Deilinghofen


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Der Ort Dedelinchove taucht erstmals 1306 in offiziellen Urkunden auf. Heute ist eben dieser Ort unter dem Namen Deilinghofen ein Ortsteil der Stadt Hemer. Er liegt im Südosten der Kernstadt an der Hönnetalstraße, zwischen Felsenmeer im Norden und dem eigentlichen Waldgebiet des Balver Walds im Süden. Durch seine Lage eignet er sich also hervorragend als Ausgangspunkt für Ausflüge in die Region. Aber auch Deilinghofen selbst hat seinen Besuchern viel zu bieten.

Zum Beispiel das einzige Kirchengebäude Deilinghofens, die evangelische Stephanuskirche. Sie ist zugleich auch die älteste Kirche, die heute auf Hemeraner Stadtgebiet noch erhalten ist. Sie entstand im 14. Jahrhundert und ersetzte vermutlich einen älteren Vorgängerbau. Dass der Bau so wuchtig wirkt, liegt zum einen an dem unverputzten Bruchsteinmauerwerk, zum anderen an den Grundrissen. Sowohl der Turm als auch der Chorraum und das Hauptschiff selbst haben quadratische Grundflächen.

Die Fenster zeigen gotische Formen, und gotisch bzw. spätgotisch sind auch das Kruzifix und der beeindruckende Flügelaltar. Letzterer ist allerdings nicht mehr ganz im Original zu sehen, der Rahmen wurde bei der Restaurierung 1859-60 erneuert. Einen zweiten Blick wert ist das südliche Portal, über dem ein Teil eines Tympanons angebracht ist. Es zeigt die Geburt Jesu und stammt vermutlich noch von dem Vorgängerbau der Stephanuskirche.

Einst gab es hier in Deilinghofen nicht nur eine Kirche, sondern auch einen Damenstift. Der Beginenhof bestand 74 Jahre lang von 1564 bis 1638. Die Pest hatte vierzig der Nonnen das Leben gekostet, und der Beginenhof wurde aufgegeben. Heute erinnern noch ein großer Fachwerkbau und der Straßenname Widumstraße an die frühere Existenz des Stifts. So genannte Widumshöfe waren Höfe mit Leibeigenen, die die adeligen Damen zu versorgen hatten, die von ihren Familien in Klöstern untergebracht worden waren.

Ganz in der Nähe muss es einst eine Burg oder vielmehr einen Turm gegeben haben. Wo die Bosselbar von der Hönnetalstraße abzweigt, war bis 1971 noch der Rest eines Wassergrabens sichtbar, und bereits Anfang des 20. Jahrhunderts hatte der Heimatverein die Grundmauern einer Burganlage entdeckt. Der Graben schützte vermutlich den Turm, der nicht dauernd bewohnt war, sondern in Notzeiten als Zufluchtsort diente. Vermutlich war er im 12. oder 13. Jahrhundert angelegt worden. Zwar ist von ihm heute nichts mehr sichtbar, doch eine Tafel an seinem ehemaligen Standort informiert über die Insel genannte Anlage.

Weitaus jünger als Turm und Kirche ist die Stieleichenallee am Ennertsweg, der die Kernstadt Hemer mit dem Ortsteil Deilinghofen verbindet. Auf einer Strecke von fast einem halben Kilometer wurden im Jahr 2009 vierzig Stieleichen gepflanzt. Die Aktion war Teil der 100-Alleen-Initiative der damaligen Landesregierung.


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