Wiesbaden-Frauenstein


Der westlichste Stadtteil der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden ist Frauenstein, das den Charakter eines typischen Weindorfs im Rheingau ausstrahlt. Die malerische Lage und die guten Weine haben auch dem Dichterfürsten Johann Wolfgang von Goethe gefallen, der hier 1815 bei seinem zweiten Kuraufenthalt in Wiesbaden zum Hof Nürnberg schlenderte und sich an der Schönheit der Natur, den Weinbergen und der jungen Philippine Lade ergötzte.

Ihm zu Gedenken wurde 1932 der Goethestein errichtet, ein aus Quadern zusammengesetzter Obelisk hoch über den Weinbergen, der von zahlreichen Wanderwegen – auch dem Rheinsteig – angesteuert wird.

In direkter Nachbarschaft zum Goethestein liegt der Hof Nürnberg, der seinen Namen nicht der Stadt in Franken verdankt, sondern dem Wort norr, was so viel heißt wie dürr. Der Boden war zu dürr für Ackerbau, also baute man Wein an und das zugehörige Hofgut auf dem Nornberg entstand bereits im 14. Jahrhundert. Nach langer wechselvoller Geschichte wurde der Hof Nürnberg seit dem Zweiten Weltkrieg wieder zu einem Weingut mit angeschlossener Straußwirtschaft aufgebaut. Heute zählt der Hof Nürnberg zu den beliebtesten Ausflugslokalen von Wiesbaden.

Älter als der Hof Nürnberg ist die Burg Frauenstein, die wahrscheinlich 1184 durch Bodo von Idstein errichtet wurde und damit heute die älteste Burganlage auf Wiesbadener Grund ist. Sie führte lange Jahre ein Schattendasein mit allmählichem Verfall, bis 1996 ein Burgverein die Anlage übernahm und den Burgturm restaurierte. Der ist in der Wandersaison (zwischen Ostern und Oktober) immer sonntags zugänglich. Im September findet darüber hinaus das überregional beliebte Frauensteiner Burgfest mit angeschlossenem Mittelaltermarkt statt.

Unterhalb der Burg Frauenstein steht die katholische Pfarrkirche St. Georg und Katharina im Schatten der tausendjährigen Linde, dem Wahrzeichen von Frauenstein. Der Kirchbau entstand 1954, wobei es an dieser Stelle wohl schon seit dem 13. Jahrhundert eine Kirche gegeben hat. Der Brunnen auf dem Platz vor der katholischen Kirche wird gekrönt von der Figur des St. Georg. Im direkten Umfeld der St. Georg Kirche liegen mit dem Falkerschen Hof in der Georgstraße und dem Schönbornschen Hof in der Kirschblütenstraße zwei prachtvolle Fachwerkbauten.

Verlässt man Frauenstein von hier in Richtung Georgenborn nach Norden passiert man den Grauen Stein (339m), eine als Naturdenkmal ausgewiesene Felsgruppe, die speziell bei Kletterern sehr beliebt ist. Um den Grauen Stein in Augenschein zu nehmen, kann man auf dem Wanderparkplatz Monstranzenbaum halt machen.

An der Straße nach Georgenborn liegt ebenfalls auf der linken Seite das Schloss Sommerberg, das 1563 erbaut und seit 1872 im Besitz der Grafen von Hatzfeld-Wildenburg aus dem Wildenburger Land ist. Prominenter Gast auf Schloss Sommerberg war 2009 Henry Maske, der hier einen Teil des Kinofilms „Max Schmeling – eine deutsche Legende“ drehte.

Am Südwestrand von Frauenstein liegt der Hof Armada, der um 1100 als Fronhof errichtet worden sein soll. Die heutigen Gebäude stammen allerdings aus dem Jahr 1839, weil die historischen Gemäuer einem Brand zum Opfer fielen. Unweit des Hofs Armada am Friedhof beginnt auch der Frauensteiner Schlangenpfad, ein Lehrweg durchs Lindenbachtal mit acht Informationstafeln, der vom Naturschutzhaus Wiesbaden angelegt wurde.

In südliche Richtung zum Rhein schließlich liegt der Grorother Hof, der Anfang des 14. Jahrhundert erbaut wurde und heute – wen wundert es – ein beliebtes Weingut ist. In direkter Nachbarschaft des Grorother Hofs wurde der Frauensteiner Europa-Weinberg angelegt. Hier sind Weinsorten aus acht europäischen Ländern kultiviert.

Gut einen Kilometer unterhalb des Grorother Hofs liegt die 1699 erbaute Grorother Mühle. Rund um die Mühle erstreckt sich der Landschaftspark Grorother Mühle. Hier findet man u.a. elf große Speierling-Bäume, die zu den ältesten und größten in Mitteleuropa zählen. Im Schatten dieser alten Obstbäume trifft man ab und an auf Pustertaler Rinder, eine seltene, alte Haustierrasse, die von den Besitzern der Mühle gehalten werden.


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