Bedburger Werwolf-Wanderweg


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Wegweiser
Länge: 9.54km
Gehzeit: 02:07h
Anspruch: leicht
Wegzustand: gut
Downloads: 1553
Höhenprofil und Infos

Heute erfreuen sich in modernen Phantasy-Sagen Werwölfe ja einiger Beliebtheit. Im Mittelalter aber war es relativ ungeschickt, als Werwolf verdächtigt zu werden, wie dies dem reichen Bauern Peter Stübbe 1589 passierte. Er wurde bezichtigt, 16 Morde, viele Vergewaltigungen und anderes mehr begangen zu haben. Das führt zu einer klaren Hinrichtung: erst qualvolles Rädern, dann um auf Nummer Sicher zu gehen: Kopf ab. Und schließlich den Leichnam verbrennen, damit der Teufelsgeist auch tatsächlich gedämmt sei.

Diese Geschichte spielte sich in Epprath ab, einem Ortsteil von Bedburg rund vierzig Kilometer westlich von Köln. Und genau hier nimmt einen der Werwolf-Wanderweg mit auf eine, na nicht eben gruselige, dafür aber schöne Reise in die Landschaft der Kölner Bucht.

Der Werwolf-Wanderweg startet am Agatha-Tor im Ortsteil Alt-Kaster, südlich des überregional bekannten Braunkohle-Tagebaus Garzweiler. Das Agatha-Tor ist Teil der mittelalterlichen Stadtbefestigung und entstand im 14. Jahrhundert als westlicher Eingang in die Stadt.

Es geht entlang der Mühlenerft über den sogenannten Wolfgangstieg nordwärts. Am Wolfgangstieg, so die Legende, soll Peter Stübbe, der Werwolf von Bedburg, seine blutigen Greueltaten vollrichtet haben. Der Weg führt zur Kasterer Höhe, wo Stübbe seinen Bauernhof hatte.

Längs des Kasterer Sees leitet der Werwolf-Wanderweg zurück nach Kaster. Der Kasterer See hat eine Fläche von 7ha und ist ein durchaus schmuckes Überbleibsel vom Tagebau Garzweiler. Am Ende des Kasterer Sees stößt man wieder auf die Mühlenerft und folgt dieser bis zur Landstraße. Dann geht es links zur Epprather Brücke über die Erft, wo einst der Werwolf dingfest gemacht worden sein soll.

Im Zentrum von Bedburg leitet der Werwolf-Wanderweg zur katholischen Pfarrkirche St. Lambertus, die 1891-94 als neugotische Hallenkirche erbaut wurde. In der Nachbarschaft befindet sich das Bedburger Rathaus, wo dem Epprather Werwolf der Prozess gemacht wurde.

Nächstes Ziel ist Schloss Bedburg, das auf eine Burggründung aus dem 12. Jahrhundert zurückgeht. Die heute sichtbaren Bauten gehen im Wesentlichen auf die Umbauten zur Rheinischen Ritterakademie in den Jahren 1842-53 zurück. Vor Schloss Bedburg fand die Hinrichtung des Epprather Werwolfs statt und soll – so die Überlieferung – der Menge viele grauselige Schauder über den Rücken getrieben haben.

Den Rückweg von Bedburg nach Alt-Kaster begleitet der Werwolf-Wanderweg erst die Erft und dann die Mühlenerft zurück zum Ausgangspunkt der abwechslungsreichen Tour.


Diese Wanderung wurde als winterwanderbar ausgezeichnet. Winterwanderbar sind Wanderungen, die man auch bei schlechtem Wetter empfehlen kann. Die Auswahl von winterwanderbaren Wanderwegen erfolgt u.a. durch den Erlebniswert der Wanderstrecke. Auch Wegbeschaffenheit und touristische Infrastruktur sind wesentliche Eigenschaften für die Vergabe des Prädikats.


Bildnachweis (attribution,via Wikimedia Commons): 1 by Johannes Fasolt; 2 by Ichmichi; 3,4 by Tohma (talk) [CC-BY-SA-3.0]

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