schaden kann bei der Privathaftpflichtversicherung gemeldet werden und du musst den Wanderstock nicht aus deiner eigenen Tasche ersetzen.

Doch die Haftpflichtversicherung greift auch bei Personenschäden. Wenn du beispielsweise deinen Freund versehentlich anrempelst, weil du das Gleichgewicht verlierst, er stürzt unglücklich und bricht sich seinen Arm. Auch hier musst du dir nur um die Gesundheit deines Freundes, jedoch nicht um finanzielle Konsequenzen Sorgen machen. Deine Versicherung springt für eventuelle Schadensersatzforderungen ein.

Wann greift die Privathaftpflichtversicherung nicht?

Schlechte Karten bei der Haftpflichtversicherung hast du immer dann, wenn Absicht oder Fahrlässigkeit im Spiel ist. Das bedeutet, dass die Versicherung dann davon ausgeht, dass du selbst Schuld an dem Unfall trägst und daher nicht für dich in die finanzielle Bresche springt. Hier können wir gleich bei den oben genannten Beispielen bleiben. Machst du nämlich den Wanderstock deines Freundes kaputt, weil du unbedingt testen möchtest, wie stabil er ist, und ihn deshalb mit Absicht gegen einen Stein haust, wird deine Privathaftpflichtversicherung nicht greifen. Hierbei handelt es sich nämlich um Fahrlässigkeit. Du musst deinem Freund in diesem Falle von deinem eigenen Geld einen neuen Wanderstock kaufen. Neben der Fahrlässigkeit gibt es noch die Absicht. Das wäre, wenn dein Freund nicht versehentlich stürzt und sich dabei den Arm bricht, sondern weil ihr anfangt, euch zu streiten und du ihn absichtlich zu Boden wirfst. Auch hier wird die Haftpflichtversicherung nicht für eventuelle Forderungen aufkommen.

Wie findest du die passende Haftpflichtversicherung?

Wie bei allen Versicherungen gibt es auch bei der Privathaftpflichtversicherung unzählige Anbieter. Daher ist es ratsam, vor Vertragsabschluss einige miteinander zu vergleichen. Im Internet gibt es dafür Vergleichsportale, die dir einen guten Überblick über die verschiedenen Versicherer und deren Konditionen für eine Haftpflichtversicherung geben. Neben den Preisen der Anbieter spielt es oft auch eine Rolle, ob du Single bist oder deine Familie mitversichern möchtest, sowie ob du gerne Zusatzleistungen hättest. Außerdem gibt es noch die Möglichkeit, einen Selbstbehalt zu vereinbaren, wenn du deine Beiträge senken möchtest. Das bedeutet, dass du im Schadensfall einen vorher festgelegten Betrag selbst zahlen musst.

Privathaftpflicht – Das ist zu beachten

Um beim Wandern gegen alle eventuellen Gefahren finanziell abgesichert zu sein, solltest du also eine für dich und deine Bedürfnisse passende Privathaftpflichtversicherung abschließen. Dabei musst du beachten, dass diese, wie der Name schon sagt, nur für Unfälle haftet, die im privaten Umfeld passiert sind. Gehst du also mit Arbeitskollegen im Rahmen eines Betriebsausflugs zum Wandern, wird deine private Haftpflichtversicherung nicht greifen. Außerdem darf bei dem entstandenen Schaden keine Absicht oder Fahrlässigkeit im Spiel gewesen sein. Auch hier schützt deine Privathaftpflichtversicherung dich nicht. Je nach Versicherer und vereinbarter Leistungen zahlst du für diese Versicherung zwischen 40 und 150 Euro im Jahr. Es ist also ein Schutz, der sich lohnt.

Bildnachweis: Von Clay Banks [Lizenz] via unsplash.com


Dieser Artikel ist im Ressort Wanderratgeber erschienen.
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