Meinerzhagen


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Meinerzhagen, im hiesigen Dialekt Meinerzen genannt, hat als Mittelzentrum für das gesamte südliche Ebbegebirge große Bedeutung. Die Kernstadt liegt in einer Talmulde, in der die Volme entspringt und in nordwestlicher Richtung das Volmetal ausprägt.

Im Vergleich zum benachbarten Ebbekamm sind die Berggipfel rund um Meinerzhagen deutlich niedriger. Kappel (519m) im Südosten oder Löh (448m) im Westen gehören noch zu den höheren. Neben der Volme entspringt auch die Agger nahe dem Stadtzentrum. Sie allerdings schlägt die südliche Richtung ein, vorbei an Schloss Badinghagen hinüber ins Bergische, wo sie die bekannte Aggertalsperre füllt.

Woher der Name Meinerzhagen stammt, lässt sich nicht endgültig klären. Man hat aber den Einsiedlermönch Meinhardus im Verdacht, der Namenspatron zu sein. Erstmals erwähnt wird Meinerzhagen für das Jahr 1067, wobei auch hier wieder nicht ganz klar ist, wann genau diese Urkunde entstand. Erst 1765 erhielt die Ansiedlung Stadtrechte, die sie aber genau hundert Jahre später wieder freiwillig abgab. Der Grund war einfach: Die Verwaltung einer Stadt war aufwändiger und teurer als die einer Gemeinde. Erst 1964, also fast genau weitere hundert Jahre später, erhielt Meinerzhagen wieder Stadtstatus.

Überregional bekannt ist die evangelische Jesus-Christus-Kirche. Sie wurde 1220 als dreischiffige Emporenbasilika erbaut, vermutlich um einen hölzernen Vorgängerbau abzulösen. Die Meinerzhagener Jesus-Christus-Kirche ist die einzige Kirche im Märkischen Kreis, die im rheinischen Stil erbaut ist. Querschiff und Chor wurden erst 1474 hinzugefügt und sind schlichter gehalten als das vielfältig gegliederte Äußere des Langhauses. Der achtseitige Taufstein, der ebenfalls rheinische Formen zeigt, stammt noch aus romanischer Zeit und ist damit das einzige erhaltene Ausstattungsstück aus der Entstehungszeit des Gotteshauses.

Die ursprünglich katholische Kirche war eine Marien- und Wallfahrtskirche, die zahlreiche Pilger anzog. Während der Reformation wurde sie evangelisch. Ihren heutigen Namen Jesus-Christus-Kirche erhielt sie aber erst 1967, als mit der Johanneskirche eine zweite evangelische Kirche in der Stadt entstand.

Bei einem Stadtrundgang durch Meinerzhagen sollte man unbedingt einen Blick in die Stadthalle werfen. Die Halle ist für sich genommen zwar kein ausgesprochenes architektonisches Highlight. Interessant ist aber das gewaltige Ölgemälde darin. 18m breit ist es, 6m hoch und es entstand auf der versenkbaren Bühnentrennwand. Inti-Huatana, zu deutsch Rastplatz der Sonne heißt das Werk des peruanischen Künstlers Antonio Maro.

Wer sich bei der Interpretation des Werks ein wenig „geistige“ Unterstützung holen möchte, der könnte den Besuch der Brennerei Krugmann erwägen. Anfang des 19. Jahrhunderts war die Brennerei ein lukratives Gewerbe. Allein in Westfalen gab es rund 1.200 Kornbrennereien. 1867 begann die Familie Krugmann damit in Meinerzhagen als erste überhaupt in der Stadt. Die Brennerei Krugmann ist seit sechs Generationen im Besitz der Familie und hat es immer verstanden, sich den Marktbedingungen anzupassen. Bei einer Führung durch den Betrieb erfährt man viel Wissenswertes rund um die hochprozentigen Köstlichkeiten - und natürlich wird auch verkostet.

Derart beschwingt kann man sich, wenn man den richtigen Termin erwischt, zum Beispiel auf das Schützenfest Meinerzhagen begeben. Es findet immer in geraden Jahren am ersten Augustwochenende statt und gilt als eins der größten Schützenfeste im westlichen Sauerland. Sogar ein Motto gibt es: Zieht den blauen Kittel an! Das bezieht sich auf die traditionelle Tracht der örtlichen Bauern. Seit über 400 Jahren besteht die Schützentradition in Meinerzhagen bereits.

Wer Meinerzhagen im Winter besucht, kommt auch auf seine Kosten. Wintersport wird hier nämlich ganz groß geschrieben. Die Ebbekammloipe für Langläufer, der Skilift Hardenberg für Abfahrer und die Meinhardus-Mattenschanzen für Skispringer stehen zur Verfügung,

Apropos in die Luft gehen: Meinerzhagen hat auch einen kleinen Flugplatz. Der Flugplatz Meinerzhagen liegt ganz im Westen des Stadtgebiets an der Straße Richtung Marienheide. Die 1.200m lange Start- und Landebahn dient vor allem privaten und geschäftlichen Fliegern, aber man kann auch selbst das Fliegen lernen in der angeschlossenen Flugschule.


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