Mosenberg (Bettenfeld)


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Zwischen Manderscheid und dem davon westlich gelegenen Bettenfeld erstreckt sich eine bei geologisch Interessierten bekannte Vulkangruppe. Den Mosenberg-Reihenvulkan erkennt man schon von Weitem und er erhebt sich 100m über der Rumpfgebirgsoberfläche des Rheinischen Schiefergebirges. Östlich der Gemarkung von Bettenfeld fließt die Kleine Kyll. Die Naturschutzgebiete Reihenkrater Mosenberg und Horngraben kennzeichnen die vulkanisch urwüchsige Landschaft.

Der Mosenberg (517m) ist der Bettenfelder Hausberg und zugleich ein beliebter Lehrvulkan. Der Mosenberg zeichnet sich durch mehrere Kegel aus und ist der Forschung nach der letzte in der Eifel aktiv gewesene Vulkan. Spannend ist es, den Lehrvulkan zu besichtigen. Ein offen gelassener Lavasandabbau wurde dafür hergerichtet. Durch die Tunnelgrabung kann man in die Erdgeschichte blicken.

1993 endete der Abbau der Lava-Gesteine in der Umgebung und dem Bergrecht entsprechend wurden die Gruben verfüllt und bepflanzt. 2010 besann man sich des lehrreichen Erbes der Vergangenheit und legte den Vulkanerlebnispark Mosenberg-Bettenfeld an. Das Fenster in die Vergangenheit ist barrierefrei gebaut. Erreichbar ist der Einblick in die Urgewalten nur zu Fuß (Ausnahme Behinderten-Fahrzeuge). Man parkt auf dem Parkplatz Hinkelsmaar und kommt nach etwa zwanzig Minuten an dem Fenster an.

In der Straße zum Horngraben in Bettenfeld unterhält die Uni Koblenz-Landau die Biologisch-Ökologische Station Mosenberg in Bettenfeld. Schüler und Studenten können hier die geologischen Eigenschaften der vulkanischen Landschaft wissenschaftlich ergründen.

Das weitere Einzigartige in der Reihenvulkangruppe ist etwas nördlich vom Mosenberggipfel zu finden. Der Windsborn ist der dritte von vier Kratern der Vulkangruppe und eine vulkanische Schweißschlackenschlucht mit einem der wenigen echten Kraterseen nördlich der Alpen. Schweißschlacken werden die Formationen genannt, weil die durch die Luft fliegenden Lavabrocken auf ihrem Weg zum Boden abkühlten und zähflüssig landeten, dort lagen schon halbkalte Gesteinsbrocken oder es kamen andere nach, die sich dann verschweißten.

Der Schlackenwall des Windsborn ist geschlossen und in dessen Mitte hat sich der Windsborner Kratersee gebildet. Echt ist er deshalb, weil er in das Gestein eingebettet ist und sich nur aufgrund von Regenwasser gefüllt hat. Der See ist nur noch 1,7m tief und wird von Pflanzenbewuchs bedroht. Es könnte also sein, dass er zunehmend verlandet. Zum Glück konnten frühere Pläne der Trockenlegung im 19. Jahrhundert, um an den Torf zu gelangen, vereitelt werden. Heute bedeckt der Windsborner Kratersee noch eine Fläche von 2,5ha.

Das Schicksal der Versumpfung hat bereits das Hinkelsmaar, im ursprünglichen Sinn auch kein Maar, sondern ein Kratersee, ereilt. Das Hinkelsmaar liegt nördlich vom Windsborn und ist von einem Schlackenwall umgeben. Das Hinkelsmaar ist ein Torfmoor und nur noch nach starken Regenfällen sammelt sich hier Wasser an. 1840 grub man zur Gewinnung des Brennstoffes einen Stollen, um das damals noch nicht trockene Maar zu entwässern.

Im östlich vom Reihenvulkan gelegenen Horngraben kann man einen erkalteten Lavastrom in Augenschein nehmen. Bezaubernd ist die Erkundung des Mosenbergs nämlich bei einer Wanderung und hier sehr gefragt ist der Gang durch die Wolfsschlucht im Tal der Kleinen Kyll nahe des Horngrabens. Riesige Basaltsäulen aus erkalteter Lava bilden eine einzigartige Kulisse, wie sie von Freilichtbühnen-Bildnern mit Sicherheit beneidet wird! Herrlich, wild und romantisch zugleich.

Die Wurzeln Bettenfelds liegen urkundlich im Jahr 1179. Im Ort finden sich noch einige denkmalgeschützte Bauernhäuser. Ein hübsch gepflegtes ist das kleine Fachwerkhaus aus dem 17. Jahrhundert vor der Kirche. Die Pfarrkirche St. Johannes der Täufer ist ein Saalbau aus dem Jahr 1606 mit einem mittelalterlichen Westturm. Querhaus und Chor wurden später angebaut.

Eine kleine architektonische Besonderheit ist die Herz-Jesu-Kapelle, genannt Zum Lindchen, weil sie von Linden umgeben ist. Die achteckige Kapelle südöstlich der Ortslage ist wahrscheinlich ein letzter Liebesgruß des Erbauers an seine verstobene Gattin. Beim Bau um 1900 wurde der Lauf der Sonne mit einbezogen, wird vermutet. Am besten man schaut es sich selbst an! Gelegenheiten gibt es genügen, sicher so viele, wie es Wanderwege gibt, die Manderscheid, Bettenfeld und Meerfeld miteinander verbinden. In der Ortsrandlage Richtung Mosenberg ruht der kleine Bettenfelder Freizeitsee.


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