Düsseldorf-Gerresheim


Der Düsseldorfer Stadtteil Gerresheim rühmt sich eines sehr schönen Ortskerns mit mittelalterlichem Charme rundum das Zentrum am Gerricusplatz mit der katholischen Basilika St. Margaretha aus dem 13. Jahrhundert. Gerresheim ist auch Industriestandort mit der Gerresheimer Glashütte („Hött“). Da sprachen die Leute sogar ein eigenes Platt, das Hötter-Platt.

Gerresheim war in den 1970er Heimat für die Fußballerbrüder Klaus und Thomas Allofs. Klaus Allofs stürmte 1978 für die Fortuna Düsseldorf, die – bis heute legendär – damals Bayern München mit 7:1 schlug. Ebenso legendär ist der seit 1976 stattfindende Veedelszoch am Karnevalssonntag. Der Gerresheimer Veedelszoch ist mittlerweile der größte Veedelszoch der Karnevalshochburg Düsseldorf.

Eine Stadtteilerkundung von Gerresheim beginnt man am besten an der St. Margaretha Basilika. Die Kirche hat ihre Wurzeln im 9. Jahrhundert. Bis 1803 war die St. Margaretha Basilika die Stiftskirche des Gerresheimer Frauenstifts. Die Pfeilerbasilika wurde um 1220 im sogenannten rheinischen Übergangsstil errichtet. Von der Stiftskirche aus dem 13. Jahrhundert ist der Kreuzgang zum Teil erhalten. Die Basilika wird von einem achteckigen Turm überragt. Im Inneren hat sich der Gerricus-Sarkophag aus dem gleichen Jahrhundert erhalten. Einige Kirchenschätze, wie ein Reliquienschrein aus der Zeit um 1210 oder die Blutreliquie (15. Jahrhundert), haben die Säkularisation überdauert.

Am Gerricusplatz ist auch der Quadenhof zu sehen. Der Hof gehört zu den wenigen profanen Bauten aus Backstein aus der Zeit des Mittelalters, die sich im Raum Düsseldorf über die Zeit gerettet haben. 1427-36 wurde der wehrhafte Adelshof im Stil der Spätgotik gebaut. Seinen Namen bekam er durch die Familie Quad von Raede, die 1458 durch Eheschließung an den Hof kam. Das trutzige hohe Haus hat drei Stockwerke unter einem steilen Satteldach auf dem ein Dachreiter im Stil des Barock sitzt. An der Ostfassade lockert ein dreieckiger Zwerchgiebel das Gemäuer auf. Auf der gegenüberliegenden Seite ist auch noch der Aborterker zu sehen.

2005 schloss die Gerresheimer Glashütte in Düsseldorf ihre Pforten, geblieben ist die Gerresheimer AG. Die Gerresheimer Glashütte wurde 1864 von Ferdinand Heye gegründet und zu Spitzenzeiten waren hier 8.000 Menschen beschäftigt. Zahlreiche Gläser sind mit dem runden G und dem dreigezackten Krönchen europaweit in Umlauf. 2009 wurde die Glashütte platt gemacht und seit 2014 wird das Gelände neu erschlossen als Glasmacherviertel, wo Wohnungen entstehen.

Wohnraum für die Meister der Hütte ist in der Flaschenstraße zu sehen. Die denkmalgeschützte Meistersiedlung wurde 1906 im Heimatschutzstil errichtet. Die ein- bis zweigeschossigen Häuser aus Backstein sind mit weißen Putzflächen abgesetzt und haben alle eine Gartenparzelle hinter dem Haus.

In der Heyestraße steht die kleine Blutskapelle aus dem Jahr 1725 unter Schutz. Das kleine unscheinbare Kapellchen steht anstelle eines Vorgängers und sie ist Schlusspunkt der Gerresheimer Blutsprozession, die seit dem 16. Jahrhundert stattfindet zur Verehrung der Blutreliquie aus der St. Margaretha Basilika. Die Reliquie aus Erde sei mit dem Blut Christi getränkt und kam von einem Kreuzzug vom Berg Golgatha nach Gerresheim. Ein Ritter von Eller hat sie mitgebracht.

Die Blutskapelle steht in der Nähe der evangelischen Gustav-Adolf-Kirche. Die Gustav-Adolf-Kirche wurde 1878 gebaut mit vier Achsen und einem hervortretenden Turm. Die Kirche im Rundbogenstil zeigt sich in Weiß.

Südöstlich des historischen Zentrums von Gerresheim liegt der Gerresheimer Waldfriedhof. Er umfasst 33ha und 20.000 Grabstätten. Seit hundert Jahren wird der Waldfriedhof an der Quadenhofstraße belegt. Man kann auch hier auf einem Baumfeld beerdigt werden oder im Waldfeld seine Asche verstreuen lassen.

Nach Nordwesten schließt sich an Gerresheim der Düsseldorfer Stadtteil Grafenberg an. In Grafenberg an der Wittelsbachstraße liegt der Ostpark mit dem Weiher. Der Ostpark entstand ab dem Jahr 1899. Die Seefläche beträgt 17.000qm und rundherum führen einige Wege.

Der zu Ludenberg gehörende Wildpark im Grafenberger Wald ist einer der älteren Wildparks in Deutschland und kommt auf eine Fläche von 36ha. Gegründet wurde er 1927. Hier tummeln sich ausschließlich heimische Tierarten. Dam- und Rehwild, Wildschweine, Muffelwild, Fasane, Wildkatzen und Waschbären zum Beispiel. Die Freilaufflächen sind zum Teil von 200 Jahre alten Buchen umgeben.

In Ludenberg steht das Ensemble des Landeskrankenhauses Düsseldorf unter Denkmalschutz. Die Klinik geht auf eine 1882 eröffnete Heil- und Pflegeanstalt zurück, damals Irrenanstalt bezeichnet. Man baute hier aber seinerzeit schon mit offenen Abteilungen und nicht mit Gittern. Heute ist hier der Sitz der Kliniken der Heinrich-Heine-Universität. In Ludenberg ansonsten fällt der Ringofen aus dem 19. Jahrhundert auf.


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