Authentisch Wandern: Trachtenstücke für Wanderer


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Zahlreiche Gebirge und Wälder in aller Welt laden Wanderer zu ausgiebigen Touren mit teilweise faszinierendem Panorama ein. Vom Fuße eines Berges bis hinauf auf den Gipfel gehen hier oft viele Stunden ins Land, bis ambitionierte Wanderer ihr Ziel erreichen. Damit dieser besondere Sport auch dauerhafte Freude bereitet, braucht es also passende und vor allem zweckmäßige Kleidung.

Nicht jeder kann sich jedoch mit neumodischer Sportbekleidung anfreunden und der Wunsch nach Tradition ist groß. Die optimale Alternative für alle Wanderer, denen klassische Bekleidung etwas bedeutet, sind echte Trachtenstücke. Von Kopf bis Fuß können sich Frauen, Männer und natürlich auch Kinder in klassisch-funktionelle Kleidung hüllen und erleben hierdurch auf Wanderschaft ein besonders authentisches Gefühl.

Die passende Tracht für den Oberkörper

Wanderungen mit Tracht sind besonders bei mittleren Temperaturen angenehm. Doch auch im heißen Sommer kann es durchaus schön sein, traditionell gekleidet einen Gipfel zu erklimmen. Ein Erinnerungsfoto auf traumhafte Gipfeln wie dem des Hochvogel in den Allgäuer Alpen wirkt mit einer echten Tracht gleich noch ein wenig stimmungsvoller. Für den Oberkörper empfehlen sich je nach Witterung unterschiedliche Kleidungsstücke:

Trachtenblusen und -hemden

Mit einer schönen Bluse oder einem Hemd ausgestattet, wandert es sich recht gut. Die luftigen Schnitte einer klassischen Tracht unterstützen den Körper und lassen ihm seine Bewegungsfreiheit. Während an warmen Tagen Kurzarmblusen und -hemden angebracht sind, eignen sich langärmlige Varianten für Herbstwanderungen. Vorsicht ist hier jedoch geboten, wenn die Wanderung in luftige Höhen geht, denn hier sind auch im Sommer drastische Temperaturschwankungen zu erwarten. Nur mit einer Kurzarmbluse ausgestattet zu sein, kann dann die Freude am Wandern ein wenig trüben. Für Frauen als auch Männer sind traditionelle Hemden und Blusen die Basis eines Wanderoutfits. Immerhin gibt es hier eine Vielzahl klassischer Musterungen wie Karos oder auch florale Ornamente zu finden. Welchen Stil das Wanderoutfit haben wird, wird vorrangig von Bluse und Hemd bestimmt.

Für traditionelle Trachten werden in der Regel natürliche Stoffe wie Baumwolle verwendet, welche eine gute Atmungsaktivität aufweisen. Kommen Wanderer einmal ins Schwitzen, so saugt die Baumwolle sich jedoch recht schnell voll. Es ist daher empfehlenswert, bei besonders schweißtreibenden Wanderungen ein Hemd zum Wechsel mitzunehmen. Vorteilhaft dabei ist jedoch, dass Trachtenhemden recht dünn sind und in manchen Fällen zusätzlich mit Polyester ausgestattet werden. So trocknen sie an der Luft recht schnell, sollten jedoch nach einer ausgedehnten Wanderung gut gewaschen werden, um schlechte Gerüche zu beseitigen.

Trachtenjacken und -westen

Wie bereits erwähnt, sind Temperaturschwankungen im Gebirge auch im Sommer keine Seltenheit. Es ist daher sehr zu empfehlen, auch bei warmen Temperaturen im Tal eine gute Jacke mitzunehmen. Bei windiger Witterung auf dem Gipfel kann diese dann einfach übergezogen werden.

Wer sich besonders traditionell kleiden möchte, verzichtet auch auf eine Trachtenweste nicht. Diese kann entweder über dem Trachtenhemd getragen werden, oder dient unter der Trachtenjacke als zusätzliches Wärmepolster. Auch bei der Trachtenjacke sind Naturmaterialien sehr beliebt. Äußerst klassisch ist hier beispielsweise Schafwolle, die dem „Janker“ eine traditionelle und weiche Optik verleiht. Auch profitieren Wanderer von Schafwolle, denn laut der Zeit ist diese Wollart sehr widerstandsfähig gegen schlechte Gerüche und Schmutz. Wer sich mit Schafwolle nicht anfreunden kann, findet mit Baumwolle eine gute Alternative. Aspekte, die bei einer guten Trachtenjacke nicht fehlen dürfen, sind:

Trachtenhüte

Ein weiterer Tipp für Wanderungen im Sommer ist außerdem ein passender Hut, denn die Sonneneinstrahlung am Berg ist nicht zu unterschätzen. Wanderer, die sich vor einem unangenehmen Sonnenstich schützen möchten, sollten daher auf einen Hut nicht verzichten. Um einen soliden Schutz vor der Sonne zu gewährleisten, kann der Hut außerdem durch ein Halstuch, das den Nacken bedeckt, ergänzt werden. Traditionsverbundene Wanderer sollten sich außerdem den altbewährten Gamsbart nicht nehmen lassen.

Traditioneller Schutz für die Füße

Wanderer sind vor allem auf ihre Füße angewiesen. Fahrlässig wäre es da, Wanderungen mit schlechtem oder ungeeignetem Schuhwerk zu beginnen. Ein solider Wanderschuh ist also ein absolutes Muss für jeden, der sich in der freien Natur dauerhaft wohl fühlen möchte.

Doch nicht nur der Schuh ist maßgeblich am Fußgefühl beteiligt, was den Wanderer zum nächsten klassischen Trachtenstück bringt. Trachtensocken eignen sich optimal, um in Wanderschuhen getragen zu werden. Ihr weiches Material mit der etwas dichteren Struktur schützt den Fuß vor Druckstellen und Blasen. Wer bei kühleren Temperaturen wandert, darf getrost auf dicke Trachtensocken setzen, die bis über die Waden reichen. Besonders in Kombination mit einer schönen Lederhose wirkt das sehr authentisch. Im Sommer gelten jedoch andere Regeln, die vor allem den persönlichen Komfort betreffen. Empfehlenswert sind zu diesem Zweck die sogenannten Schoppersocken, die etwas luftiger sind und entlang des Beines heruntergekrempelt werden können.

Das schönste Beinkleid für Wanderer

Für traditionsliebende Wanderer ist die Lederhose das einzig wahre Kleidungsstück, wenn es um die passende Beinbekleidung geht. Dabei hat die Lederhose tatsächlich einige Vorteile zu bieten, mit denen konventionelle Jeans keineswegs konkurrieren können.

So ist eine hochwertige Lederhose äußerst robust. Sie hält Feuchtigkeit und Schmutz problemlos aus und verliert auch bei mechanischer Belastung durch das Gehen ihre robuste Oberfläche nicht. Daher eignet sie sich auch für Kinder optimal. Traditionell wird die Lederhose mit den passenden Hosenträgern getragen. Diese können über das Trachtenhemd gezogen werden und geben der Hose hierdurch zusätzlichen Halt.

Bildnachweis: Von Claude TRUONG-NGOC [CC BY-SA 3.0] via Wikimedia Commons


Dieser Artikel ist im Ressort Wanderratgeber erschienen.
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